Der Verkehr in Deutschland wird kontinuierlich sicherer – die Verbesserung der Technik, Infrastruktur sowie gezielte Verkehrssicherheitsprogramme tragen maßgeblich dazu bei. Doch zugleich steigt die Zahl älterer Verkehrsteilnehmer, die schwere Unfälle machen.
Klingt schon bedrohlich, was der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft so von sich gibt. Eine große Bedrohung des Verkehrsgeschehens wird prognostiziert.
Doch die dann aufgeführten Zahlen sprechen eine ganz andere Sprache.
2023 waren rund 26 Prozent mehr Senioren an solchen Unfällen beteiligt als noch vor zehn Jahren. Natürlich auch, weil sich die Zahl der über 65-Jährigen mit Fahrerlaubnis auf fast sechs Millionen verdoppelt hat.
Dazu kommt: wie viele Unfälle stecken hinter der angeblich so dramatischen Steigerung von 26 Prozent?
Sind es 100 oder 120?
Ohne diese Zahl dahinter ist ein derartiger Bericht unseriös.
Da muss man sich schon fragen, warum der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft so etwas von sich gibt. Will man vielleicht die Prämien zukünftig bei den gut betuchten Senioren tüchtig anheben, oder sollen die zum Verzicht auf das eigene Fahren mit dem Auto bewegt werden.
Klingt nach einer Idee der Grünen, bei der das Umsteige-Motto (Fahrrad und Bus statt Auto) in den Städten bei den Bürgern nicht fruchtet. Nicht ohne Grund.
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Foto (KI generiert): audibene |
Beim Statistischen Bundesamt (Destatis) sieht obige Sache ganz anders aus.
Dort titelt die Pressemitteilung Nr. N058 vom 26. November 2024 wie folgt:
„Ältere Menschen sind auch 2023 insgesamt vergleichsweise selten in Verkehrsunfälle mit Personenschaden verstrickt ...“
Nicht nur für Autounfälle, für Verkehrsunfälle insgesamt gilt laut Destatis:
Ältere Menschen sind gemessen an ihrem Anteil an der Gesamtbevölkerung
seltener in Verkehrsunfälle verstrickt als jüngere. 2023 waren
79.101 ab 65 Jahren an Unfällen mit Personenschaden beteiligt,
das waren 15,2 % aller Unfallbeteiligten mit vorhandenen Altersangaben.
In der
Altersgruppe 75plus waren es 6,8 %.
Zum Vergleich:
Anteil mindestens 75-Jähriger = 11,0 %
Anteil mindestens
65-Jähriger = 22,3 %
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Die Rentenzeit genießen Senioren immer öfter im eigenen Reisemobil. |
Gut vorbereitet sein
Auf der anderen Seite haben Senioren am Steuer oftmals mit Problen zu kämmpfen, die jüngere Autofahrer in der Regel nicht haben: schlechter hören und sehen.
Doch dagegen gibt es hervorragende Helfer.
Mehr Wunsch nach Teilhabe, fehlende Mobilitätsalternativen auf dem Land und der demografische Wandel führen dazu, dass Senioren heute länger aktiv am Verkehr teilnehmen. Doch wer schlecht hört, erkennt Gefahren häufig zu spät – wie herannahende Autos, Hupen, Martinshörner oder Züge.
Was natürlich zu Unfällen führen kann.
Trotzdem verzichten laut aktueller Eurotrack-Studie 2025 noch immer 28 Prozent der hörgeminderten Menschen auf ein Hörgerät – entgegen ärztlicher Empfehlung. Oft, weil sie unbequem,
auffällig oder kostenintensiv eingeschätzt werden.
Vielen sind die in den vergangenen Jahren entstandenen Vorteile moderner Hörgeräte noch unbekannt.
Doch es gibt Modelle, die nicht einmal zwei Gramm auf die Waage bringen und wie kleine Hochleistungscomputer funktionieren.
Nahezu unsichtbar, komfortabel zu tragen, besonders beim Richtungshören eine wertvolle Hilfe. Wer trotz Hörminderung auf ein solches Gerät verzichtet, bringt sich und andere unnötig in Gefahr.
Auch wichtig zu wissen: Die gesetzliche
Krankenkasse übernimmt alle sechs Jahre die Kosten für ein Gerät, wenn es
medizinisch nötig ist. Wer besonderen Komfort wünscht, zahlt zu – muss
das aber nicht.
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