Diese Motorsport-Ikone von Lancia kommt direkt aus dem Werksmuseum. Der Delta HF Integrale aus dem Jahr 1992 sieht wie neu aus, bereit für das nächste Rennen. Auf seinen Spuren rollt gerade der kleinere und rein elektrisch angetriebene Ypsilon im Rallye-Sport.
von Achim Stahn
Sechs Mal in Folge holten sich verschiedene Entwicklungsstufen des Lancia
Delta den Titel „Marken-Weltmeister“. Von 1987 bis 1992 in Folge. Dieser einmalige Rekord ist bis heute ungeschlagen.
Doch das ist noch nicht alles: Zu dieser Erfolgsserie gesellten sich vier Titel in der
Fahrer-WM.
Nach Abschaffung der teils extrem stark motorisierten Gruppe B mit Spezialfahrzeugen in Kleinstserie, war ab 1987 in der
Rallye-WM die so genannte Gruppe A die Top-Liga.
Darauf
war Lancia mit dem Delta HF 4WD perfekt vorbereitet. DerWagen musste laut Reglement
in der
Serienversion (dort hatte er 165 PS) mindestens 5.000 Mal gebaut werden. Der Viertürer brachte die Kraft seines Vierzylinders in der Rennversion (265
PS) über einen permanenten Allradantrieb an alle vier Räder.
1987: Gleich in der Premierensaison gewann Lancia 9 von 13 Rennen der WM-Rallye. Damit ging der Markentitel am Ende des Jahres nach Turin, Lancia-Werksfahrer Juha Kankkunen (Finnland) wurde Fahrer-Weltmeister.
1988: Die Zeit des Lancia Delta HF Integrale begann. Äußerlich unterschied er sich von der Vorgängerversion durch ausgestellte Radkästen für breitere Reifen und größere vordere Lufteinlässe. Er hatte ein neues Sechsgang-Getriebe, war leichter (Minus 23 kg).
Lancia holte erneut den Markentitel, Fahrer-Weltmeister wurde der Italiener Miki Biasion. In der folgenden Saison verteidigten Lancia und Biasion ihre jeweiligen Titel.
1989: Mitte des Jahres debütierte der Delta HF Integrale 16V. Die Weiterentwicklung des Zweiliter-Motors (295 PS) von zwei auf vier Ventile pro Zylinder und der damit einhergehende höhere Aufbau erforderte eine charakteristische Wölbung auf der Motorhaube.
Die Techniker entwickelten für ihn diverse Spezialitäten: elektronisch gesteuertes Sperrdifferenzial, hydraulisch angetriebenen Kühlerlüfter, Telemetrie zur Datenerfassung und eine neue Motorelektronik.
1990: Am Ende des Jahres sicherte sich das Werksteam erneut den Titel.
1991: kam die letzte Evolutionsstufe, den Delta HF Integrale 16V Evoluzione.
Die Kotflügel wurden noch breiter, der verstellbare Dachspoiler verbesserte die Aerodynamik.
Noch mehr passierte unter der Motorhaube. Um die Leistung auf rund 300 PS zu begrenzen, hatte der Motorsportweltverband 1990 so genannte Luftmengenbegrenzer (Air Restrictor) eingeführt.
In diesem Jahr bekam auch der Zweiliter-Turbomotor seine komplette Verbrennungsluft durch eine Röhre mit nur 40 Millimetern Durchmesser.
Diese neue Herausforderung bereitete den meisten Teams größere Probleme, Lancia kam damit jedoch erstaunlich gut zurecht.
Das Werksteam holte auch in diesem Jahr den Markentitel, der zurückgekehrte Juha Kankkunen Fahrer-Titel.
1992: Auch in der sechsten Saison traten die Werksautos in der einzigartigen Lackierung mit blauen, hellblauen und roten Streifen vom langjährigen Sponsor Martini an. Heute ist dieses Sponsoren-Logo ein echtes Stück Motorsport-Geschichte. Mit dem fuhr Lancia zum Ende des Jahres erneut auf den begehrten ersten Platz.
Hier noch ein schöner Film dazu: mit Walter Röhrl, der sich mit dem Lancia Delta Integrale oft genug bei Rennen messen musste/durfte.
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