Die Wirtschaftsminister der Länder mit Werken von VW wollen unbedingt mit allen nur denkbaren Mitteln jede Fabrik und jeden Arbeitsplatz erhalten. Doch Kritiker meinen klar und deutlich, dass ihre
Vorschläge die Deindustrialisierung nur noch beschleunigen.
Wir drucken den Text hier im Original ab, ergänzen ihn noch mit Fotos und Informationen zu den Werken in Emden und Osnabrück.
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VW-Werk in Emden: In Folge der bei uns hohen Energiekosten und schlechter Auslastung ein klarer Kandidat für eine Werksschließung. Beim größten industriellen Arbeitgeber westlich von
Bremen und nördlich des Ruhrgebiets arbeiten über 8.000 Mitarbeiter. Das Werk erstreckt sich
über eine Gesamtfläche von 4.300.000 m². Seit Standort-Gründung 1964 rollten mehr als 12,5 Millionen Fahrzeuge aus den Werkhallen. Heute ist Emden VWs Hauptstandort für Elektroautos in Deutschland. Dafür wurde seit 2020 rund eine Milliarde Euro für den Umbau des Passat-Werkes investiert. Heute entstehen hier die Stromer-Modelle ID.4 und ID.7. Doch die Nachfrage bei E-Autos ist gering, dieses Jahr und auch davor wurden die Bänder öfters mal gestoppt (Kurzarbeit).
Volkswagens
Hauptstandort für Elektroautos in Deutschland. Seit 2020 hat VW für den
Umbau des einstigen Passat-Werkes rund eine Milliarde Euro investiert.
Heute entstehen hier die Modelle ID.4, ID.7, Volkswagens
Hauptstandort für Elektroautos in Deutschland. Seit 2020 hat VW für den
Umbau des einstigen Passat-Werkes rund eine Milliarde Euro investiert.
Heute entstehen hier die Modelle ID.4, ID.7, |
Kampf um Erhalt der VW-Standorte
von Prof. Dr. Ing. Hans-Günter Appel
In der Wilhelmshavener Zeitung, meiner Lokalzeitung, stand ein
Artikel von Christopher Weckwerth mit dem Titel „Kampf um Erhalt der
VW-Standorte“.
Die vier Wirtschaftsminister Olaf Lies (Niedersachsen), Martin Dulig
(Sachsen), Kaweh Mansoori (Hessen) und Franziska Giffey (Berlin) sind
SPD-Mitglieder. Sie wollen gemeinsam daran arbeiten, dass kein Standort
geschlossen wird, heißt es in einem Positionspapier.
Weiter wollen sie
dafür sorgen, dass einzelne Standorte nicht gegeneinander ausgespielt
werden.
Doch die Politiker können wenig ausrichten, ist ein Standort
nicht mehr wirtschaftlich.
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Das T-Roc Cabrio wird im VW-Werk Osnabrück gebaut, soll aber im Frühjahr 2026 ohne Nachfolger auslaufen. Porsche fertigt hier die 718er Modelle Boxster und Cayman, allerdings nur dann, wenn im
Stammwerk Zuffenhausen wegen hoher Nachfrage keine Kapazitäten mehr frei sind. Wovon in Zukunft nicht auszugehen ist.
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Das traditionsreiche VW-Werksgelände in Osnabrück liegt im Stadtteil Fledder. Auf 430.000 Quadratmetern produzieren rund 2.300 Mitarbeiter diverse Fahrzeuge, stellen Werkzeuge, Produktionsanlagen und Pressteile mit dem Fokus auf Front-und Heckklappen her.
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Verträge schützen keine Arbeitsplätze
Arbeitsplätze sollen geschützt werden. Dazu soll ein neuer
langfristiger Vertrag zur Beschäftigungssicherung erarbeitet werden, der
Arbeitsplätze schützt und für den Erhalt des Know-how sorgt.
Arbeitsplätze können jedoch nur gesichert werden, wenn die Firma keine Verluste
macht. Die Energiepolitik der Ampelregierung führt jedoch zu immer
höheren Energiepreisen, durch die Produktionskosten steigen, die
Kaufkraft und damit der Absatz von Autos sinken.
Noch mehr Insolvenzen sind
absehbar.
Dann sind die Arbeitsplätze einfach weg – trotz schönster Verträge zur
Beschäftigungssicherung.
Hier zeigt sich der falsche Glaube, Gesetze und Verträge würden
selbst dann gelten, wenn sie gegen wirtschaftliche Vernunft und sogar
gegen physikalische Grundlagen verstoßen, den die Ampel-Regierung
zusehends mehr vertritt.
Richtig sind Anstrengungen, Fachleute im Land zu halten.
Doch die
erhalten in vielen Ländern bessere Arbeitsplätze und ein höheres
Einkommen bei niedrigeren Steuern. Wandern daher aus Deutschland mit
hohen und weiter steigenden Lebenshaltungskosten aus.
Dafür kommen
Immigranten.
Prof. Hamer vom Mittelstandsinstitut Niedersachsen hat
festgestellt: Für einen ausgewanderten Fachmann kommen zwei ungelernte
Immigranten nach Deutschland.
Batterie-Autos erfüllen keine Kaufwünsche
Die Verkäufe von Volkswagen schwächeln. Es wird teilweise auf Halde
produziert. Das gilt vor allem für Elektroautos mit reinem
Batterieantrieb. Die Autofahrer sind nicht bereit, für ein E-Auto deutlich höhere
Preise zu zahlen und dann noch lange Ladezeiten mit steigenden
Stromkosten sowie kurze Reichweiten in Kauf zu nehmen.
Ein Beispiel ist
mein Nachbar, Besitzer eines E-Autos.
Für eine Reise von der Nordsee zum
Bodensee hat er ein Verbrenner-Auto gemietet, das ihm die Reise an
einem Tag ohne Unterbrechung ermöglichte.
Ein Produkt muss die
Kundenwünsche erfüllen. Nur dann wird es gekauft.
Für Batterieautos ist
das nicht der Fall.
Die Nachfrage mit Kaufprämien anzukurbeln, ist ein
Weg in die Sackgasse. Denn auch die staatlichen Prämien müssen letztlich
von den Käufern über höhere Steuern bezahlt werden.
Sinnvoll dürften E- Autos sein, die ihren Strom von einem Generator
erhalten, der von einem kleinen Verbrennungsmotor im optimalen
Drehzahlbereich angetrieben wird.
Eine Pufferbatterie übernimmt die
Regelung der Leistung beim Anfahren und Wechseln der Geschwindigkeit.
Ein solches Auto hat den hohen Fahrkomfort des Elektro-Antriebes ohne
Schalten, geringen Treibstoffverbrauch und kann in einer Minute betankt
werden.
Rein elektrischer Antrieb in Städten ist je nach Größe der
Pufferbatterie gegeben.
Solche Autos werden in Fernost entwickelt und
sind teilweise schon auf dem Markt.
Hier hat Deutschland Nachholbedarf.
Teurer Strom wird vernichtet
Die Minister fordern niedrigere Energiepreise für die Industrie. Dazu
sollen wieder Subventionen fließen, die letztlich den Steuerzahler, und
damit den Autokäufer ärmer machen. Die Ursachen der immer weiter
steigenden Strompreise werden nicht hinterfragt.
Es ist die
Energiewende, die das Weltklima retten soll. Doch statt die Energiewende
zu stoppen, wird der Ausbau der ohne Subventionen unwirtschaftlichen
Wind- und Solarstromanlagen noch beschleunigt.
Von dem erzeugten Strom
wird immer mehr auf dem Weg zum Verbraucher vernichtet. Verluste
durch längere Leitungen und die kostenpflichtige Entsorgung (negative
Börsenpreise) von überschüssigen und nach dem EEG teuer vergüteten Strom
sind die wesentlichen Energievernichter.
Mit jeder weiteren Wind- und
Solarstromanlage nehmen Stromüberschuss und Entsorgungskosten zu.
Nicht zu vergessen:
- Die
Speicherung von Strom in Pumpspeicherwerken und Batterien führt zu
Verlusten von mehr als 20 Prozent.
- Die Erzeugung von Wasserstoff und die
Wiederverstromung in Gaskraftwerken haben Verluste von rund 80 Prozent.
Strompreise kann man nur senken durch ein Ende der Subventionen für die Energiewende und damit deren Stopp und den Stopp der CO2-Abgaben.
Dann sind auch die CO2-Grenzwerte
der EU im Abgas der Verbrenner-Autos vom Tisch, die inzwischen unter
physikalisch erreichbaren Werten liegen und noch weiter herabgesetzt
werden sollen.
Bleiben die Werte bestehen, drohen im nächsten Jahr
Strafzahlungen in Milliardenhöhe, die den Abwärtstrend der
Automobilindustrie nochmals beschleunigen.
Minister wollen keine freie Forschung
Doch Kritik am geplanten Verbrenner-Aus weisen die Minister zurück.
Debatten um ein Zurück zum Verbrenner verunsicherten sowohl Käufer als
auch Unternehmen und Inverstoren, steht in dem Positionspapier.
Minister Lies: „Ich
habe schon oft gesagt, dass Technologieoffenheit zu
Orientierungslosigkeit führt. Gerade die können wir uns in dieser
Phase und in den nächsten Jahren nicht leisten.“
So
sehen SPD-Minister eine freie Forschung und Entwicklung.
Es lohnt sich auch hier, über den nationalen Tellerrand zu schauen.
In China
kostet Strom für den Verbraucher rund 9 Cent pro Kilowattstunde, in der
Herstellung im Kohlekraftwerk weniger als 4 Cent.
Dies ist möglich, weil
über 85 Prozent des Stroms in China aus Kohle-, Kern- und
Wasserkraftwerken kommt. Heimische Kohle hat einen großen Anteil an der
Stromerzeugung.
Mit Beendigung der EEG-Subventionen und der CO2-Bepreisung plus Wiederanfahren der noch intakten Kohle-Kraftwerke, sowie der
Förderung von Erdöl und Erdgas aus dem Schiefergestein in Deutschland
können unsere Strompreise auf das Niveau von China sinken.
Damit wäre
Deutschland wieder weltweit konkurrenzfähig.
Arbeitsplätze wären sicher
und die Abwanderung von Fachkräften würde gestoppt.
Die Ampel-Regierung
wird wohl aus ideologischen Gründen diesen Weg nicht wählen, sondern
eher Deutschlands Wohlstand auf das Niveau von Entwicklungsländern
drücken.
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