Neuwagenkauf: mit richtigem Plan statt nur Bauchgefühl ist immer besser

Im Herbst ist Hochsaison für den Neuwagenkauf. Viele Hersteller präsentieren neue Modelle, Händler werben mit Sonderaktionen. Wer jetzt den Überblick behält, trifft die bessere Wahl – und hat länger Freude an seinem neuen Fahrzeug.


Na klar, der Besuch im Autohaus hat noch nie geschadet. Mit etwas Vorbereitung ist das allerdings für beide Seiten deutlich effektiver, wenn man weiß worauf es ankommt.
Worauf es beim Kauf wirklich ankommt, erklären wir hier. 

Die wichtigsten Weichen vor dem Kauf

Bevor die Entscheidung für den Neuwagen fällt, hilft ein ehrlicher Kassensturz. Nicht ohne Grund, denn zum Kaufpreis gehören auch laufende Kosten wie Versicherung, Steuer und Energieverbrauch. Sie alle zusammen bestimmen, was das Auto am Ende tatsächlich kostet. Und ob der Finanzrahmen dafür ausreicht.

1. Der Antrieb 
Hier entscheidet der Alltag. Wer überwiegend kurze Strecken fährt und zu Hause oder am Arbeitsplatz laden kann, ist mit einem Elektroauto oft günstiger unterwegs. 
Im Bereich der Elektromobilität ist eine Förderung geplant. Nicht mit der Gießkanne sondern gezielt für Haushalte mit kleinem und mittlerem Einkommen. Genaue Details stehen noch nicht fest.
 
Für Vielfahrer bleibt der Diesel meist die wirtschaftlichere Wahl. 
Zumal die Kraftstoffkosten auf niedrigerem Niveau liegen. 
Wer nur gelegentlich fährt, greift zum Benziner, gerne auch als Mildhybrid, den ein kleiner E-Motor beim Fahren und Kraftstoffsparen unterstützt. 
Ein Plug-in-Hybrid lohnt sich nur, wenn er regelmäßig geladen werden kann, daheim oder auf der Arbeitsstelle. Sonst bringt das den Wagen tüchtig schwerer machende System nichts beim Kraftstoffsparen, macht ihn sogar durstiger. 
 
2. Die Ausstattung 
Auch hier zählt: was wird wirklich gebraucht und was nicht. 
Seit Juli 2024 sind zentrale Assistenzsysteme wie z.B. Notbrems- und Spurhalteassistent serienmäßig an Bord. Eine gute Sache, doch die EU schikaniert Autofahrer darüberhinaus ständig mit Vorschriften, die unsere Freiheit mehr und mehr einschränken. 
Mit allerlei Piepstönen, Mahnungen visuell und hörbar, wenn der Fahrer irgendetwas laut EU nicht richtig gemacht hat. Sich zum Beispiel die schöne Landschaft in Bayern anschaut. Eine eigene Kamera hat ihn in jedem neuen Fahrzeug im Blick! Der Oberlehrer im Auto, das ist das letzte was wir brauchen. 
Stattdessen sollte jeder beim Fahren selbst aufpassen, sich nicht ablenken lassen, auf Notfälle vorbereitet sein. So, wie wir es in der Fahrschule gelernt haben. Und auch von anderen Verkehrsteilnehmern erwarten.
 
3. Zuverlässige Modelle
Der jährliche TÜV-Report analysiert die Auswertung von mehr als 10 Millionen Hauptuntersuchungen, legt so die Stärken und Schwächen von vielen Fahrzeugmodellen offen. 
Marcus Brechler, Leiter der TÜV NORD Station Göttingen-Grone:
„Im Report wird deutlich, welche Marken und Modelle in der Praxis besonders reparaturanfällig sind. Das ist natürlich eine wertvolle Hilfe.“

4. Wichtig bei der Probefahrt
Der Blick auf Karosserie und Datenblatt im Internet allein reicht nicht – erst das Gespräch beim Händler und die Probefahrt zeigt, ob der ins Auge gefasste Wagen wirklich zu den eigenen Vorstellungen passt. 

Eine schriftliche Vereinbarung mit dem Autohaus regelt Versicherung, Haftung und Fahrstrecke während der anstehenden Probefahrt. Unterschiedliche Fahrsituationen helfen bei der späteren Kaufentscheidung: Stadtverkehr, Landstraße, wenn möglich auch Autobahn.

Entscheidend ist das Zusammenspiel aus Sitzposition, Übersicht und Bedienbarkeit. 
Das Auto muss einem passen. 
Für viele wichtig ist auch wie intuitiv sich Assistenzsysteme, Infotainment und Navigation steuern lassen. Wie das Fahrwerk auf Unebenheiten reagiert, wie präzise es durch Kurven lenkt. 
Auch die Alltagstauglichkeit spielt eine Rolle: 
- lässt sich der Kofferraum gut beladen
- finden Kindersitze bequem Platz
-  hat der Hund genug Platz
 
Wer mit Familie oder einer Begleitperson unterwegs ist, bekommt ein ehrlicheres Feedback zu Raumgefühl und Komfort als ganz alleine hinter dem Steuer. 
Bei Elektroautos ist es sinnvoll, auch Ladezugang und Ladezeiten zu prüfen. 
Tipp von Marcus Brechler: „Es lohnt sich, verschiedene Modelle Probe zu fahren. Der Vergleich liefert wertvolle Erkenntnisse zu Fahrverhalten, Raumangebot und Qualitätseindruck. Da zeigt sich erst, welches Fahrzeug wirklich zum eigenen Alltag und den Einsatz in der Freizeit passt.“
 

 
4. Welche Preisnachlässe bieten Autohändler an?
Im Verkaufsgespräch zahlt es sich aus, nach Sonderaktionen zu fragen.
Die haben Automarken oft mehrfach im Jahr.
Da hat der Händler andere Möglichkeiten bei der Preisgestaltung.
 
Den Kaufpreis runter bringen geht auch so:
• Inzahlungnahme – wer den alten Wagen beim gleichen Händler abgibt, bekommt
häufig eine höhere Bewertung als auf dem freien Markt.
• Tageszulassung – das Autohaus hat den Neuwagen kurzzeitig auf sich selbst zugelassen, verkauft ihn anschließend mit ordentlichem Preisvorteil weiter.
• Folgemodelle bringen bei den Vorgängern die Preise ebenfalls gerne runter. Wenn neue Generationen bereitstehen, müssen Händler ihre Bestände räumen. Bei den Preisen lässt sich jetzt sparen, jedoch muss der schnellere Wertverlust einkalkuliert werden. Spielt in der Regel keine Rolle, wenn so ein Wagen über viele Jahre gefahren werden soll.
• Sondermodelle sind mit mehr Ausstattung bestückt, der Gesamtpreis ist deutlich günstiger im Vergleich zum einzelnen Zukauf dieser Extras.
• Leasing ist eine gute Möglichkeit für monatlich niedrige Raten ein Auto zu fahren. Auch da sollte man den Rat des Autoverkäufers suchen, der weiß genau, wann ein besonders attraktives Angebot ansteht oder geplant ist.
• Attraktive Angebote gibt es im Autohaus zumeist auch bei Jahreswagen und anderen Gebrauchtwagen. 
 
Foto: TÜV Nord - Studio Romantic

5. Die Fahrzeugübergabe

Wenn das Wunschauto beim Händler angekommen ist, kann es vom Käufer übernommen werden. Trotz sorgfältiger Qualitätskontrollen in Werk und Autohaus können kleine Abweichungen vorkommen. Aufmerksames anschauen hat noch nie geschadet: Lack und Karosserie auf Kratzer oder Dellen prüfen, Innenraum und Bedienelemente testen, Reifen und Felgen begutachten. 
Alle vereinbarten Extras müssen an Bord sein und funktionieren − auch der Kilometerstand gehört kontrolliert. 
 
Der vom Autohändler pickobello sauber ausgehändigte Wagen hilft dabei, mögliche Macken zu erkennen. Alle Auffälligkeiten kommen direkt ins Übergabeformular. Es dokumentiert den Zustand des Fahrzeugs zum Zeitpunkt der Übergabe und ist ein wichtiger Nachweis für spätere Unstimmigkeiten. 
 
6. Einfahren: ja oder nein?
Moderne Fahrzeuge sind heute präzise gefertigt, müssen sich aber erst einspielen. 
Marcus Brechler: „Beim Einfahren reiben sich Kolben, Zylinder und Getriebeteile optimal aufeinander ein. Auf den ersten 1.000 bis 3.000 Kilometern empfiehlt es sich daher, den Motor nicht dauerhaft mit hohen Drehzahlen zu belasten. Besonders bei kaltem Motor ist Zurückhaltung gefragt. Wer seinen Neuwagen anfangs mit Bedacht bewegt, sorgt dafür, dass Technik und Fahrspaß länger erhalten bleiben.“ 
 
Viele Kurzstrecken sind in dieser Phase ebenfalls ungünstig. 
Besser ist ein wechselndes Fahrprofil mit sanfter Beschleunigung und gleichmäßigem Tempo. 
Auch Bremsen und Reifen müssen sich zunächst einspielen. 
Marcus Brechler: „Auf den ersten 300 bis 500 Kilometern ist der Bremsweg meist etwas länger, und der Grip der Reifen verbessert sich mit zunehmender Nutzung.“ 
Bei Elektroautos gilt Ähnliches: Der Antrieb selbst braucht zwar keine Einlaufphase, aber Fahrwerk und Reifen sehr wohl. 


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