Wir Journalisten werden auch in diesem Jahr von der so genannten IAA Mobility eingeladen an diversen Aktionen teilzunehmen, zu einem Besuch der angeblich wichtigsten Messe in Sachen Mobilität ebenfalls (0-Ton:
Begeisterung und Interesse für Mobilitätsfestival ungebrochen). Die findet (noch) in München im September statt. Daher können wir natürlich auch „Schmarrn“ sagen, in Bayern ein umgangssprachlicher Begriff für Unsinn oder etwas Unwichtiges.
So lautet der Originaltext der Einladung zu einer digitalen Pressekonferenz:
Mobilität ist ein gesellschaftliches Top-Thema – und betrifft jeden. In Deutschland, in Europa und weltweit.
Jeden Tag treffen wir Entscheidungen, wie wir von A nach B kommen. Jeder ist mal Fußgänger, Zugfahrer, Radfahrer, Busfahrer, Autofahrer, U-Bahn- oder Scooter-Fahrer. Mobilität als ein Miteinander der Verkehrsmittel, das ist Leitmotiv der IAA MOBILITY.
Im September 2025 wird München wieder Gastgeber für ein Festival der Mobilität und eine Vielzahl an Innovationen und Weltpremieren.
Nochmals: so lautet der Originaltext der Mail vom 24.06.2025.
Was sofort auffällt: Bei der Aufzählung der Transportmittel kommt das Auto erst an FÜNFTER Stelle.
Vor den beiden letzten: U-Bahn und Scooter.
Komplett vergessen wurden Mopeds, Roller und Motorräder!
Auch Regionalzüge.
Ist alles wohl nicht so wichtig …
Ein Schelm, wer Böses dabei denkt …
IAA steht als Abkürzung für Internationale Automobil Ausstellung, da sollte Autofahren auch an erster Stelle stehen, nicht auf Platz 5, zwei Plätze hinter Radfahrer.
Wie schon in den vergangenen Jahren zeigt die IAA Mobility auch 2025 ungeniert ihr wahres Gesicht, Autos spielen da eine eher untergeordnete Rolle.
Der Autokäufer sowieso, der soll das lieber lassen.
Daher muss er jede Menge Geld für den Eintritt in die Messehallen bezahlen.
Im Vorverkauf sind das satte 180 Euro für ein einfaches Tagesticket, genannt „GoGreen“ (aha, daher weht der Wind ...).
Doch es kommt noch viel besser: Wer vor Ort kauft, zahlt 225 Euro für einen Tag.
Für die ganze IAA sind es dann 605 Euro.
Klingt dolle, stimmt aber zu 100 Prozent!
In den Messehallen (Originaltext IAA Homepage):
Werden Weltneuheiten gezeigt, visionäre Konzepte und bahnbrechende
Technologien präsentiert. Zulieferer können ihre neuesten Entwicklungen
gegenüber Wettbewerbern positionieren und sich als Vorreiter der Branche
etablieren.
Das alles soll nur Fachbesuchern vorbehalten werden, obwohl doch viele Autohersteller vor Ort mit eigenen Ständen sind.
Zum Beispiel:
Audi (Halle B1.D10)
Bako Motors (Halle B1.C315) solarangetriebene Autos aus Tunesien
BMW (Halle A1.E01)
Cupra (Halle B1.D10)
Dongfeng Motors (Halle B3.C11)
Ford (Atrium.C01)
Mercedes-Benz (Halle B3.C10)
Opel (Halle B3.B20)
Porsche (Halle B1.D10)
Smart (Halle B2.B01)
Togg (Halle A2.C40) neue E-Auto Marke aus der Türkei
VW (Halle B1.D10)
Volkswagen Group (Halle B1 Stand E10 + D01 + D10 + D40)
XPeng (Halle B1.C20)
Viele Marken sind es auf der IAA nicht, da fehlen jede Menge!
Auf jeden Fall ist der Vergleich in Hallen besser als auf abgesperrten Ständen irgendwo in der Stadt. Das nennt die IAA ein sensationelles Konzept.
Komisch, dass dies kein anderer weltweit so macht.
Nicht in Europa, nicht in Asien, nicht in den USA oder sonstwo in cleveren Regionen.
Dort wird der potenzielle Autokäufer wertgeschätzt, kann in übersichtlichem Format Autos wie Technik hautnah kennenlernen und vergleichen.
Später daheim steht dann das Gespräch beim Händler an.
Bei der IAA in München (ein völlig ungeeigneter Ort für Automessen) muss sich der Kaufinteressent außerhalb der Messehallen in der Stadtmitte in lange Warteschlangen einreihen. Die ist zumeist voll mit Leuten, die Langeweile haben. Wenn er dann endlich durch die kleine Ausstellung von BMW gescheucht wurde, steht die nächste Warteschlange bei Mercedes oder sonstwo an.
Da fährt keiner aus NRW, Niedersachsen, Hamburg, Bremen, Brandenburg, Mecklenburg Vorpommern oder dem Saarland hin. Aus Bayern sicher auch nicht.
Im Oktober 2020 wurde Jürgen Mindel (46), der seit 2007 im VDA tätig ist, zum dortigen Geschäftsführer berufen. Früher leitete er das Büro des ehemaligen Verkehrsministers Matthias
Wissmann, als der 2007 Chef beim VDA wurde, folgte Mindel und machte schnell Karriere.
Verantwortlich ist er seit seiner Berufung für den neuen Geschäftsbereich
„Kommunikation & IAA“, also für die komplette Kommunikation des
VDA sowie die konzeptionelle und organisatorische Umsetzung der IAA.
Er sollte es eigentlich besser wissen.
Neben Mindel ist ein weiterer Geschäftsführer des VDA seit Beginn 2022 Andreas Rade.
Der war über zehn Jahre für die Autoliebhaber-Fraktion Bündnis 90/Die Grünen im Bundestag in verschiedenen Positionen tätig. Unter anderem als
Büroleiter der damaligen Fraktionsvorsitzenden Renate Künast und Verkehrsreferent.
Ein Schelm, wer Böses dabei denkt …
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