Der Gesetzgeber schreibt vor, dass Kinder bis zu einem Alter von zwölf Jahren oder bis 1,5 Meter Körpergröße unterwegs in Fahrzeugen einen geeigneten Sitz nutzen müssen.
Durch diverse technische Maßnahmen in unseren Fahrzeugen ist die Anzahl der Unfälle auf den Straßen trotz mehr Teilnehmern laut dem Statistischen Bundesamt (Destatis) seit Jahren rückläufig. Insgesamt registrierte die Polizei 2024 gut
2,5 Millionen Unfälle und damit 1 % weniger als im Vorjahr. Bei
2,2 Millionen davon waren es nur Sachschäden – vom Parkrempler bis zum Abflug in den Straßengraben. Personen waren bei rund 289.000 Unfällen beteiligt.
Darunter auch Kinder, davon saßen 40
Prozent in einem Kraftfahrzeug. Leider auch zum Teil nicht angeschnallt oder anderweitig gesichert, um Verletzungen zu
vermeiden oder zu reduzieren. Damit Unfälle möglichst keine oder möglichst wenige Auswirkungen auf den Nachwuchs haben, ist die bestmögliche Sicherung zwingend notwendig.
Wer Kinder in seinem Auto mitnimmt, trägt natürlich immer die Verantwortung für deren Sicherheit. Die dann verbindlich geltenden gesetzlichen Vorschriften zu missachten, gefährdet nicht nur deren Gesundheit, man riskiert auch ein Bußgeld von 60 Euro plus einen Punkt in Flensburg.
Der
beste und sicherste Kindersitz ist einer, der zum Kind und Fahrzeug passt, sich leicht einstellen lässt. Was alles zu beachten ist, haben hier die Experten vom Automobilclub von Deutschland (AvD) für uns zusammengestellt.
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Auf jeden Fall: Kinder gehören im Auto in einen Kindersitz. Foto: Opel |
Darauf ist unbedingt zu achten
Geeignet sind Kindersitze, die von Experten geprüft und nach ECE-Norm zugelassen sind.
Dafür steht als okay-Zeichen ein gut sichtbares orangefarbenes Prüfsiegel.
Die Gruppen-Unterteilung erfolgt nach Gewicht:
- Gruppe 0 bis zehn Kilogramm
- Gruppe 0+ bis 13 kg
- Gruppe 1 neun bis 18 kg
- Gruppe 2 von 15 bis 25 kg
- Gruppe 3 von 22 bis 36 kg
Ist kein Isofix-System auf den Plätzen vorhanden, wird der Kindersitz mit dem vorhandenen Sicherheitsgurt befestigt.
Der Automobilclub von Deutschland (AvD) rät, Babys bis etwa anderthalb Jahre rückwärtsgerichtet im Fahrzeug zu transportieren.
Zu beachten ist, dass diese Kindersitze oder Babyschalen möglichst nicht auf dem Beifahrersitz angebracht werden. Wenn doch, dann muss (!) unbedingt der Frontairbag ausgeschaltet sein.
Nicht ohne Grund, da es ansonsten bei einem Unfall zu schweren Verletzungen kommen kann.
Generell gilt: Kinder unter 12 nur auf den Rücksitzen mitfahren lassen. Nicht ohne Grund, denn dort sind die sichersten Plätze.
Für Kinder ab etwa 1,5 Jahren gibt es spezielle Sitze mit Hosenträgergurten (Fünfpunkt-Gurte) oder so genannte Reboarder, mit denen auch Kinder bis zu einem Alter von etwa vier Jahren rückwärts mitfahren können.
Sitzerhöhungen nutzen den fahrzeugeigenen Dreipunktgurt, sollten jedoch erst ab einer Körpergröße von 1,25 Meter und einem Mindestgewicht von 22 Kilo genutzt werden.
Wichtig: Das Öffnen der Gurte vor der ersten Fahrt unbedingt üben, damit das Kind bei Bedarf schnell aus dem Sitz befreit werden kann.
Weitere Maßnahmen
Über den bestmöglich gesicherten Platz hinaus empfehlen sich folgende Verhaltensregeln:
1. Türen + Fenster verriegeln (oder Kindersicherungen aktivieren)
2. Schutz vor direkter Sonneneinstrahlung über getönte Scheiben im Fond oder Rollos/Blenden an den seitlichen Fenstern.
3. Speziell bei längeren Fahrten ausreichend Proviant und Flüssigkeit mitnehmen.
4. Musik, Hörbücher, Filme oder auch Spiele können für Unterhaltung sorgen und Langeweile vertreiben.
5. Bei längeren Strecken genügend Pausen einplanen, damit sich Kinder bewegen können.
6. An kälteren Tagen keinen mit Winterjacke oder Schneeanzug in den Kindersitz setzen, da die Sicherheitsgurte dann schlecht greifen oder das Kind sogar herausrutschen kann.
Besser: Heizung etwas höher stellen oder eine Decke über das angeschnallte Kind legen.
7. Im Sommer kann es recht warm im Auto werden, besonders für Kinder, die in Ihrem Sitz relativ fest eingepasst sind. Daher auf möglichst luftige Kleidung achten.
8. Die Klimaanlage ist nur bedingt zu empfehlen, da es beim schwitzenden Kind schnell zu einer Unterkühlung kommen kann.
Vermieden werden sollte auf jeden Fall, das Kind direkt dem Luftstrom auszusetzen.. Ausreichende Trinkmengen und entsprechende Pausen helfen hier meist mehr, so der AvD.
9. Wer ein Taxi bestellt, muss unbedingt beim Anruf mitteilen, daß auch ein Kind im Autositz mitfahren soll.
10. Die Verwendung eines gebrauchten Kindersitzes ist eine gute Maßnahme zum Geldsparen, doch keine gute Idee bei der Sicherheit des Kindes. Vor allem wenn
dieser auf einem Flohmarkt oder gebraucht gekauft
wurde, ohne die Vorgeschichte des Sitzes zu kennen. Achtung bei mehrere Jahre alten
Kindersitzen: normale Abnutzung
kann dazu führen, dass der Sitz nicht mehr so gut funktioniert wie im
Neuzustand. Extra-Tipp: Egal, ob Sommer oder Winter, Kinder sollten nie alleine im Auto gelassen werden, auch nicht für wenige Minuten. Denn das kann gefährliche Folgen haben.
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