Ganzjähriger Open-Air-Genuss: der Mercedes-Benz CLE ist als Cabriolet besonders reizvoll

Offene Autos mit zwei oder mehr Sitzplätzen haben bei Mercedes-Benz eine lange Tradition, reichen zurück bis in die Anfänge der Markengeschichte. Heute ist das Angebot leider nicht mehr so vielschichtig, mit dem 4,85 Meter langen CLE Cabriolet kam in diesem Jahr Ende April ein weiteres Modell dazu.

von Achim Stahn (Fotos Edda Stahn)

Der Viersitzer (ab 54.597 Euro) mit Stoffverdeck basiert auf dem Coupé, soll mit optischem Auftritt außen wie innen ebenso punkten wie mit seiner Technik und exklusiver Ausstattung. Für den nötigen Fahrspaß sorgen starke Motorisierung und das entsprechende Fahrwerk.

Gut aufgestellt für den Einsatz durch das ganze Jahr: Als Motorisierung stehen drei Vierzylinder und zwei Dreiliter-Sechszylinder im 450 4Matic und 53 AMG 4Matic bereit.

Offen zu jeder Jahreszeit

Ein Cabrio ist nicht nur im Sommer ein Alltagspartner, auch an kalten Tagen, sogar im Winter, kann das Verdeck mit entsprechender Bekleidung inklusive Schal und Kopfbedeckung unten bleiben. Dabei helfen hier „Aircap” und „Airscarf” in Serie.

Letzterer umströmt Nacken und Hals vorne mit warmer Luft, der Aircap-Windabweiser an der Frontscheibe lenkt die Fahrtluft auf Knopfdruck über die Köpfe, ein Windschott hinter den Fond-Kopfstützen reduziert Wind-Verwirbelungen.

Das Verdeck ist in 20 Sekunden offen oder geschlossen. Beides geht bis zu 60 km/h.

Ledersitze sehen immer edel aus, heizen sich jedoch im Sommer bei offenem Dach stark auf. Hier nicht, verhindert durch eine spezielle Beschichtung, die zudem bei geschlossenem Verdeck für deutlich weniger Erwärmung des Innenraums sorgt.

Der Auftritt ist hochwertig: Genauso sportlich wie von außen sieht der offene CLE 450 auch von innen aus.

Durchgestyltes Interieur

Dort fallen einem sofort das freistehende volldigitale Instrumentendisplay und das Multimedia-Zentraldisplay im XL-Hochformat auf. Letzteres lässt sich elektrisch nach vorne neigen, um offen störende Lichtreflexionen zu vermeiden.

Raffiniert ist die Ambientebeleuchtung. Ihre Lichtbänder ziehen sich schwungvoll vom Cockpit über die Türen und hinteren Seitenverkleidungen bis hinter die Rücksitze. Wer das grandiose Burmester 3D-Surround-Soundsystem wählt, genießt ein besonderes Klangerlebnis. Der Kofferraum ist alltagstauglich, die Auswahl der Motoren hervorragend (197 - 449 PS).

Als Diesel, Benziner und AMG

Auch in unseren allradangetriebenen CLE 450 4MATIC (88.417 Euro) unterstützte ein E-Motor mit 23 PS den 3.0-Sechszylinder (381 PS, 500 Nm). Der benötigt 4,7 Sekunden bis 100, ist 250 km/h schnell und hat einen vergleichbaren WLTP-Verbrauch kombiniert von 8,0 Liter (CO2: 181 g/km). Unser Alltagswert lag im Test nach 14 Tagen bei knapp zehn Litern, auf Landstraßentouren waren es regelmäßig unter acht. Das hier vorgeschriebene Tanken von Super Plus ist allerdings teuer.

Am sparsamsten ist, wie kann es auch anders sein, der Diesel im CLE 220d (197 +23 PS) mit 4,9 Liter (CO2: 128 g/km) laut WLTP-Zyklus. Durch hervorragende Dämmung passt das Geräuschniveau gut zu einem derartigen Cabrio.

Wer dagegen gerne schnell und betont sportlich unterwegs ist, der sollte sich die AMG-Version CLE 53 4Matic näher anschauen (ab 100.436 Euro).

Der dort eingebaute Dreiliter-Sechszylinder (449 PS, 560 Nm) ist in jeder Hinsicht sehr agil eingestellt. Den Spurt aus dem Stand auf 100 packt er falls gewünscht in 4,4 Sekunden, weiter oben hindert ihn allerdings der Bordcomputer schneller als 250 km/h zu fahren. Das sollte eigentlich jedem am Steuer selbst überlassen sein, der dazu in der Lage ist.