Ein gelungener Mix aus Nostalgie und Moderne: der Fiat Grande Panda kommt nach der E-Variante Ende Juni auch als Mildhybrid-Benziner

Wer durch Italien reist, sieht viele europäische Marken, vor allem auf dem Land jedoch den Fiat Panda. Der von Giorgetto Giugiaro gezeichnete Wagen im kastenförmigen Format (Werbespruch damals: „Tolle Kiste“) war schon vom ersten Tag an im Frühjahr 1980 ein Hit. Bereits in der ersten Generation rollte ab 1983 der erste Panda 4×4 vom Band, mit einfach zuschaltbarem Allradantrieb.
      von Achim Stahn
 
So eine Variante wird natürlich ebenfalls wieder kommen, wohl schon Ende des Jahres mit einem zusätzlichen Elektromotor an der Hinterachse. Viel mehr dazu ist noch nicht bekannt.
 
Zum neuen Hybrid-Modell schon, die durften wir bereits in Italien fahren. 
Los ging es ab Turin direkt von der ehemaligen Fiat-Fabrik in Lingotto.
Einige Filme haben wir auch mitgebracht, zu finden am Ende des Berichts. 

Der neue Grande Panda erinnert an seinen legendären und über vier Millionen Mal verkauften Vorgänger mit viel Charme und Raffinesse, schreibt jedoch an seiner ganz eigenen Geschichte. 

Die Hommage an die Ahnenfamilie reicht vom eingeprägten Panda-Schriftzug in den Türen über das Fiat-Logo auf der Heckklappe bis zur Umrahmung eines Teils des Armaturenbretts in Erinnerung an die Teststrecke in Lingotto.


 
Erster Eindruck: viel Platz und ein erstaunlich leiser Innenraum.
Er federt gut, auch üble Querfugen und leidige Temposchwellen überrollt er ordentlich. Dazu kommt eine leichtgängige Lenkung mit guter Rückmeldung.  
 

Der von einem kleinen Elektromotor unterstützte Turbo-Benziner ist der Schritt zwei, um den nunmehr Grande Panda umbenannten Wagen weltweit zu einem Erfolgsmodell zu machen. Also auch außerhalb von Europa. Das bedeutet natürlich den Bau von Fabrikationsanlagen in anderen Kontinenten. Weitere Varianten sind ebenfalls geplant, vom Mini-Pickup bis zum großen Stoffdach. 

Vor unserer Testfahrt gab es erst einmal im Fiat-Designcenter in Turin eine Einführung in die technische und optische Seite der neuen Hybrid-Variante. Ein erster Blick in die Zukunft auch, wir durften bereits die Allrad-Variante sehen.

Der Innenraum

Das Raumangebot ist insgesamt in dieser Klasse bei nunmehr knapp vier Meter Länge gut, auch im Fond kommen besonders Kinder hervorragend unter. Dazu passen die vielen Ablagen und ein erfreulich schluckfreudiges Handschuhfach. Die Sitze haben für ein Fahrzeug dieser Preisklasse eine anständige Seitenführung und sind bequem, jedenfalls für eher kurze Strecken.

Wer mal etwas mitnehmen will, dürfte auch begeistert sein. Der Kofferraum ist schon beim Stromer mit 361 Liter Fassungsvermögen im Vergleich zu Mitbewerbern überdurchschnittlich groß. 
Im Mildhybrid wächst das auf beachtliche 412 Liter, bei umgeklapptem Rücksitz sind es 1.366 Liter. Auch dies macht den pfiffig gestylten Italiener zum perfekten Begleiter für Familien.


Die Ausstattung

Los ging es zuerst mit dem Grande Panda Electro (113 PS) ab 24.990 Euro. Der sollte ursprünglich die einzige Variante sein. Eventuell später mit größerer Batterie und mehr PS. Doch daraus wurde nichts, denn das funktioniert nur mit Erfolg, wenn die Käufer das akzeptieren. Die wollen dies jedoch nur in einer Minderheit oder gezwungenermaßen. Deshalb wurde wie auch anderswo eine Mildhybrid-Variante mit 110 PS und Frontantrieb aus der Schublade gezogen.

Los geht es ab 16.990 Euro in der Ausstattung Pop mit geschmeidig schaltendem 6-Gang-Doppelkupplungsgetriebe. Mit an Bord sind Klimaanlage, Parkpiepser hinten, verstellbares Lenkrad,  USB-Anschluss und digitales Cockpit. 
Wer mehr will, wählt die Ausstattung Icon oder La Prima. Je nach Wahl sind da unter anderem Infotainmentsystem mit Touchscreen,, Tempomat, Lichtautomatik, 17-Zoll-Alufelgen, Sprachbedienung, Rückfahrkamera oder Klimaautomatik mit dabei.
 
Das hat uns auch gefallen: ein großes Handschuhfach.

Die Motorisierung

Der 1,2 Liter große Dreizylinder arbeitet nach dem so genannten Miller-Zyklus, benannt nach dem Erfinder Ralph Miller. Für seinen revolutionären Ventiltrieb erhielt der Amerikaner 1947 ein Patent. Die spezielle Steuerung der Einlassventile, die früher schließen als bei herkömmlichen Motoren, senkt den Verbrauch und damit die CO2-Emissionen.

Der Hybrid-Antriebsstrang bietet darüberhinaus etliche Vorteile. Von rein elektrischem Anfahren bis zu einem Kilometer E-Fahrt auf ebener Strecke bei niedrigem Tempo bis 30 km/h. Der Benziner schaltet sich auch ab, wenn z.B. auf Gefällstrecken das Gaspedal losgelassen wird. Das alles passiert völlig reibungslos. So muss es sein.

 

Während die Höchstgeschwindigkeit der Elektro-Variante bei eher mageren 132 km/h gestoppt wird, erreicht der Mildhybrid Tempo 160. Genügend Kraft stellt die Motorisierung ebenfalls beim Überholen auf der Landstraße bereit. Dieser 1,39 Tonnen leichte Italiener ist kein Sportler, aber unbedingt zuverlässig im Alltagseinsatz, wo auch immer.

Von null auf 100 dauert es im Mildhybrid rund zehn Sekunden, eine Sekunde weniger als im Stromer.
Laut Werksangabe bewertet der vergleichbare WLTP-Zyklus den Verbrauch kombiniert mit 5,1 Liter Super (CO2: 117 g/km). Auf unserer ersten Testfahrt im Umland von Turin zeigte der Bordcomputer 6,4 Liter an, bei ruhiger Fahrt, teils starkem Regen und oft bergigem Gelände.

Extra-Tipp: Zum Jahresende folgt ein noch attraktiver gepreister reiner Benziner mit Handschaltung und 100 PS. 












Besonders schick: die Bambus-Optik der aufklappbaren Ablagebox im rechten Teil des Armaturenbretts (vor dem Beifahrer) in der Top-Ausstattung „La Prima“.


Raffiniert versteckt im hinteren Seitenfenster: Beim Blick von rechts sieht man nur drei Striche, von links jedoch die drei Buchstaben FIAT.



 
Der Song „Mister Boombastic“ des jamaikanischen Reggae-Pop-Musikers Shaggy war 1995 ein internationaler Erfolg, auch weil ihn die Jeans-Marke Levis in einem Werbespot spielte.

Den 30. Geburtstag seines Welthits feiert Fiat mit ihm gemeinsam mit einem Remake. Der ist in Anlehnung an den Kultsong erneut in einem Werbespot unter dem Motto 'Life is Pandastic' zu sehen, diesmal zum neuen Fiat Grande Panda. Dieser kurze Fulm zelebriert ein „pandastisches“ Leben: lebendig, spielerisch und voller unerwarteter Freuden. 
 

Eingefädelt hat den Deal Fiat-Chef Olivier François. 
Warum, verriet er mir bei der Premiere vor einigen Monaten: „Ein ikonischer Soundtrack, der perfekt zur Rückkehr unseres ikonischen Designs im Grande Panda passt, einem automobilen Klassiker der 1980er Jahre.“ Ein cleverer Schachzug, denn denn neben dem Song nutzt Fiat gleich noch Shaggys eigenen YouTube-Kanal (shaggymedia) mit über 3,14 Abonnenten.
 

 
Drei kurze Filme zum Fiat Grande Panda Hybrid:
 









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