Wir kämpften uns wieder einmal durch das Neuheiten-Angebot zum
Thema Fahrzeuge auf zwei und vier Rädern, stellen hier ein weiteres
lesenswertes Exemplar kurz vor.
Die SL-Baureihe R129 löste den
R107 ab, rollte von 1989 an bis zum 2. Juli 2001 im Werk Bremen vom Band.
In den
12 Jahren wurden dort insgesamt 204.940
produziert und an Liebhaber weltweit ausgeliefert.
Diese
Baureihe gilt heute als Legende mit Kultstatus, reiht sich somit
nahtlos in die Tradition der großen Roadster von Mercedes-Benz aus den
Vorjahren ein.
Ihre Weltpremiere feierte der R129 auf dem Genfer Automobil-Salon im März 1989 als 300 SL (190 PS) und 300 SL-24 (230 PS) mit Sechszylinder-Motoren sowie 500 SL mit Fünfliter-V8-Vierventilmotor (326 PS).
Kurz danach fing schon im gleichen Monat die Serienfertigung an.
Jedoch nicht wie die Vorgänger in Sindelfingen, jetzt war jetzt das Werk in Bremen dran.
Ab Oktober 1992 gab es eine neue Topversion, der 600 SL hatte einen rund 400 PS starken Zwölfzylinder unter seiner Motorhaube.
Äußerlich war der auf den ersten Blick nur am Typenschild und V12-Emblemen im Bereich der Luftaustrittsöffnungen hinter den vorderen
Radausschnitten zu erkennen.
Neue Sicherheitsära beginnt hier
Der Roadster war nicht nur zeitlos schön vom Team rund um Bruno Sacco gezeichnet, er brachte auch etliche Technik erstmals in ein Fahrzeug.
Zum Beispiel den „automatischen Überrollbügel“.
Im Falle eines Überschlags klappte der in 0,3 Sekunden aus.
Bis zu diesem Zeitpunkt hatte (mal abgesehen von Porsche im 911 Targa) noch kein Autohersteller das Problem vom Schutz der Passagiere beim Überschlag von Cabriolets gelöst. Laut damaligen Untersuchungen von Mercedes hat das bei Unfällen einen Anteil von rund 25 Prozent.
In so einem Fall knickt der Windschutzscheibenrahmen als einziger Aufschlagpunkt meist an den Bordkanten ab – mit dramatischen Auswirkungen für die Insassen.
Die Lösung des Teams unter Leitung von Ingenieur Karl-Heinz Baumann hieß: verstärkte A-Säule und automatisch durch Hinterachs-Sensoren gesteuerter ausfahrender Überrollbügel.
Eine weitere Innovation war das so genannte „Windschott”.
Mit
wenigen
Handgriffen am Überrollbügel befestigt, erhöhte das eingerahmte
luftdurchlässige Gitter den Fahrkomfort bei geöffnetem Verdeck deutlich –
durch drastische Vermeidung von Windgeräuschen und störende Zugluft.
Nicht zu vergessen das „Adaptive Dämpfungs-System“ wurde hier ebenfalls eingeführt.
Dieses bügelte Straßen durch verstellbare Stoßdämpfer und fünf Sensoren ziemlich glatt.
1995 kam hier erstmals auch ESP zum Einsatz. Ein deutlicher Sprung beim Thema Sicherheit.
Das
verhindert durch gezieltes Abbremsen einzelner Räder und gegebenenfalls
Reduzierung der Motorleistung ein Ausbrechen oder Schleudern des
Fahrzeugs.
Es hilft so dem Wagenlenker dabei, die Kontrolle zu behalten.
Alles
zu dieser Baureihe hat Prof. Johann Tomforde (neben Bruno Sacco einer
der Väter des R129) gemeinsam mit Star-Fotograf René Staud nun in einem
Buch gesammelt. Auch aus dem Jahrzehnte lang verschlossenen Werksarchiv
förderten sie bislang unbekannte Dokumente zur Baureihe R129 an das
Tageslicht.
Illustriert wird der Prachtband durch erstklassige
Fotografien von der Entwicklungsarbeit und der Einführungskampagne bis
hin zu großartigen visuellen Inszenierungen, die im Großraumstudio von
René Staud in Leonberg entstanden.
Das rundum gelungene Paket ergänzen ausgewählte Stories von SL-Besitzern.
Alle Fakten zum Buch
- Titel: Mythos SL
- Erscheinungstermin: Oktober 2024
- Autoren: René Staud und Prof. Johann Tomforde
- Verlag: Motorbuch Verlag
- Ausstattung: gebunden
- ISBN: 978-3-613-04582-8
- Seiten: 240
- Format: 24 x 30,5 cm
- Fotos und Abbildungen: 200
- Preis: 59 Euro
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