Leserpost von David aus Einbeck: Danke für Euren tollen Bericht von der Mille Miglia in San Marino

Ich habe hier einen Film aus dem Jahr 1955 ausgegraben, der die Mille noch als echtes Rennen um die schnellste Zeit beleuchtet. In diesem Fall ist es die Vorbereitung des Mercedes-Teams auf dem Hockenheimring. Wünsche Euch allen viel Spaß dabei.

Hier ist der Film aus dem Jahr 1955 mit Stirling Moss, der später auf der Mille selbst zusammen mit Denis Jenkinson alle anderen hinter sich liegen ließ. 
Eine gute Vorbereitung ist immer wichtig und erhöht die Chancen.
Mehr dazu weiter unten. 
Was leider nicht so bei diesem Film passt: die hinterlegte Musik.



 

Ergänzung zu dieser Leserpost

Ich habe etwas in Archiven und bei Mercedes-Benz recherchiert, dabei das Folgende zur Mille Miglia im Jahr 1955 herausgefunden.
           von Achim Stahn 
 
Bei dem legendären 1.000-Meilen-Rennen von Brescia in der Toskana bis nach Rom und wieder zurück nach Brescia, holte sich Mercedes-Benz mit dem neuen Rennsportwagen 300 SLR einen phänomenalen Sieg. Im Gegensatz zum Sechszylinder-Straßenwagen 300 SL mit Flügeltüren war der SLR offen, sein Gitterrohrrahmen entsprach weitestgehend dem des Formel-1-Wagen. 
 
Die späteren Gesamtsieger Stirling Moss und Denis Jenkinson im Mercedes-Benz 300 SLR Rennsportwagen mit der Startnummer 722 auf der Startrampe in Brescia.   Fotos: MB Classic Archiv

Rekordzeiten für die Ewigkeit 

Der Tradition des Rennens folgend entsprachen die Startnummern den Startzeiten. Erster Mercedes an der Startrampe war um 06:58 Juan-Manuel Fangio (Startnummer 658), Karl Kling fuhr um 07:01 Uhr ab, Hans Herrmann um 07:04 Uhr und Stirling Moss um 07:22 Uhr. Diese Zahl (722) ist heute eine Legende. 
 
Dank intensiver Vorbereitung gewann das Team Stirling Moss und Beifahrer Denis Jenkison (britischer Motorsport-Journalist) das Rennen am 1. Mai um exakt 17:29 Uhr mit neuem Streckenrekord. 
 
Roadbooks von Denis Jenkinson für die Mille Miglia 1955

 
Mit einer Fahrtzeit von 10 Stunden, 7 Minuten und 48 Sekunden erzielte das Duo bei der Rennpremiere des 300 SLR einen Rekord, der nie mehr in der Geschichte der Mille Miglia übertroffen wurde und auch nie übertroffen wird.  
Denn heute geht es um genaue Ankunftszeiten und nicht um die schnellste Ankunftszeit.
Die Durchschnittsgeschwindigkeit lag ebenso sensationell bei 157,6 km/h.
Wer die Strecke von damals kennt, weiß, was das bedeutet. 
Zumal Juan Manuel Fangio das strapaziöse Straßenrennen komplett alleine bewältigte. 
 
Übrigens: Seinen Teamkollegen Juan Manuel Fangio (damals schon zweifacher Formel-1-Weltmeister) distanzierte er um 32 Minuten, den drittplatzierten (Ferrari-Werkspilot Umberto Maglioli im 118LM) um eine Dreiviertelstunde.
 
 John Cooper Fitch und Kurt Gessl mit dcr Startnummer 417

In der GT-Kategorie siegten John Fitch und Kurt Gessl mit ihrem 300 SL, ein Seriensportwagen und keine Rennversion. Sie belegten zudem den beachtlichen fünften Platz in der Gesamtwertung.
 
Hier sind Olivier Gendebien und Jaques Washer im 300 SL (W 198) mit der Startnummer 428 beim Start in Brescia zu sehen. Sie belegten den zweiten Platz in ihrer Klasse hinter John Fitch und Kurt Gessl, de ebenfalls in einem 300 SL saßen.
 
Eine Dieselklasse gab es damals auch, zum ersten Mal. 
In der holte sich das Team Helmut Retter und Wolfgang Larcher den Sieg auf ihrem Mercedes-Benz 180 D (Baureihe 120). 
 
Oberingenieur Helmut Retter (Daimler-Benz Vertreter in Innsbruck) und Wolfgang Larcher, die Sieger in der Dieselklasse, im Mercedes-Benz 180 D mit der Startnummer 04.
 
Nach 303 Kilometern: Die späteren Gesamtsieger Stirling Moss und Denis Jenkinson sind hier in ihrem 300 SLR mit der Startnummer 722 in Ravenna zu sehen.

Die Strapazen stehen ihnen im Gesicht, glücklich feiern die Gesamtsieger Stirling Moss (rechts) und Denis Jenkinson ihre Ankunft in Brescia.

 Einige Fotos vom Siegerauto mit der Startnummer 722:


Cockpit des 300 SLR mit zentralem Drehzahlmesser.     Foto: Thomas Niedermüller

1955 war ein grandioses Sternen-Jahr

1955 war für Mercedes-Benz im Motorsport überhaupt eine hervorragende Saison.
Denn alle wichtigen Motorsporttitel wurden gewonnen: 
- Weltmeisterschaft der Formel 1
- Sportwagen-Weltmeisterschaft
- Europameisterschaft der Tourenwagen
- Sportwagenmeisterschaft der Kategorie D in den USA
 
Der überragende Star des Jahres war der neue Rennsportwagen 300 SLR auf Basis des Formel 1-Rennwagens W 196 R, mit dem Juan Manuel Fangio 1954 und 1955 Weltmeister wurde.  
 

Dedicated to our english readers 

This film shows the Mercedes Official Team practicing in the old Hockenheim Circuit before the 1955 Mille Miglia where Stirling Moss and Denis Jenkinson destroyed the opposition.
With an average of 100 mph!!! 
For 1000 miles!!!! 
That´s 1600 kms! 


 

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