Der Audi S3 ist ein echter Wolf im Schafpelz

Allradantrieb, 333 PS und eine Launch-Control – das bringt der Audi S3 mit sich und das klingt nach einer Menge Spaß. Es gibt den Kompaktsportler als Sportback und Limousine, letztere haben wir uns vierzehn Tage lang näher angeschaut.
     von Gerolf Ermisch 


Der markentypische große Kühlergrill ziert nicht nur A8- und A6-Modelle, auch den den deutlich kleineren S3. Zusammen mit den beiden weiteren Lufteinlässen wirkt er an der Front bullig ohne jedoch zu sehr auf den Putz zu hauen. 
Einen Hinweis darauf, dass man den zweitstärksten Vertreter der Baureihe vor sich hat, sucht man hier vergebens, eine Plakette mit dem S3-Symbol, wie ihn die Vorgänger trugen, ziert ihn nicht mehr.

Die Ingolstädter trugen allerdings dem Wunsch nach Individualität Rechnung, denn die LED-Signatur der Frontscheinwerfer lässt sich vierfach verstellen, der Auftritt somit deutlich verändern.

Die Radhäuser wölben sich verhältnismäßig stark nach außen und verleihen dem Kompakten einen kräftigen Auftritt. Serienmäßig steht er auf 18 Zoll großen Rädern, unser Testwagen kam mit einer optionalen Variante in 19 Zoll.

Foto: Isabel Ermisch

Am Heck gibt der S3 dann deutlich seine Performanz zu erkennen. Neben dem Logo signalisiert die vierflutige Auspuffanlage, dass es sich hier um einen sportlichen Vertreter aus Ingolstadt handelt.

Foto: Isabel Ermisch

Innen unterscheidet er sich nicht wesentlich von den anderen Modellreihen. Ausgesuchte Materialien und eine tadellose Verarbeitung treffen hier auf einen hohen Technisierungsgrad. 
 
Das unten abgeflachte perforierte Lenkrad bietet einen guten Halt bei sportlicher Gangart und die herausziehbaren Beinauflagen an den Vordersitzen sorgen für ermüdungsfreies Fahren auf der Langstrecke.

Foto: Isabel Ermisch

Die Beleuchtung innen ist zurückhaltend gewählt, hinterleuchtete Stoffelder in den Fronttüren sorgen für ein elegant anmutendes Ambiente.
 
Foto: Edda Stahn
 
Beim Öffnen der Vordertüren weist eine Projektion des S3-Logos sowie auch eine beleuchtete Zierleiste darauf hin, mit welchem Vertreter der Baureihe man es zu tun hat. 
 
Foto: Edda Stahn

Die Motorisierung

Beachtliche 333 PS holt Audi aus dem zwei Liter großen TFSI, der sich auch im Golf R wiederfindet. Der turboaufgeladene Vierzylinder wuchtet 420 Newtonmeter Drehmoment auf die Kurbelwelle. Die liegen schon bei 2.200 Umdrehungen an, werden bis über 5.000 Touren gehalten.

Eine Launch-Control, also eine Startkontrolle, sorgt für den optimalen Einsatz der Kraft. Bei abgeschalteter Stabilisierungskontrolle bleibt dabei im Stand der linke Fuß auf der Bremse, während man mit dem Gaspedal die Drehzahl auf das gewünschte Niveau anhebt. 
Wird der Fuß von der Bremse genommen, spurtet der S3 in gerade einmal 4,7 Sekunden auf 100 und wenn es sein soll, weiter bis auf 250 km/h. Dort wird der Vorwärtstrieb leider abgeregelt.

Dabei lässt die optionale Akrapovic-Abgasanlage mit ihren Endtöpfen aus Titan den ansonsten zurückhaltenden Ingolstädter kräftig fauchen. 

Foto: Isabel Ermisch

Für ein schnelleres Ansprechverhalten wird der Turbolader schon im Teillastbereich konstant auf Drehzahl gehalten. In Verbindung mit der blitzschnell schaltenden Doppelkupplungsautomatik reagiert der Audi so flott auf Gasbefehle und schaltet die sieben Gänge unmerklich durch.
 
Im sportlichsten Fahrmodus (Dynamic Plus) wird das Drehzahlniveau konstant hochgehalten und die Gänge ausgedreht, sodass er auf der Rennstrecke sein Potenzial jederzeit ausschöpfen kann.
 
Foto: Edda Stahn

Das Fahrwerk

Schon der erste S3 war vom Start im Jahre 1999 an serienmäßig mit dem bei Audi quattro genannten Allradantrieb bestückt. Gut ein Vierteljahrhundert später beschert ihm dieser Rennsportqualitäten, die sich sehen lassen können. 
 
Ein bisher nur im stärkeren RS3 verbauter Torque Splitter, also ein Drehmomentverteiler, versorgt jetzt an der Hinterachse aktiv das jeweils kurvenäußere Rad mit mehr Kraft. So sind deutlich höhere Kurvengeschwindigkeiten als bisher möglich. 
Wir konnten das schon im Konzernbruder Golf R auf der Rennstrecke Bilster Berg testen.
 
Dabei bleibt der Wagen enorm spurstabil und neigt, wenn er denn überhaupt ausbricht, eher zum Über- denn Untersteuern. Eine Eigenschaft, die sportliche Fahrer zu schätzen wissen. 
 
Die präzise Lenkung tut ihr Übriges, den S3 auch bei flotter Gangart auf Kurs zu halten. 
Lediglich um die Mittellage fehlt es ihr ein wenig an Rückmeldung, was man aber als Kompromiss an seine Alltagstauglichkeit gerne hinnimmt.

Gegenüber dem A3 kommt der sportliche Ableger dem Asphalt 15 Millimeter näher, was ebenso zur besseren Handhabung beiträgt, wie die optional erhältlichen Sportreifen.

Verzögert wird der S3 unter anderem mit 357 Millimeter großen, innenbelüfteten Scheiben an der Vorderachse.

Foto: Edda Stahn

1)     Die Ausstattung

Wie nicht anders zu erwarten, statten die Ingolstädter ihr zweites Topmodell nach dem RS3 umfangreich aus. Edelstahl-Pedale, beleuchtete Einstiegsleisten mit Aluminiumeinlegern inklusive S-Schriftzug und Interieur-Applikationen in Aluoptik betonen den agilen Charakter.
Das unten abgeflachte Sportkontur-Lederlenkrad im Drei-Speichen-Design bietet sowohl Multifunktionstasten als auch verchromte Schaltwippen zum manuellen Auswählen der Gänge. 
 
Auch der S3 kommt mit Audis Multimediasystem MMI. Das gibt es zwar schon eine Weile, es gehört allerdings dank kontinuierlicher Verbesserung nach wie vor zu den Besten auf dem Markt. 
Kabelloses Laden des Smartphones ist ebenso an Bord, wie dessen drahtlose Integration.
 
Daneben sorgt eine Zweizonen-Klimaautomatik ebenso für Komfort wie die Sportsitze mit integrierten Kopfstützen, die Passagiere vorne durch ausgeprägte Seitenwangen bei zügiger Gangart hervorragend in Position halten.  
Dabei nehmen sie dem straff abgestimmten Fahrwerk den Schrecken und machen den S3 trotz überwiegend sportlicher Zutaten rundum alltagstauglich.

Foto: Isabel Ermisch

Mindestens 55.600 Euro verlangt Audi aktuell im dritten Quartal 2025 für den S3. 
Selbstredend lässt sich der Preis dieses überaus fahrfreudigen Gefährts durch allerlei Details weiter in die Höhe treiben, allerdings ist sein Ausstattungsniveau, wie gesagt, bereits in der Basis recht hoch. 
 
Foto: Edda Stahn

Foto: Edda Stahn


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