Interesse an Caravaning ist hierzulande weiter ungebrochen groß

Natürlich hat sich der Boom aus der Corona-Zeit abgeflacht, doch weiterhin ist der Wunsch ein eigenes rollendes Zuhause zu haben groß. Als Neufahrzeug oder auch gebraucht. Wer sich nicht ganz schlüssig ist, fängt zum Ausprobieren zuerst mit einem Mietmobil an. Denn so lässt sich gut selbst erfahren, welche Größe und Variante einem selbst und der mitreisenden Familie gefällt. 
        von Achim Stahn

Laut Caravaning Industrie Verband (CIVD) wurden im vergangenen Jahr insgesamt 96.392 Freizeitfahrzeuge (Caravans und Reisemobile) in Deutschland neu zugelassen. Ein Anstieg von 6,7 Prozent im Vergleich zum Vorjahr und das drittbeste Ergebnis der Branchengeschichte. 

Die Zahl der verkauften und zugelassenen Reisemobile lag bei 74.718, ein Plus von 9,1 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Die Caravan-Neuzulassungen liegen mit insgesamt 21.674 Einheiten knapp unter dem Vorjahresergebnis (-1,0 Prozent), sie bewegen sich dennoch weiterhin auf einem recht stabilen Niveau. 



Im vergangenen Jahr verließen insgesamt 118.641 Freizeitfahrzeuge die Produktionsbänder deutscher Hersteller: 84.742 Reisemobile und 33.899 Caravans. Davon wurden 31.041 Reisemobile und 15.449 Caravans ins Ausland an den dortigen Handel exportiert.

Das führte am Ende zu einem Branchenumsatz von rund 15,1 Milliarden Euro. Das sind zwar weniger als das Rekordjahr 2023, doch 2024 stand zum Jahresende das zweitbeste Umsatzergebnis ihrer Geschichte in der statistischen Auswertung auf dem Papier.


Trend 1: Gebrauchte stark gefragt

Neben den hohen Zulassungszahlen von Neufahrzeugen unterstreichen auch die Besitzumschreibungen gebrauchter Caravans und Reisemobile das ungebrochen große Interesse hiesiger Urlauber am Caravaning. So wurden 2024 insgesamt 187.219 Besitzumschreibungen registriert. Ein neuer Rekordwert mit einem Zuwachs von 5,5 Prozent gegenüber dem Vorjahr. 

Hinter der hohen Zahl verstecken sich 106.631 gebrauchte Reisemobile (+8,6 Prozent) und 80.588 Caravans (+1,6 Prozent). Im Vergleich zum Neukauf lässt sich natürlich mit einem Fahrzeug aus zweiter Hand viel Geld einsparen. 

Trend 2: noch mehr Auswahl

Wer sich auf den entsprechenden Messen umgeschaut hat, stellt fest: Camping wird 2025 noch vielfältiger. Die große Auswahl ermöglicht das Erfüllen von eigentlich jedem Wunsch. Im Trend liegen weiterhin ausgebaute Kastenwagen (Camper-Vans) in diversen Größen, Allrad-Mobile tauchen immer öfters auf. Die kommen auch auf schwierigem Untergrund und abseits befestigter Straßen problemlos voran, auf Feldwegen ebenso wie auf nassen Wiesen oder Schotterpisten. 

ADAC Experte Dominic Markert: „Fast jeder große Hersteller bietet mittlerweile mindestens ein 4x4-Modell an.“ Auf der Basis vom Mercedes Benz Sprinter (z.B. Weinsberg, Adria, Hymer) oder auf VW-Basis wie der Globebus Performance 4x4, das erste teilintegrierte Reisemobil mit Allradantrieb von Dethleffs. 

Neuer Allradler von Dethleffs: Der Teilintegrierte Globebus Performance 4x4 punktet durch leistungsstarke Schlechtwege-Tauglichkeit und markant-kraftvolle Optik. Wer auf seinen Reisen gelegentlich unbefestigte Wege oder verschneite Steigungen meistern muss und Wert auf Autarkie legt, finden mit ihm den passenden Begleiter.

Gut im Straßenbild zu sehen ist auch, dass der bisherige Platzhirsch Federn lassen musste. Der Fiat Ducato, das in den vergangenen Jahren regelmäßig am meisten verwendete Grundfahrzeug, bekommt von Renault, Ford, Mercedes, VW oder Opel reichlich Gegenwind. Bei den Preisen gibt es ebenfalls gute Nachrichten, da sollen attraktive Angebote und Sondermodelle auch bei nicht so gut gefüllten Bankkonten helfen.

Größer geworden ist laut Markert das Angebot für barrierefreie Reisemobile und Caravans mit breiten Türen, rollstuhlgerechtem Bad und befahrbarer Rampe.

Bei der Ausstattung von Freizeitmobilen gibt es jedes Jahr interessante Neuerungen und Ideen. Ein Techniktrend sind kleine Photovoltaik-Anlagen, mit denen man zum Selbstversorger werden kann, autarker ebenfalls. 

Ein weiterer Trend sind aufblasbare Dachzelte aus Spezialmaterialen. Die schon ewig bewährten Stecksysteme zum Zeltaufbau werden ebenfalls durch aufblasbare Varianten nach und nach verdrängt. Das spart Zeit bei der An- und Abreise, natürlich auch Gewicht. 

Trend 3: Leichtgewicht

Wegen immer höherer Sicherheits- und Komfortausstattungen werden unsere Autos immer schwerer, für Wohnmobile gilt dies ebenfalls. Das kann für Besitzer eines Pkw-Führerschein Klasse B (nach 1999 ausgestellt) problematisch werden, denn für sie gilt eine Gewichtsbeschränkung von 3,5 Tonnen. Schwerere Reisemobile erfordern einen Lkw-Führerschein. 

Um das Gewicht auch größerer Fahrzeuge zu reduzieren und so mehr Zuladung möglich zu machen, setzen laut ADAC immer mehr Hersteller etwa auf Leichtbau mit Holz, Carbonfaser oder geschäumten Materialien.

Kein Problem mit dem Gewicht haben kompakte Modelle, vor allem aus der Campervan- und Kastenwagen-Klasse. Inzwischen sorgen diese für mehr als die Hälfte aller Wohnmobil-Neuzulassungen. 

Gesucht sind laut ADAC Experte Dominic Markert in nahezu allen Altersgruppen vor allem alltagstaugliche Modelle, die trotzdem alles für den Urlaub an Bord haben. Dazu gehören z.B. Mercedes Marco Polo, VW Grand California 600 und Ocean, Hymer Sydney und Grand Canyon S oder Dethleffs Globevan. 

 

Trend 4: Urlaub mitten in der Natur

Angesichts der großen Naturverbundenheit von Caravaning-Urlaubern gehören die Nationalen Naturlandschaften zu beliebten Reisezielen. Sie bestehend aus 104 Naturparks, 16 Nationalparks, 18 Biosphärenreservaten und drei Wildnisgebieten, die zusammen ein Drittel der Fläche Deutschlands einnehmen. 

Mobilen Urlaub dort wollen der Verband Deutscher Naturparks e.V. (VDN), Nationale Naturlandschaften e.V. (NNL) und der CIVD gemeinsam nachhaltig fördern. Unter anderem soll das Angebot an Park- und Übernachtungsmöglichkeiten so weiterentwickelt werden, dass die biologische Vielfalt bewahrt, einzigartige Naturerlebnisse ermöglicht und die Region gestärkt wird. Dazu gehören auch innovative Stellplatzkonzepte.

   
 

 

 

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