Für jeden Fan der Mille Miglia ist San Marino einer der eindrucksvollsten Highlights

Die Mille Miglia ist das berühmteste Straßenrennen der Welt. Seit 1927 führt die Tour über rund 1.600 Kilometer von Brescia mitten in der italienischen Toskana über berühmte Städte und San Marino nach Rom und zurück. 2025 startet die 43. Auflage der Mille am 19 Juni. 
       von Achim Stahn  

Das Besondere an der Mille Miglia ist nicht nur einzigartige Autos.
Auch die unvergleichliche Streckenführung ist grandios, so wie das Reise-Erlebnis.
Und natürlich spielt die italienische Küche eine wichtige Rolle – für Teilnehmer & Zuschauer.
 
Die Etappen der Mille Miglia führen durch einige der schönsten Gegenden Italiens.
Daher finden begleitende Fans an zahlreichen Stellen eine tolle Foto-Kulisse.
Die Strecke ist bekannt, auch die Ankunftszeit der einzelnen Fahrzeuge, denn die müssen zu einer ganz bestimmten Uhrzeit die vorgegebenen Ziele exakt erreichen. Jede Zehntelsekunde darüber kostet wertvolle Punkte in der Gesamtwertung.
 
Mille Miglia Teilnehmer in San Marino
 
Die 43. Auflage des legendären Oldtimer-Rennens macht auch wieder Halt im Herzen der ältesten Republik der Welt und verspricht ein außergewöhnliches Motorsporterlebnis vor historischer Kulisse. 
 
San Marino, eines der spektakulärsten Stationen der diesjährigen Route, bietet Besuchern eine einzigartige Kombination aus nostalgischem Rennsportflair und der atemberaubenden Atmosphäre des UNESCO-Weltkulturerbes Monte Titano. 
 
Laut Enzo Ferrari ist die Mille Miglia „das schönste Rennen der Welt. 
Dieser Klassiker war bis zum vorläufigen Ende 1957 das längste und härteste Rennen.

Dort kämpften die besten Fahrer der Zeit mit ihren Fahrzeugen um Sieg und Ruhm.
1977 wurde sie zu neuem Leben erweckt.
Statt „schnell“ ist jetzt „auf die Zehntelsekunde genau“ angesagt.

Bugatti Type 37 A

Das Reglement ist streng

Es dürfen nur Fahrzeuge teilnehmen, die nachweislich zwischen 1927 und 1957 bei der Mille Miglia dabei waren, alle Teile müssen dem Original entsprechen. Aus rund 1.500 gültigen Bewerbungen pro Jahr werden allerdings nur rund 400 ausgewählt. Wer dazugehört, ist überglücklich.

 

Wie immer: los geht es in Brescia ...

Die Mille Miglia startet am 17. Juni in Brescia auf der Piazza Vittoria. 
Dort findet auch die Fahrzeugabnahme statt. 
Eine wunderbare Chance die Oldtimer hautnah zu erleben. 
Denn in den Gassen vor dem Veranstalter-Zelt warten alle Teilnehmer mit ihren Fahrzeugen auf ihre Freigabe. Ein echter Stau der Superlative mit den schönsten und seltensten Oldtimern überhaupt. 
So nah kommt man an solche Wagen in keinem Museum heran. Lernt gleich noch ihre Besitzer aus aller Welt kennen.
Die diesjährige Route folgt erstmals einem innovativen „Acht-Design“, das an die großen Vorkriegsrennen erinnert.  

1. Etappe: Dienstag, 17. Juni

Nach dem Start in Brescia fahren die Autos durch Desenzano und Sirmione, an dem Gardasee vorbei Richtung Verona und anschliessend durch Bovolone und Ferrara, bevor sie die erste Etappe in San Lazzaro di Savena, einer Gemeinde der metropolitanen Stadt Bologna, beenden.

2. Etappe: Mittwoch, 18. Juni

An dem zweiten Tag werden die Teams den Raticosa- und Futa-Pass bestreiten, wie einst auch die Fahrer in den 1930er-Jahren. Nachdem sie Prato und Siena durchquert haben, machen sie sich auf den Weg nach Rom, bevor die Route wieder Richtung Norden führt.

3. Etappe: Donnerstag, 19. Juni

Nach der Wende in der Hauptstadt Italiens ziehen die Autos nach Orvieto, Foiano della Chiana, Arezzo und San Sepolcro weiter. Anschliessend an die Durchfahrt in San Marino endet die dritte Etappe in Cervia-Milano Marittima.

4. Etappe: Freitag, 20. Juni

Heute durchquert das rollende Oldtimer-Museum ganz Italien von Osten nach Westen: über Forlì, Empoli, Pontedera und Livorno. An der tyrrhenischen Küste angekommen, geht es über Viareggio und den Cisa-Pass wieder in Richtung Parma, wo diese Etappe endet.

5. Etappe: Samstag, 21. Juni

Nach fünf Tagen und mehr als 1000 Meilen erwarten die Zuschauer alle Fahrzeuge in Brescia bei ihrer Rückkehr. Auf der Viale Venezia ist die Ziel-Rampe der beste Platz, alle Teilnehmer noch einmal zu erleben.

Der beste Ort um die Mille Miglia zu genießen ...

Gleiches wie für den Startort Brescia gilt für San Marino. 
Für viele ist das der beste Ort für Fans der Mille Miglia.
 
Als eine von nur wenigen Zwischenstationen wird die älteste Republik der Welt erneut zur Bühne für rund 400 klassische und oftmals auch sehr seltene Fahrzeuge. 
Wer nicht schon am Vortag angereist ist und dort in einem der Hotels wohnt, gelangt mit der Panoramaseilbahn direkt ins Zentrum, kann das Rennen bereits aus der Vogelperspektive bestaunen. So ein Erlebnis gibt es nur hier. 

Beeindruckendes Panorama: Von San Marino genießt man einen atemberaubenden Blick über die italienische Landschaft bis nach Rimini am Mittelmeer, an klaren Tagen sogar auf die Dinarischen Alpen.

Die historische Altstadt von San Marino ist nicht ohne Grund ein UNESCO-Weltkulturerbe. Ein ganz besonderer Ort, den Besucher nicht so leicht vergessen. Auch nicht die Mille-Teilnehmer, denn San Marino bietet die perfekte Kulisse für dieses motorsportliche Spektakel. 

Auch hier ha­ben die alten Motoren teils Pro­bleme berghoch, müssen dort wieder und immer wie­der an­halten und anfah­ren. Da stel­len viele einfach den Motor ab, suchen ð wenn es weitergehen soll – mit ihren Augen nach Schie­be-Helfern. So ist es diesen möglich, zum Beispiel ei­nen Aston Martin DB2 anzuschieben, den legendären Dienst­wagen von Bond, James Bond. 

Besucher können sich hier auf ein unvergessliches Zusammenspiel aus dem Röhren der Motoren, dem Duft vergangener Jahrzehnte und dem mediterranen Flair der ältesten Republik auf unserem Planeten freuen. 

Mehr Informationen zu San Marino und zum dortigen Programm der Mille Miglia hier:

www.visitsanmarino.com/pub2/VisitSM/de

www.castellidisanmarino.com/de

Die Entstehung der Mille Miglia 

Die Geschichte beginnt in einer kleinen Stadt in der Lombardei, genauer gesagt in Brescia.
Wir schreiben das Jahr 1925.
Die Freunde Graf Franco Mazzotti, Graf Aymo Maggi, Renzo Castagneto und Giovanni Canestrini lieben schnelle Autos, auch um Rennen mit diesen zu veranstalten.

Ihre Idee: Brescia wird ein bekanntes Zentrum des Motorsports mit eigenem Renntermin.
Der sollte zumeist über unbefestigte Landstraßen führen, mit Start und Ziel in Brescia.

Erst 13 Jahre später kam der Wendepunkt in Rom hinzu, heute ein Highlight des Rennens.
Die Streckenlänge entsprach bereits zu Anfang 1.600 Kilometer, was in etwa 1.000 englischen bzw. römischen Meilen entspricht. Daher der Name Mille Miglia.

Am 26. März 1927 fiel der Startschuss für das erste Rennen von 77 Wagen  in der Via Rebuffone
Die Premiere gewann ein OM 665 „Superba“ aus Brescia mit den Werksfahrern Giuseppe Morandi am Steuer und Beifahrer Ferdinando Minoia
Ihre Fahrt dauerte 21 Stunden, 4 Minuten und 48 Sekunden (Durchschnitt: 77 km/h).
 
Zur Erinnerung trägt immer ein OM die Startnummer 1. 
Das von OM (Officine Meccaniche) in Brescia gebaute Modell wurde bis Anfang der 30er Jahre verkauft. Die Beziehung zur Mille Miglia ist auch heute noch sehr innig, wer seinen OM anmeldet bekommt immer einen der begehrten Plätze.

Highlights der Mille Miglia

Rekordfahrt 1955 im Mercedes-Benz SLR
Stirling Moss und Beifahrer Denis Jenkinson brauchten 10 Stunden, 7 Minuten und 48 Sekunden.
Das entspricht einem Durchschnitt von knapp 160 km/h.
Eigentlich unvorstellbar, denn die Mille Miglia war auf ungesperrten und teils schlechten Landstraßen unterwegs.
Die Rennfahrer teilten sie mit dem ganz normalen Verkehr, Pferdekarren inklusive.

Bis heute gilt die Fahrt von Stirling Moss als Husarenritt und Meilenstein des Motorsports.
Der Zweitplatzierte (auch ein Mercedes-Benz) kam mehr als eine halbe Stunde später ins Ziel.
Am Steuer saß einer der besten Piloten aller Zeiten: Juan Manuel Fangio. 

Vorläufiges Ende 1957
Nach einem tödlichen Unfall des Spaniers Alfonso de Portago (viele Todesopfer und Verletzte) fand das Rennen in seiner klassischen Form zum letzten Mal statt.

Kurz nach 16.00 Uhr touchierte der Wagen am Sonntag auf einer langen Geraden (Strada Statale 236 Goitese) bei Santa Colomba mit über 200 km/h (vermutet wird 270 km/h) einen Randstein.
Dabei platzte der Reifen.
Wohl beschädigt, wurde er mutmaßlich beim Stopp vorher nicht getauscht, um Zeit zu sparen.
De Portago verlor die Kontrolle über den Ferrari.
Nach dem Telegrafenmast, folgte ein Wassergraben, der ihn in Richtung Zuschauer katapultierte.
Erst hundert Meter weiter kam das völlig zerstörte Fahrzeug zum Stillstand.

Neubeginn 1977
Als Rallye mit historischen Fahrzeugen wurde die Mille Miglia wiederbelebt.
Statt Höchsttempo geht es heute um pünktliches Ankommen an den diversen Zielpunkten.  

Im Herbst geht es weiter

Ein weiteres Highlight im Kalender der historischen Rennsportfans ist am 20. September 2025. Dann erreicht der Gran Premio Nuvolari San Marino erreicht. 
Die Hommage an die italienische Rennlegende Tazio Nuvolari bringt erneut mehr als 300 klassische Fahrzeuge auf die Strecke. Auch dieses Event verwandelt die historische Altstadt erneut in ein rollendes Museum automobilen Kulturguts. 
 
Mehr dazu hier:  

Dedicated to our english readers

The 2025 edition Mille Miglia will be held from Tuesday 17 to Saturday 21 June.
The 5 days format for the third consecutive year, will retrace the legendary pre-war races.
Running on a “figure eight” route like that of the first 12 editions of the 1000 Miglia speed race.

Tuesday 17. June: More than 400 cars admitted to the race will drive after the registration in Brescia through Desenzano, Sirmione, Verona, Bovolone and Ferrara, before ending the day in San Lazzaro di Savena, in the metropolitan city of Bologna. 

Wednesday 18. June: On day two, the crews will tackle the Raticosa and Futa Passes. After passing through Prato and Siena, the cars will head towards Rome before heading north again.

Thursday 19. June: After the turnaround in Rome, the Red Arrow will be in Orvieto, Foiano della Chiana, Arezzo and San Sepolcro.
The return to San Marino will precede the arrival of the third leg in Cervia-Milano Marittima. 
 
Friday 20. June: On the fourth day, the most beautiful race in the world will cross the whole of Italy from East to West. Having set off from Cervia, the 1000 Miglia 2025 will touch Forlì before cutting across the Apennines to Empoli, where the ascending route will cross the descent route taken two days earlier, towards Rome. Keeping westward, the Red Arrow will reach Pontedera and then the Tyrrhenian coast with the passage through the Italian Naval Academy in Livorno; the ascent will continue through Viareggio and the Cisa Pass to close the penultimate leg in Parma.
 
Saturday 21. June: The arrival in Brescia.

The most beautiful race in the world

Established in 1927 as a speed race by Giovanni Canestrini, Franco Mazzotti, Renzo Castagneto and Aymo Maggi, 1000 Miglia is today a regularity race for historic cars that passes through the unique landscapes of the most beautiful parts of Italy.
A journey characterized by the warmth of the public and the enthusiasm of drivers, following the bold and innovative spirit of its tradition.

A week-long experience, racing for masterpieces of art and design in motion, along the classic route from Brescia to Rome and back.
Only the models of the cars, or the car itself, that took part in – or completed the entry to – one of the 1000 Miglia editions (1927 to 1957) and are registered to the Registro 1000 Miglia can take part.

 

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