Na klar, auch in der Automobilindustrie wird öfters mal geflunkert, wenn es um die Gewinnung von Kunden geht. Bei Elektroautos wird dabei gerne der so genannte WLTP-Wert genutzt um eine große Reichweite zu suggerieren.
Doch verschwiegen wird in der Regel, dass dies nur ein Vergleichswert ist. Um die Reichweite von einem Auto mit der von anderen zu vergleichen.
Im Alltagseinsatz sind diese Zahlen in der Regel nicht zu erreichen.
Allerdings gibt es auch hier Ausnahmen.
Hintergrundwissen
Die vier Buchstaben WLTP stehen als Abkürzung für „Worldwide Harmonised Light-Duty Vehicles“ Test Procedure“, auf deutsch bedeutet das „weltweit harmonisiertes Testverfahren für leichte Nutzfahrzeuge“.
Es ist ein standardisiertes Verfahren zur Bestimmung von Verbrauch und CO2-Emissionen. Bei reinen Elektrofahrzeugen auch zur Ermittlung der Reichweite.
Doch die richtigen Werte lassen sich nur im Alltag herausfinden.
Zum Beispiel auf den typischen Wegen zur Arbeit oder auf einer Langstreckenfahrt.
Der 30 Minuten dauernde WLTP-Fahrzyklus über
23 Kilometer beinhaltet nur ein begrenztes Spektrum an Fahrbedingungen.
Zwar gehören auch höhere
Geschwindigkeiten von kurzzeitig 131,3 km/h, Beschleunigungs- und
Bremssequenzen dazu, doch mit dem Verbrauch im realen Alltagseinsatz der
Besitzer hat das wenig zu tun.
Jedenfalls bei den meisten Autos.
Doch
es gibt Ausnahmen, wo die WLTP-Werte erstaunlich nahe an der Wahrheit
liegen.
Manche sind besser
Das hat jetzt die französische Marke DS Automobiles (Luxus-Marke von Citroën) auf zwei unterschiedlichen Strecken gezeigt.
Mit ihrem über 4,8 Meter langen und rein elektrisch angetriebenen Topmodell DS N°8 (ab 57.700 Euro).
Zum Einsatz kam die Frontantriebs-Variante Long Range mit 245 PS und großer Batterie (97,2 kWh).
1. Realtest auf deutscher Autobahn
Hier machte sich die „numero huit“ von München auf den Weg die 506 Kilometer lange Strecke bis ans Deutsche Eck in Koblenz ohne Ladepause zu schaffen.
Schaffte sie auch souverän bei entspanntem Tempo bis maximal 130 km/h.
Die Bedingungen entsprachen einer alltäglichen Autobahnfahrt inklusive ordentlich dimensioniertem Verkehr und Tempolimits z.B. durch Baustellen.
Am Ziel angekommen lag das Durchschnittstempo bei rund 90
km/h.
Die Batteriestand war noch mit rund 15 Prozent gefüllt, bedeutet etwa 100 Kilometer Restreichweite.
Somit hätte der Franzose mit richtiger Ladeplanung knapp 600
Kilometer schaffen können.
2. Realtest auf der Landstraße
Der zweite Versuch fand unter Alltagsbedingungen statt, die viele haben.
In diesem Fall führte die Route auf französischen Landstraßen von Vélizy bei Paris (Sitz vom DS Design Studio) ohne Ladepause bis nach Biscarrosse an der Atlantikküste.
Sie umfasste Haupt- und Nebenstraßen sowie Stadtverkehr.
Bei der Zielankunft zeigte der Bordcomputer nach 750 Kilometern eine Durchschnittsgeschwindigkeit von 54 km/h an.
Ganz leer war die Batterie auch diesmal nicht, die Restreichweite lag bei rund 50 Kilometern.
Damit sind rund 800 Kilometer zu erreichen.
Deutlich mehr als der kombinierte WLTP-Wert anzeigt, der liegt bei 692 Kilometern.
Eine gute Nachricht vor allem auch für Frauen, denn Ladestationen sind in den meisten Fällen (im Gegensatz zu richtigen Tankstellen) so gut wie nie überdacht, liegen oft an einsamen Orten.
Besonders nachts kann ein Stopp dort für uns ungemütlich werden. Nicht nur für uns!
Ein echtes Puzzlespiel
Wenig Energieverbrauch ist nicht nur der Technik geschuldet, hier unterstützt ein auf Effizienz ausgelegtes Design. Von der Karosserie über den glatten Unterboden bis zu speziellen Alufelgen.Die aerodynamischen Optimierungen ermöglichen bis zu 75 Kilometer mehr Reichweite auf der Autobahn.
Mit einem Luftwiderstandsbeiwert von 0,24 setzt dieser DS Maßstäbe in seiner Klasse.
Jede Linie, jede Öffnung und jede Fläche wurde so gestaltet, dass sie nicht nur ästhetisch wirkt und richtig gut aussieht, sondern auch messbar zur Effizienz beiträgt.
Ein zentrales Element sind die variablen Lufteinlässe an der Front, die sich je nach Fahrsituation öffnen oder schließen.
Geöffnet verbessern sie die Luftführung und sorgen für eine Reichweitensteigerung von 18 Kilometern (Autobahn: 22,5).
Ein weiterer positiver Faktor ist der Heckspoiler: Er steigert die Reichweite um 15 Kilometer auf der Autobahn.
So geht das Laden
Zum
optimalen Laden wählt das Navigationssystem mit integriertem EV-Routing
die idealen Orte aus und bereitet die Batterie aktiv auf die anstehende
Stromspeicherung vor.
An
Stationen mit 160 kW Ladeleistung tankt der DS N°8 in nur zehn Minuten
Energie für 200 Kilometer. Allerdings nur unter Idealbedingungen, also
nicht an zu kalten oder heißen Tagen.
Tipps zur Blog-Nutzung
Alles rund um unsere Mobilität: Autos, Bikes, Räder, Reisen mit zwei und vier Rädern,
Nutzfahrzeuge, Insider-Tipps, Motorsport, Verkehrsrecht und vieles mehr.
Zur Startseite dieses Blogs geht es hier:
https://mobilitaet-heute.blogspot.com
Einfache Themensuche
1. oben im Blog mit der Lupe
(Suchwort eingeben, alles dazu wird gezeigt)
2. Kästen am Textende anklicken
Interessantes senden an:
achim.stahn@interpress-ipr.de
want to know more
press buttons below or:
https://mobilitaet-heute.blogspot.com




Kommentare
Kommentar veröffentlichen