Schon gefahren: der neue Citroën C4 Hybrid ist ein sanfter Gleiter auf hohem Niveau

Die französische Marke Citroën hat sich schon seit einiger Zeit von Durchschnittsautos verabschiedet, tritt aktuell mit Fahrzeugen an, die sich von anderen in vielen Bereichen positiv unterscheiden. Auch mit einer erfreulich attraktiven Preisgestaltung. So wie der jetzt startende C4, ein flott gestyltes SUV-Coupé.
     von Achim Stahn


Nachdem der C3 auch rein elektrisch für reichlich Aufregung quer durch Europa sorgte, folgen nun der vor vier Jahren erstmals vorgestellte (und seitdem sehr erfolgreiche) französische Golf-Konkurrent C4 und sein Schwestermodell C4 X.

Beide sind wir in der vergangenen Woche in Spanien nahe Barcelona gefahren, hier unser erster Bericht vom C4 und e-C4. 
Los geht’s da bei 23.300 Euro für den Hybrid-Benziner, der Basis-Stromer steht ab 31.900 Euro in der Preisliste. 
 
 

Rundherum neu aufgestellt

Facelift heißt das Zauberwort auch in der Autowelt, wenn in die Jahre gekommene Modelle nicht nur auf den Stand der Zeit gebracht werden sollen, auch mehr an Bord haben und besser sein sollen als andere. Der überarbeitete C4 ist optisch gut an den nun flach unter der Motorhaube liegenden LED-Scheinwerfer mit drei horizontalen Licht-Streifen (das aktuelle Citroën-Gesicht) zu erkennen.
 
Die ebenfalls horizontal angeordneten LED-Leuchten am Heck sind durch eine schwarze Leiste mit ausgeschriebenem Markenschriftzug verbunden, zusammen mit dem schwarzen Spoiler über der Heckscheibe wirkt der Wagen von hinten niedriger und breiter als bisher.

Komfort ist ein wichtiger Pluspunkt 

Neben einer frischen Optik außen wie innen haben sich die Konstrukteure beim C4 vor allem auf einen typischen Pluspunkt aus der Tradition von Citroën besonnen: Fahrkomfort.

Wer dieses Attribut hört, denkt unweigerlich an Mercedes oder Rolls-Royce. Doch von dort reisten die Entwickler 1955 mit dunklen Augenrändern schlafloser Nächte nach Frankreich. Denn Citroën stellte am 5. Oktober auf dem Autosalon in Paris das hydraulische Fahrwerkssystem an allen vier Rädern erstmals in der ebenso grandios gestylten Limousine DS 19 vor. Heute eine begehrenswerte Ikone ihrer Epoche.
 
Inzwischen ist viel Zeit vergangen, die neueste Idee dazu heißt „Advanced-Comfort-Fahrwerk“. Bei dieser Innovation werden die mechanischen Anschläge der Stoßdämpfer durch hydraulische ersetzt. 
Die Federung reagiert daher deutlich sanfter als woanders auf Unebenheiten und Pfusch im Straßenbau jeder Art, große Schlaglöcher und Querfugen ebenfalls. Die Passagiere werden sprichwörtlich wie in Watte gehüllt. 
Beim Fahrkomfort spielt der Franzose damit ganz klar in der Oberliga. 
 

Erstaunlich viel Platz

Der Radstand von 2,67 Meter bietet auch in Reihe zwei ein ordentliches Maß an Kniefreiheit, da muss sich der schick eingekleidete Franzose vor keinem verstecken. Auch nicht beim Kofferraumvolumen, je nach Sitzstellung stehen im Heckbereich 380 bis 1.250 Liter bereit.

Der Innenraum

Innen fallen sofort das Lenkrad mit dem neuen Markenlogo und die Änderungen am Armaturenbrett auf. In der Ausstattungsversion MAX befindet sich hinter dem Lenkrad ein völlig neues hochauflösendes digitales Kombiinstrument. Dies ergänzt für ein Plus an Sicherheit das farbige Head-up-Display, es zeigt wichtige Fahrer-Informationen an. 
 
Der digitale Assistent im Infotainmentsystem mit 10-Zoll-HD-Bildschirm steht auf Zuruf („Hallo Citroën“) hilfreich zur Seite, beantwortet Fragen und führt Aufträge durch. Die Bedienung aller Funktionen wirft keine Fragen auf.
 
Für ein mehr an Komfort wurden die Sitze überarbeitet, unter anderem mit einem 15 Millimeter dickeren Schaumstoff verstärkt. Für Vielfahrer und lange Strecken ein wichtiger Pluspunkt.
 
Den Blick nach hinten schränkt beim Rangieren der Heckspoiler über der Scheibe leicht ein, doch daran gewöhnt man sich schnell. Außerdem hilft die Rückfahrkamera (Serie ab zweiter Ausstattungslinie Plus) beim Einlegen der Fahrstufe R.
 

Motorisierung: drei Benziner

Bei der Motorisierung besteht die Wahl verschiedener Antriebsarten.
Los geht es mit einem 1,2 Liter großen Turbobenziner mit 130 PS und Achtgang-Automatik.
 
In den beiden Mild-Hybrid-Varianten mit 100 (205 Nm) oder 136 PS (230 Nm) unterstützt den Dreizylinder-Benziner mit optimiertem thermischen Wirkungsgrad (arbeitet nach dem Miller-Zyklus) ein kleiner Elektromotor (28 PS, 55 Nm). Die Kraft wird jeweils über ein Sechsgang-Doppelkupplungsgetriebe auf die Antriebsräder übertragen. 
 
Die ersten Meter nach dem Start rollt der Wagen rein elektrisch voran, doch der Benziner schaltet sich schnell zu. Bei unseren Testfahrten manchmal mit leichtem Ruckeln beim Anfahren. 
Der E-Motor ist immer wieder aktiv dabei, unter geeigneten Bedingungen soll der Mildhybrid im Stadtverkehr so bis zu 50 Prozent rein elektrisch fahren können. Gegenüber einem konventionellen Verbrenner lässt sich bei entsprechender Fahrweise gut ein Liter Super einsparen. 
Der vergleichbare WLTP-Verbrauchswert liegt daher im Mittel bei 4,8 Liter (CO2: 108 g/km). Im Alltag dürften bei entsprechender Fahrweise nicht nur in der Stadt unter sechs Liter möglich sein.
 
Wer mit dem Gaspedal eher sanft umgeht, hört den gut abgekapselten Dreizylinder kaum, der wird eigentlich nur bei starker Beschleunigung laut. 

Motorisierung: zwei Stromer

Die beiden Elektroversionen unterscheiden sich vor allem durch Kraft und Reichweite.
Der ë-C4 mit 136 PS und kleinerer Akkueinheit (50 kWh) rollt laut WLTP-Zyklus bis zu 355 Kilometer weit, hat einen Energieverbrauch von 15,5 kWh auf 100 Kilometern. Eine praktische Lösung für Alltagsfahrten in Städten und Randregionen.
Mit der größeren Batterie (54 kWh) und mehr Leistung (156 PS) liegt die WLTP-Reichweite bei 416 Kilometern. Beide Stromer sind dank Schnellladesystem (100 kW) auch für etwas längere Fahrten geeignet.
 

ë-C4 als mobile Powerbank

Die so genannte Vehicle-to-Load-Technologie (kurz: V2L) ermöglicht es, Energie aus der Batterie eines Elektroautos zur Stromversorgung externer Geräte zu nutzen. Der Stromer wird so zu einer mobilen Energiequelle, die Werkzeuge oder Geräte weit entfernt von Steckdosen mit Strom versorgen kann. Um V2L zu nutzen, wird das gewünschte Gerät einfach an die entsprechende Steckdose des Fahrzeugs angeschlossen. Im ë-C4 wird dies ab der ersten Hälfte 2025 als Option  angeboten.

V2L ist besonders nützlich immer dann, wenn es keine Energiequelle gibt, z.B. auf Reisen oder bei Outdoor-Aktivitäten. Mit dieser Hilfe lässt sich ein Laptop ebenso anschließen wie ein kleiner Kühlschrank beim Picknick. Oder das E-Bike aufladen. Dabei muss natürlich die Batterie im Blick behalten werden, damit später noch genügend Energie für die Heimfahrt bereit steht. 

Die Preise

- Citroën C4 (130 PS): ab 25.350 Euro
- Citroën C4 Hybrid (100 PS): ab 23.300 Euro
- Citroën C4 Hybrid (136 PS): ab 25.650 Euro
- Citroën ë-C4 (136 PS): ab 31.900 Euro
- Citroën ë-C4 (156 PS): ab 34.100 Euro
 












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