Der Umstieg der Bundesbürger auf Elektroautos ist nach der über Nacht beschämend menschenverachtenden von heute auf morgen gestrichenen staatlichen Kaufprämie Ende 2023 extrem ins Stocken geraten. Lust zum Wechseln scheint so richtig keiner zu haben.
Das belegen die gestern veröffentlichten Zahlen einer neuen Kfz-Versicherungsauswertung der HUK-Coburg, mit knapp 14 Millionen versicherten Fahrzeugen Marktführer
bei den Kfz-Versicherungen in Deutschland.
Jährlich meldet eine
sechsstellige Zahl von Autofahrern ein anderes Fahrzeug an. Dieser
unternehmenseigene Datenbestand war Grundlage der Berechnungen. Das
Unternehmen hat die Elektroauto-Quote im privaten Fahrzeugbestand
rückwirkend für alle Quartale bis Anfang 2020 berechnet. Demnach ist die
Umstiegsquote in diesem Jahr nach Streichung der Kaufprämie durch die
Bundesregierung trotz größerer E-Auto-Modellpalette und technischer
Verbesserungen auf das Niveau des Jahres 2021 zurückgefallen.
Von Juli bis September 2024 stiegen bei nur 3,9 Prozent aller Fahrzeugwechsel Privatpersonen, die bislang ein Auto mit Verbrennungsmotor hatten, auf einen reinen Elektroantrieb um. Seit Beginn des Jahres betrug der Anteil sogar nur 3,6 Prozent.
Gegenüber dem Stand im letzten Quartal 2023 bedeutet das einen Rückgang um rund 40 Prozent. Und die Prognosen durch das neue HUK-E-Barometer lassen eine rasche und deutliche Trendumkehr kaum erwarten. Denn von rund 4.200 repräsentativ befragten Bundesbürgern erklären fast die Hälfte (47 %), dass sie reine E-Autos „weniger gut” oder „gar nicht gut” finden.
29 Prozent wollen sich erst dann ein reines Elektroauto anschaffen, wenn gesetzlich nur noch solche Fahrzeuge zugelassen werden dürfen. Immerhin aber wäre jeder Dritte auch bereit, über 10 Prozent mehr für ein reines E-Auto zu zahlen als für das gleiche Auto mit Verbrennungsmotor. Doch das ist realitätsfremd, der Preisunterschied liegt bei zumeist 40 Prozent darüber. Oftmals auch noch viel höher.
Trend: E-Autokäufer wechseln
Auch das Verhalten der Privatpersonen, die bereits Elektroautos
gefahren haben, kann durch das neue HUK-E-Barometer beobachtet werden.
Wichtige Erkenntnis: Dass im laufenden Jahr 2024 mehr als ein Drittel
bisheriger E-Autofahrer beim Fahrzeugwechsel wieder zurück zum
Verbrennungsmotor gingen (34 %), lässt aufhorchen.
Denn bis Ende 2022
galt weitgehend das Motto „Einmal Elektro-Auto – immer Elektro-Auto.”
Die „Treuequote” der E-Fahrer lag in dieser Zeit stets bei rund 80 Prozent.
Von den E-Fahrern, die auf einen Neuwagen umstiegen, blieben vor
2023 sogar durchgehend mehr als 90 % dem Elektroantrieb treu.
Trend: Wechseln unerwünscht
Ebenfalls überraschend ist die geringe Wechselquote von
Hybrid-Lenkern zu Elektro-Fahrzeugen. Diese lag seit 2020 noch nie über
20 Prozent. Im bisherigen Jahresverlauf 2024 fiel sie nun sogar auf
durchschnittlich 11 Prozent. Die häufige Behauptung, dass Hybrid-Fahrer mehrheitlich im
nächsten Schritt auf rein elektrische Fahrzeuge umsteigen, bewahrheitet
sich nicht.
Von Bundesland zu Bundesland
Das neue HUK-E-Barometer erlaubt auch Vergleiche zwischen den 16
Bundesländern. So war seit Anfang des Jahres die Wechselquote von
Verbrenner- zu Elektroautos in Bayern (4,1 %), Schleswig-Holstein (4,0
%) und Niedersachsen (3,9 %) regional am höchsten. Nur etwa halb so hoch
waren die Quoten dagegen bei den Schlusslichtern Sachsen-Anhalt (1,9
%), Sachsen (2,1 %) und Mecklenburg-Vorpommern (2,2 %).
Auch der Bestand von Elektroautos im Privatbereich ist aktuell in
Bayern am höchsten. Im Freistaat sind hochgerechnet aus
HUK-COBURG-Zahlen bereits 3,4 % der privaten Fahrzeuge E-Autos, in
Sachsen-Anhalt, Sachsen (jeweils 1,5 %) und Mecklenburg-Vorpommern (1,6
%) am anderen Ende des Bundesländer-Rankings liegt der Wert weniger als
halb so hoch.
Hauseigentümer sind bundesweit zudem drei Mal häufiger im Besitz
eines E-Autos als Mieter (4,1 % Bestandsquote gegenüber 1,3 %). Und
dieser Unterschied wird sich weiter vergrößern. Denn bei den
Hauseigentümern lagen die Wechselquoten von Verbrennern zum E-Auto im
letzten Quartal 2024 sogar vier Mal höher als bei den Mietern.
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