Vorgestellt: Die erste Ausfahrt mit dem nagelneuen Dacia Bigster

Modelle von Dacia, so wie wir sie heute kennen, gibt es bei uns erst seit dem Jahr 2005. Doch die Marke selbst startete die Produktion von Autos bereits 1968 in Rumänien mit dem Dacia 1100, ein Lizenzbau des Renault 8. Der dortigen Bevölkerung und den Ländern des damaligen Ostblocks drumherum sollten moderne, zuverlässige und erschwingliche Autos angeboten werden. Der Name Dacia leitet sich von der römischen Bezeichnung für die damalige dortige Provinz (Dakien (lateinisch: Dacia) ab.
          von Achim Stahn

 

Das erste neue Modell war 2004 der Logan. Diese 4,25 Meter lange Stufenhecklimousine und die weiteren sollten eigentlich nicht in die Länder Westeuropas kommen. Zu groß war die Angst bei der Eigentümerfirma Renault, dass die Verkäufe eigener Fahrzeuge darunter massiv leiden werden. Doch dann kam alles ganz anders. Sehr schnell sogar.

Vor 20 Jahren ging es bei uns los

Seit September 2004 wurde der Logan im Heimatland Rumänien in einer abgespeckten Version bereits für 5.000 Euro verkauft. 

Derartige Preise machten natürlich im Hochpreis-Land Germany neugierig, bald tauchten die ersten Grau-Importe bei uns auf, vor allem in den neuen Bundesländern. 

So gab es den Wagen damals im Autohaus Mittag in Borna (Sachsen) ohne Servolenkung und mit 75 PS schon ab 6.650 Euro. Die Nachfrage war groß.

Der Druck seitens der Händler wuchs von Monat zu Monat, schließlich sah sich Renault gezwungen den Verkauf auch im Westen zu ermöglichen.
 
  

Im Juni 2005 kam der Logan dann offiziell ab 7.200 Euro nach Deutschland. Er war der Startschuss für eine beispiellose Erfolgsgeschichte, die noch lange nicht am Ziel angekommen ist. Denn Firmen-Chef Denis le Vot und seine Mitarbeiter haben noch viele Ideen. 
 
Ganz sicher ist auch ein größerer (für viele bezahlbarer) Van dabei, denn das wird ein neuer Zukunftsmarkt nicht nur in Europa. Der wird dann ebenfalls als Transporter kommen, als Camper-Van sowieso. Lassen wir uns einfach überraschen ...

Die Zahlen steigen mächtig ... von Jahr zu Jahr ...

Im ersten Jahr wurden bei uns 2.000 Fahrzeuge verkauft, 2010 waren es 37.500, im vergangenen Jahr schon 71.424. Das wird sich 2024 nochmals deutlich nach oben bewegen.
 
Insgesamt wurden im Laufe der vergangenen 20 Jahre eine Million Dacia verkauft. Davon sind laut Zahlen des Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) in Flensburg rund 80 Prozent aktuell noch angemeldet. 

Das spricht für die eng mit ihnen verbundenen Besitzer und die Qualität. 
Sie mögen die Konzentration auf das Wesentliche, was für das beste Preis-/Leistungsverhältnis in Europa sorgt. 
In der Vergangenheit wurden konsequent neue Autos für weitere Zielgruppen auf den Markt gebracht. 

Vor allem bei privaten Käufern kam das bezahlbare Angebot hervorragend an. Kein anderer Hersteller hat einen derart hohen Privatkundenanteil wie Dacia (74 Prozent). 

Ein wichtiger Schritt nach vorne

Mitte Mai ergänzt der Bigster die Modellpalette ganz oben. Der ist gleichzeitig etwas ganz besonderes, denn er startet in Europas wichtigster Fahrzeugklasse, bei den kompakten SUV. Die Welt von Platzhirsch VW Tiguan und Co. 
Sie steht hierzulande für rund 20 Prozent der Gesamtverkäufe, spricht jedoch auch eine anspruchsvollere Zielgruppe und Geschäftskunden an. Die bislang eher nicht zu den Kunden bei Dacia gehörten. 
 
Daher muss es hier Ausstattungsdetails geben, die bei dieser Marke in der Vergangenheit nicht zu finden waren – z.B. elektrisch öffnende Heckklappe, 2-Zonen-Klimaautomatik oder langstreckentaugliche Dämmung mit dickerem Glas und weiteren Maßnahmen. 

Dacia ändert hier seinen Weg vom rein rationalen Angebot zu cleverer Individualität.
 
 

Unnötiges gibt es hier nicht

Ansonsten verzichtet auch dieses 4,57 Meter lange Familien-SUV auf nicht unbedingt nötige Ausstattungsdetails, die den Preis weiter nach oben schrauben. 
So ist der Fahrersitz zwar elektrisch einstellbar, doch nur zur individuellen Anpassung der Höhe und Rückenlehne. Nach vorne oder zurück wird ein klassischer Hebel genutzt. Denn so etwas macht man doch eher selten. Das spart zudem Kosten und geht auch noch schneller.
 
 

Den günstigen Preis sieht man dem Wagen von außen nicht an, von innen schon. 

Der optische Eindruck ist dort im Prinzip gelungen, doch das großflächig eingesetzte Plastik wirkt eher einfach. Das geht besser. Kann Dacia auch besser. Darf es vielleicht mit Blick auf den Mutterkonzern Renault nicht!?

Ähnlich ist es mit den Sitzen, die sehen top aus, bieten jedoch zu wenig Seitenhalt, könnten auch ruhig etwas größer sein. 

Ansonsten ist der Eindruck tadellos, es gibt viele Ablagen, die Bedienung wirft keine Fragen auf, die ständige Piepserei der diversen (von den Besserwissern der EU vorgeschriebenen) Assistenzsysteme lässt sich ganz links am Armaturenbrett durch zweimaliges Drücken ausschalten. Hervorragend!!!

Vier Ausstattungen

Schon die Basis-Ausstattung „Essential“ (ab 23.990 Euro) ist ordentlich bestückt. 
Dazu gehören z.B. 17 Zoll große Alufelgen, Dachreling, Einparkhilfe hinten mit Rückfahrkamera, elektrische Fensterheber und Seitenspiegel (beheizbar), höhen- und tiefenverstellbares Lenkrad, Tempomat mit Geschwindigkeitsbegrenzer, Berganfahrhilfe oder Spurhalteassistent.

In der nächsten Stufe „Expression“ (ab 24.990 Euro) gehören unter anderem auch elektrische Parkbremse, Fahrersitz mit Lordosenstütze, Modularer doppelter Kofferraumboden, Regensensor und die bereits erwähnte 2-Zonen-Klimaautomatik mit Lüftungsdüsen hinten zum Programm.

Dazu kommen zwei Top-Ausstattungen mit hochwertigen Ausstattungs-Details, die zudem mit schwarzem Dach (+ 150 Euro) und 19 Zoll großen Rädern (+ 400 Euro) zu haben sind. 

Im „Journey“ (ab 26.840 Euro) liegt der Fokus auf Komfort. 
Hier sind unter anderem teilelektrisch verstellbarer Fahrersitz, elektrische Heckklappe, 18 Zoll große Aluräder, Fernlichtassistent, induktive Smartphone-Ladeschale, Keycard Handsfree (Zugang und Start ohne Schlüssel), YouClip Smartphone-Halterung oder ein Multimediasystem mit Navigation an Bord. 
 
Der „Extreme“ (ab 26.990 Euro) spricht eher Outdoor-Enthusiasten und Freizeitsportler an. Er ist gut  durch etliche kupferfarbene Designelemente innen (z.B. an den Lüftungsdüsen) und außen (z.B. Seitenspiegel) zu erkennen. 
Serienmäßig an Bord sind hier unter anderem elektrisches Panorama-Glasschiebedach, modularer Dachträger (quer zur Fahrtrichtung montierbar), pflegeleichte MicroCloud-Sitzbezüge, Gummifußmatten und das clevere YouClip Befestigungssystem. 18 Zoll große Aluräder (hier schwarz), Fernlichtassistent, induktive Smartphone-Ladeschale, Keycard Handsfree (Zugang und Start ohne Schlüssel), 
YouClip Smartphone-Halterung oder Multimediasystem mit Navigation ebenfalls.

Sechs Außenlackierungen

Serienmäßig rollt der Bigster immer in Weiß vom Band. Wer eine der weiteren fünf Farben will (alles Metallic-Lacke) muss 700 Euro draufzahlen für:
- Dolomit-Grau
- Perlmutt-Schwarz
- Terracotta-Braun
- Zeder-Grün
- Indigo-Blau (exklusiv nur hier)
 
Die Lackierung Indigo-Blau gibt es aktuell nur für den Bigster.   Foto: Frédéric Schlosser 
 
... kupferfarbene Dekore in der Ausstattung „Extreme“ ...

Sparsame Motorisierungen

Einen Diesel gibt es nicht (jedenfalls nicht in Europa), dafür eine ganze Reihe erfreulich sparsamer Triebwerke. Die unterstützen mehr oder weniger große Elektromotoren für mehr Dynamik und weniger Verbrauch. 
Trotz aller Unterschiede liegt die Höchstgeschwindigkeit immer bei 180 km/h.
 
1. Dacia Bigster TCe 140 
Hier arbeitet ein 1,2-Liter-Dreizylinder-Turbobenziner mit einem 48-Volt-Mildhybridsystem, deren gemeinsame Kraft (140 PS) überträgt ein Sechsgang-Schaltgetriebe auf die Vorderräder.
Laut vergleichbarem WLTP-Zyklus verbraucht diese Kombination im Mittel 5,5 Liter Super (CO2: 124 g/km).
 
2. Dacia Bigster TCe 130 4x4
Der 1,2 Liter große Dreizylinder-Turbobenziner mit 48-Volt-Mildhybridsystem ist auch als Allrad-Variante zu haben. Seine 130 PS überträgt ein Sechsgang-Schaltgetriebe an alle vier Räder.
Der kombinierte WLTP-Verbrauch liegt bei 6,1 Liter Super (CO2: 137 g/km). 
Diese Variante ist auch abseits befestigter Straßen sicher unterwegs, 22 Zentimeter Bodenfreiheit gibt es beim Bigster immer.
 
3. Dacia Bigster Hybrid 155 
Diese Vollhybrid-Variante kombiniert einen 1,8 Liter Vierzylinder-Benziner (109 PS) mit einem kleinen E-Motor (49 PS), zusammen bringen Sie es auf eine Systemleistung von 155 PS. 
Die überträgt ein Automatikgetriebe an die Räder vorne, auf Wunsch spurtet der Wagen in 9,7 Sekunden aus dem Stand auf 100.
Der kombinierte Verbrauch liegt laut WLTP bei 4,7 Liter Super (CO2: 106 g/km).
 
4. Dacia Bigster ECO-G 140 
Diese Variante kann mit Benzin und preiswertem Autogas (LPG) gefahren werden. Das bietet Dacia als einziger Hersteller in allen Verbrenner-Baureihen an.
Auch hier sorgt ein 48-Volt-Mildhybridsystem für geringe Verbrauchswerte und niedrigere Emissionen. Diese Variante kommt allerdings erst später im Jahr.
 
  

Bereit für weitere Abenteuer

Modelle von Dacia werden gerne in der Freizeit eingesetzt, auch für Hobbys wie angeln oder surfen. 
Da macht es natürlich Sinn an Ergänzungen für solche Zeiten zu denken. 

Das „Sleep Pack“ ist so eine Idee, wird schon in den Dacia-Modellen Jogger und Duster angeboten. 
Beim Bigster steht es mit 1.590 Euro in der Preisliste. 

Das Teil besteht aus einer Box im Kofferraum, in der eine große Matratze wartet, um das Familien-SUV zum Minicamper mit Doppelbett für spontane Ausflüge in die Natur ruckzuck zu verwandeln.

Toll für alle Freizeit-Aktivitäten: das „Sleep Pack“ im Laderaum macht auch kleine Abenteuer ruckzuck möglich.        Foto: Clement Choulot
 

Extragroßes Gepäckabteil

Auch beim Thema Laderaum kann der Bigster tüchtig punkten. 
Am meisten schluckt der Mildhybrid-Benziner mit Frontantrieb: 667 bis 1.937 Liter. 
Hier und in den anderen Varianten lässt sich durch Umklappen der Sitze bis zu 2,7 Meter langes Ladegut verstauen. 

Das Gepäckabteil ist auch bei den weiteren Motorisierungen bemerkenswert groß dimensioniert, reicht von rund 550 bis 1.850 Liter. 




 
 

... zwei Mal auf diese Taste ganz links auf dem Armaturenbrett drücken und schon gehen alle nervigen Pieps-Töne aus ...

.... geräumiges Handschuhfach ...












... die Lehnen der Rücksitze lassen sich vom Laderaum aus einfach umklappen ...

Foto: Frédéric Schlosser

Foto: Frédéric Schlosser






 

 

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