Die Fahrzeugprüforganisation GTÜ testete gemeinsam mit dem Team der Auto Zeitung und dem österreichischen Automobilklub Arbö zehn aktuelle Winterreifen auf Herz und Nieren. Wie schon
in den Jahren zuvor zeigten auch diesmal die teuren Premiumreifen deutlich bessere Werte in allen Bereichen.
Günstige Modelle patzten vor allem beim Bremsen.
Zehn verschiedene Reifen in der Dimension 245/45
R19 zeigten im Praxistest an einem 5er BMW klar und deutlich ihre Qualitäten auf Schnee, Nässe und trockener
Fahrbahn.
Neben den Pneus von Bridgestone, Continental, Goodyear, Michelin und
Pirelli stellten sich auch die preiswerteren Alternativen von Vredestein
und Yokohama sowie die Preisbrecher von Linglong, Maxxis und Triangle
dem harten Vergleich.
Schaut man sich die Preise an, sind die Unterschiede erheblich. Sind für einen Satz
Premium-Winterreifen derzeit etwa 1.000 Euro fällig, kosten Produkte aus
chinesischer Fertigung in derselben Dimension rund zwei Drittel weniger. Der Test sollte klären, ob sich der Aufpreis lohnt, günstigere Reifen die bessere Wahl sind.
Die genaue Auswertung kommt gleich, vorab schon mal die Gewinner:
Testsieger wurde der Goodyear Ultragrip Performance 3 mit 414 Punkten. Er überzeugte mit Topwerten bei Nässe, ordentlicher Schneetauglichkeit, solider Umweltbilanz.
Knapp dahinter folgen der Michelin Pilot
Alpin 5 (397 Punkte) und der neue Pirelli P Zero Winter 2 (393
Punkte).
Ein ebenfalls „sehr empfehlenswert” erhielten Bridgestone Blizzak 6
Enliten (390 Punkte) und Continental Wintercontact TS 870P (376 Punkte).
Test-Fazit: Obwohl alle Reifen
das Alpine-Symbol tragen, empfiehlt das Testteam nur die Hälfte der
Kandidaten. Wer auf bewährte Premiumreifen setzt, fährt sicherer,
nachhaltiger – und auf Dauer oft auch preisgünstiger.
Hier ein längerer Film (13 Minuten) zum Reifentest:

Hier alle Testergebnisse im Detail
Schneebedeckte Straßen: Grip bleibt im Winter entscheidend. Bridgestone,
Goodyear und Michelin überzeugen hier mit sehr guter Traktion und hoher
Fahrsicherheit.
Der neue Pirelli bietet ebenfalls ordentliche
Schneeeigenschaften und positioniert sich vor Continental, Maxxis und
Vredestein, die nur befriedigende Ergebnisse erreichen.
Drei Kandidaten
bleiben hinter den Erwartungen zurück: Triangle erweist sich im
Grenzbereich als instabil. Linglong bietet die geringste Fahrsicherheit.
Schlusslicht ist der Yokohama mit schwacher Traktion, unzureichender
Seitenführung und eingeschränkter Fahrstabilität.
Nässetests: Hier fallen die Unterschiede besonders deutlich aus. Goodyear und Pirelli setzen sich
klar an die Spitze, dicht gefolgt von Continental, Bridgestone und
Michelin.
Abstriche gibt es bei Vredestein, Yokohama und Triangle.
Besonders kritisch: Der Maxxis patzt sowohl bei Fahrsicherheit als auch
beim Bremsen. Wo der BMW auf Pirelli-Reifen aus 100 km/h bereits steht,
zeigte der Tacho mit Maxxis-Bereifung noch knapp 40 km/h.
Auf Linglong
und Vredestein sind es immerhin noch 30 km/h – mit dennoch potenziell
schwerwiegenden Folgen im Ernstfall.
Trockene Fahrbahn: Hier liegen die
Resultate enger beieinander. Allerdings disqualifiziert sich der Maxxis
erneut durch überdurchschnittlich lange Bremswege. Der ebenfalls
preisgünstige Triangle überrascht hingegen mit dem zweitbesten Ergebnis
im Trocken-Bremstest.
Die Kostenseite: Rein rechnerisch fährt der Triangle am
günstigsten, wenn allein die Kosten pro Kilometer berücksichtigt
werden. Seine prognostizierte Laufleistung von 27.500 Kilometern liegt
zwar erheblich unter der des Michelin (46.750 km), sein Kaufpreis
beträgt jedoch nur ein Drittel. Auch beim Rollwiderstand zeigt er
akzeptable Werte.
Allerdings bleibt seine Gesamt-Performance zu schwach, eine Empfehlung ist er nicht.
Ganz anders die Premiumprodukte: Der
vermeintlich teuerste Michelin erweist sich als wirtschaftlichster
Reifen im Feld, da seine hohe Laufleistung und sein geringer Abrieb die
Anschaffungskosten relativieren. Zudem zeigt er die beste Umweltbilanz.
Er verursacht den geringsten Abrieb, hält am längsten und rollt sehr
sparsam und leise. Der Bridgestone punktet mit effizienter Technologie,
hält aber nicht so lange. Der Goodyear überzeugt als zweitbester Reifen
bei den Umweltkriterien.
Die preisgünstigen Profile von
Linglong, Maxxis und Triangle sind allesamt früher verschlissen,
belasten die Umwelt mit mehr Abrieb sowie teils deutlich höherer
Geräuschentwicklung. Wer also einen nachhaltigen Reifen sucht, liegt mit
ihnen falsch.
Die Gesamtwertung: Hier setzt sich der
Goodyear durch. Er kombiniert hohe Leistungen bei Nässe, gute Ergebnisse
auf Schnee und eine solide Umweltbilanz.
Der Michelin belegt den
zweiten Platz, knapp dahinter folgt der neue Pirelli. Dieser punktet
zusätzlich mit einem Anteil von mindestens 55 Prozent recycelten oder
biobasierten Materialien. Seine Leistung im Kurven-Aquaplaning ist jedoch schwach.
Der Bridgestone verfehlt das Podium
nur knapp, überzeugt jedoch mit Bestnoten auf Schnee und hoher
Effizienz.
Continental komplettiert die Gruppe der als „sehr
empfehlenswert“ eingestuften Winterreifen, wenngleich Schnee-Performance und Bremswege bei Nässe hinter den Spitzenreitern liegen.
Die übrigen Kandidaten zeigen bei
genauerer Betrachtung alle das ein oder andere Manko. Ein Blick in die
detaillierten Messergebnisse gibt Auskunft darüber, ob sie vielleicht
dennoch genau den Erwartungen genügen.
- Wer den Vredestein in die engere
Wahl zieht, muss mit längeren Bremswegen auf Nässe sowie einem mäßigen
Gripniveau und mittelmäßig präzisen Lenkreaktionen auf griffigem Asphalt
rechnen.
- Triangle bietet zwar den günstigsten Kilometerpreis,
enttäuscht jedoch bei Umweltbilanz und Fahrstabilität.
- Yokohama leidet
unter mangelhafter Schneetauglichkeit, Linglong unter hohen
Umweltbelastungen.
- Der Maxxis erweist sich insgesamt als Schlusslicht:
Ordentliche Leistungen auf Schnee stehen eklatanten Schwächen auf Nässe
und Trockenheit gegenüber.
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