Im 14-Tage-Test bei uns: der GWM Ora 07 hat einen ganz eigenen Charakter

Nach dem kompakten Elektro-Modell Ora 03 legte die Marke Great Wall Motor (GWM) im vergangenen Jahr mit seiner deutlich größeren Limousine Ora 07 weiter oben nach. Ebenfalls rein elektrisch. Den Vertrieb übernimmt in Deutschland weiterhin die seit Jahrzehnten auch bei uns sehr erfolgreich agierende Emil Frey Gruppe, europaweit das größte Automobilhandelsunternehmen.
       von Achim Stahn  (Fotos: Edda Stahn) 
 
Der Ora 07 gehört zum 1984 in China gegründeten Automobilhersteller Great Wall Motor, Marktführer  bei den SUV und Pickups, mit traditionellen und elektrischen Antrieben. 

Zur Gruppe gehören weitere Marken, die bei uns eher unbekannt sind: Haval, GWM Wey, Poer und Tank. Ein Sammelsurium, doch sehr erfolgreich nicht nur daheim in China.
 
 

Eigenständiger Auftritt

Ja, der 4,87 Meter lange Wagen (ab 41.990 Euro) sieht eindeutig anders aus als andere. 
Das macht ihn zum Hingucker, wir wurden während der 14-tägigen Testfahrt immer wieder von Fußgängern, Radlern und anderen Autofahrern neugierig angesprochen.  
 
Die runden LED-Scheinwerfer sind ein eindeutiges Kennzeichen der Modellreihe Ora. So wie die versenkbaren Türgriffe. Es gibt den Wagen in den Metallic-Farben Weiß, Hellpurpur und Stahlgrau. 
 
 
Die langgestreckte Sportlimousine aus China erinnert optisch schon irgendwie an den Porsche Panamera, auf jeden Fall provoziert der Auftritt das biedere Design vieler Mitbewerber. 

Darunter steckt ein hervoragendes Platzangebot für bis zu fünf Passagiere. Ermöglicht auch durch den Radstand von 2,87 Metern. 


Das daraus resultierende Wohlfühlklima unterstreicht ein serienmäßiges Panorama-Glasdach (ab Ausstattung Pro) bis weit in den Heckbereich hinein. 
Sorgt tagsüber für einen lichtdurchfluteten Innenraum, auf Fahrten nachts bei Familien für harte Kämpfe. 



Denn die Sitze im Fond sind dann durch die tolle Sicht nach oben heißbegehrt. Weiterer Vorteil: das Platzangebot ist riesig. 
 

Für den Fahrer ist der Wagen gut zu übersehen und zu bedienen. Er blickt auf einen aufgeräumten Innenraum mit feiner Aufmachung rundum inklusive hochwertigem Leder-Look der Sitze. 

Direkt voraus sind hinter dem 3-Speichen-Multifunktionslenkrad (beheizbar) im sportlich gestylten Cockpit auf drei Rundanzeigen wichtige Fahrdaten abzulesen.

 
Über den zentralen Touchscreen gibt es Informationen zu diversen Bereichen, sind Infotainment und Navigation zu bedienen, lassen sich individuelle Fahrzeugeinstellungen verändern und vornehmen. 

Vieles davon auch bequem per Sprachsteuerung („Hallo Ora”), z.B. das Einschalten der Sitzheizung, Öffnen der Fenster und der Heckklappe, Wetterberichte ansagen oder Restaurants in der Nähe finden. 
 
Für wichtige Funktionen wie Klimatisierung oder Scheibenbeheizung warten Dreh- oder Kippschalter auf der sehr edel wirkenden, optisch scheinbar schwebenden Mittelkonsole. 
Hier lässt sich durch Einstecken in einen Schlitz auch das Smartphone kabellos aufladen. 
 

Hochwertige Serienausstattung 

Die Serienausstattung ist vergleichbar sehr gut, in unserer GT-Variante noch üppiger. Unter anderem sorgt hier ein Premium Sound-System von Infinity mit elf Lautsprechern, Subwoofer und Surround-Funktion für ein tolles Klangvolumen. 


Dazu passt die farblich veränderbare Ambientebeleuchtung an der Mittelkonsole und in den Türen. Wer will, lässt sie mit dem Rhythmus der Musik tanzen. 
 
Mit 19 Zoll großen Alufelgen und rot lackierten Bremssätteln setzt die Topversion (53.490 Euro) von außen optische Akzente, der Fahrmodus „Super Sport“ stellt den Wagen noch etwas schärfer ein.
 
Für bestmögliche Sicherheit, Schutz vor Unfällen und mehr Komfort wartet ein umfassendes Assistenzpaket im Hintergrund. 

So führt der ORA 07 zum Beispiel auf der Autobahn selbstständig einen Spurwechsel durch und überholt vorausfahrende Fahrzeuge automatisch, der Totwinkelwarner warnt in Kombination mit dem Spurwechselassistent vor sich (schnell) nähernden Fahrzeugen von hinten. 
 
Doch wo gehobelt wird, fallen auch Späne. 
Die Leseleuchte vorne blendet nachts stark, da nicht versenkt.
Leider greift der Spurhalte-Assistent für Notfälle zu stark ein, was einen schon tüchtig erschrecken kann. Bis das über ein Update entschärft wird, hilft nur das Ausschalten dieser Funktion. 

Dabei kann man gleich noch die ständig vor irgendetwas („sie fahren zu schnell“ oder „sie sind unaufmerksam“) warnende Frauenstimme auf Null setzen.
 
Diese Probleme sind also schnell gelöst, mehr haben wir nicht entdeckt.
Ansonsten funktionierte alles perfekt.

Auch das Parken. 
Das unterstützen Sensoren hinten, vorne und 360-Grad-Rundumsichtkamera, die selbst flache Hindernisse wie Bordsteine sichtbar macht. 
Ein weiterer Assistent parkt auch eigenständig ein- und aus, erkennt passende Parklücken. 

Zwei Motorisierungen

Den 0ra 07 gibt es mit zwei Antriebs- und Batterievarianten. 
Mit Frontantrieb bringt es der Elektromotor auf 204 PS und 340 Nm Drehmoment. 
Damit dauert es 8,2 Sekunden für den Spurt aus dem Stand auf 100 km/h.

Die kombinierte WLTP-Reichweite liegt mit der hier eingebauten Batterie (67 kWh) bei bis zu 440 Kilometern. Die Höchstgeschwindigkeit wird bei 170 km/h abgeregelt.
 
Wir fuhren die GT-Variante, sie hat einen zweiten Elektromotor an der Hinterachse verfügt so über 408 PS und Allradantrieb. 
Der Spurt auf 100 dauert hier 4,5 Sekunden, bei 180 km/h (Tacho zeigt 187 an) ist dann auch hier Schluss.
 
 

So ist es beim Laden

Durch die größere Batterie (86 kWh) sind Reichweiten von bis zu 520 Kilometer möglich.
Das integrierte Ladegerät verfügt über eine maximale Ladeleistung von 11 kW. 

Beim Stromtanken an einer Schellladesäule dauert es 36 Minuten, bis der kleinere Akku von 10 auf 80 Prozent gefüllt ist. 

Beim GT mit großer Batterie sind es laut Werk 43 Minuten. 
Das haben wir mehrfach ausprobiert, kamen auf ähnliche Werte.
Im Vergleich ist das allerdings recht langsam, auch da muss Ora unbedingt nachbessern. 
 
 
 

Die Ausstattungsvarianten Pro und GT verfügen über einen elektrisch ein- und ausfahrbaren Heckspoiler. Für eine Sportlimousine ist das natürlich ein charakteristischer Eye-Catcher.

In aufgestelltem Zustand sorgt er für ein Plus von 20 kg Abtrieb an der Hinterachse, ermöglicht so fahraktiven Wagenlenkern eine höhere Kurvengeschwindigkeit. 




Die Beschleunigung ist schon beeindruckend, hier ein kurzer Film dazu:















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