Ford USA: 47.585 Dollar Verlust für jedes verkaufte Elektrofahrzeug

Der US-Journalist Robert Bryce schaut sich schon länger die heimischen Automarken unter wirtschaftlichen Aspekten genauer an. 


Dort gab es immer schon Merkwürdiges zu berichten, doch was bei Ford aktuell passiert, haut selbst Leute um, die schon alles gesehen und gehört haben.

Hier der Text im Original:

Die Verluste nehmen kein Ende. Wie ich im Februar berichtete, verlor Ford Motor Co. 2023 insgesamt 4,7 Milliarden Dollar mit seinem EV-Geschäft.
Das sind etwa 64.731 Dollar für jedes verkaufte EV. 

Ford F-150 Lightning


Am 24. Juli meldete Ford, dass es in den ersten beiden Quartalen fast 2,5 Milliarden Dollar im Model-e-Segment verloren hat.
Das bedeutet: Fords EV-Verluste werden sich im Jahr 2024 auf 5 Milliarden Dollar belaufen. 
5 Milliarden Dollar.

Die Verluste des Unternehmens pro Fahrzeug sind im zweiten Quartal zwar etwas zurückgegangen, aber sie sind immer noch beeindruckend.

Schauen wir uns die Ergebnisse kurz an.

Am 3. Juli veröffentlichte Ford seine Verkaufszahlen für das zweite Quartal. 
EV-Verkäufe: 23.957 (+ 61 % zu 2023)

Doch die Zahlen dahinter sind ernüchternd. 
Ja, Ford hat 23.957 Elektroautos verkauft, dabei aber auch 1,14 Milliarden Dollar verloren.
Das entspricht einem Verlust von 47.585 Dollar für jedes verkaufte Elektrofahrzeug. 

In einer Pressemitteilung teilte Ford mit, dass der Verlust „aufgrund des anhaltenden branchenweiten Preisdrucks bei Elektrofahrzeugen der ersten Generation und des geringeren Großhandelsvolumens entstanden sei. Diese Faktoren haben die Kostensenkungen im Segment in Höhe von etwa 400 Millionen Dollar im Vergleich zum Vorjahr mehr als ausgeglichen“.

Im Klartext: Das Unternehmen sagt, dass seine Bemühungen um Kostensenkungen nicht ausreichen, um die Preissenkungen auszugleichen, zu denen es gezwungen ist, um Käufer anzuziehen. 

Um den Verlust von 47.585 Dollar pro Elektrofahrzeug in die richtige Perspektive zu rücken: ein Ford-Händler in Austin verkauft aktuell den Mustang Mach-E für weniger als 47.000 Dollar. 20 stehen auf dem Hof.

Ein wenig mehr Hintergrundinformationen über die Verkaufszahlen des Unternehmens verdeutlichen das Ausmaß des schwächelnden EV-Geschäfts von Ford. Im zweiten Quartal verkaufte Ford 199.463 Lkw der F-Serie. Außerdem verkaufte das Unternehmen mehr als eine halbe Million Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor (Internal Combustion Engine Vehicles, ICEVs). Wie oben zu sehen ist, verkaufte der in Dearborn ansässige Autogigant also 21 Mal mehr ICEVs als EVs.

Das anhaltende Desaster bei den Elektroautos hat die Verantwortlichen von Ford (endlich) aus ihrem Geld-verlieren-Stupor geweckt. Letzten Donnerstag gab das Unternehmen bekannt, dass es 3 Milliarden Dollar ausgeben wird, um die Produktionskapazitäten für seine superprofitable F-Serie zu erweitern. 
In einer Pressemitteilung vom 18. Juli hieß es, um die „Kundennachfrage nach einem der beliebtesten und profitabelsten Fahrzeuge“ zu befriedigen, werde man die „anfängliche Kapazität für 100.000 Lkw der F-Series Super Duty, einschließlich der künftigen Multi-Energie-Technologie, im Oakville Assembly Complex in Ontario, Kanada“ erweitern. Die Pressemitteilung enthält auch einige aufschlussreiche Worte von Unternehmensvertreter Kumar Galhotra:
„Diese Investition wird Ford, unseren Mitarbeitern in Kanada und den USA sowie vor allem unseren Kunden zugute kommen, die den Super Duty für ihr Leben und ihren Lebensunterhalt benötigen… Sie steht in vollem Einklang mit unserem Ford+ Plan für profitables Wachstum, da wir Schritte unternehmen, um unsere globale Produktionspräsenz zu maximieren, und unsere Investitionen werden sich schnell amortisieren.“

Mit anderen Worten: Ford hat beschlossen, dass Profitabilität wichtig ist. Anstatt weiterhin Geld in sein Geld verbrennendes EV-Geschäft zu stecken, wird das Unternehmen die Produktion von Fahrzeugen ausweiten, die die Lichter am Leuchten halten, was bedeutet, dass mehr F-150s und andere Fahrzeuge produziert werden, die Fossiles verbrennen.

Ein letzter Hinweis, der zeigt, dass die Begeisterung für Elektroautos langsam nachlässt: Schon Ende Juli erklärte Mary Barra, CEO von General Motors, gegenüber Analysten an der Wall Street, dass ihr Unternehmen Investitionen in E-Fahrzeuge aufschiebt, um sicherzustellen, wie das Wall Street Journal es ausdrückte, „dass das Unternehmen der Nachfrage nicht voraus ist“.

Übersetzt von Christian Freuer für das EIKE.

Link: https://wattsupwiththat.com/2024/07/26/fords-ev-bloodbath-continues


 

 

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