Wer hätte das gedacht: Trotz anderweitiger Meldungen müssen E-Autos in der Regel öfters in die Werkstatt als Benziner und Diesel

Eine aktuelle Studie des Marktforschungsinstituts UScale zeigt, dass Autowerkstätten die Arbeit mit steigender Elektromobilität nicht ausgeht. Das Gegenteil ist sogar der Fall. Denn Stromer  müssen wegen bestimmter Probleme teils deutlich häufiger in die Werkstatt. Dabei gibt es teils große Unterschiede bei den Automarken. 

 

Die EV After Sales Studie stellt fest, dass mehr Software-Updates, häufigeren Reparaturen und zahlreiche Rückrufe von E-Autos den Werkstätten viel Arbeit bescheren.

Gerne wird gesagt und geschrieben, dass Werkstätten durch die Einführung der Elektroautos weniger Arbeit haben. Doch im realen Leben haben sie eher mehr zu tun.

Deutschen Autowerkstätten geht auch mit elektrischen Fahrzeugen die Arbeit nicht aus. 
Das ist die gute Nachricht der EV After-Sales-Studie, die UScale, ein Beratungs- und Marktforschungsunternehmen zur Elektromobilität mit Sitz in Stuttgart, im Dezember 2023 zum dritten Mal für die Branche erhoben hat. 

Die Kehrseite: Technische Defekte, Rückruf-Aktionen und Software-Probleme liegen bei Elektroautos deutlich über denen von Verbrennern.

E-Modelle von Nissan haben seltener technische Defekte, auch nicht das hier gezeigte SUV Qashqai.

Während eAutos von Nissan (6 %) und BMW (7 %) seltener in die Werkstatt zur Behebung eines technischen Defekts während der letzten 12 Monate mussten, als der Durchschnitt der Verbrenner (9 %), fuhren eAutos anderer Marken zum Teil deutlich häufiger zur Behebung eines technischen Defekts dorthin. 

Allen voran Skoda (38 %), gefolgt von Audi (34 %), Opel (32 %), Polestar (30 %), Hyundai (28 %), Tesla (27 %), Peugeot (24 %), VW (21 %), Smart (21 %).

Für die Ergebnisse befragte UScale 2.154 eAuto-Fahrer, stellte ihnen 404 von Verbrennerfahrzeugen gegenüber. 
Das Durchschnittsalter aller Fahrzeuge in der Studie lag bei drei Jahren. 
Die Auswertungen zeigen, dass eAutos deutlich seltener die Pannendienste beschäftigen als die Vergleichsgruppe der Verbrenner-Fahrzeuge. Gleichzeitig liegt die Zahl technischer Probleme und Rückrufe höher. 
 
Die Reparaturen von eAutos sind in vielen Fällen schwieriger als geplant. 
Jeder fünfte wartet länger als erwartet. 
Gleichzeitig verbessern die Werkstätten ihre Perfomance, auch die Häufigkeit der Werkstattaufenthalte geht deutlich zurück.

In die Werkstatt wegen Software-Update

Wie erwartet ist der Aufwand der Werkstätten im Bereich Software und Digitales dagegen deutlich gestiegen. 
Das betrifft vor allem die Software-Updates, die mit 63% mehrheitlich in Werkstätten und nicht „over the air“ erfolgen. Das ärgert Kunden, die von ihren Smartphones anderes gewohnt sind und noch dazu wertvolle Zeit in Werkstätten verlieren.

Im Vergleich zu Benzinern und Dieseln haben eMobilisten mit ihrem Auto jedoch einen geringeren Inspektions- & Wartungsbedarf, auch Saison-Checks werden deutlich seltener nachgefragt. 

Ebenfalls deutlich sinkend ist der Bedarf an Verschleißreparaturen.

Nicht nur bei eAutos nehmen digitale Dienste zu und die Fahrzeug-App wird wichtiger. Auch eAuto-Fahrer sind digital-affin und wünschen sich verstärkt digitale Kontaktkanäle zu den Werkstätten. 
Im Vergleich zu Verbrenner-Fahrern sehen EV-Nutzer in Software-Updates grundsätzlich einen hohen Mehrwert, sind neuen digitalen Angeboten gegenüber aufgeschlossen, wünschen sich zusätzliche Services und nutzen öfter die Marken-Hotline. 
Der persönliche Kontakt bleibt eine Vorliebe der Verbrenner-Fahrer. 
 
Insgesamt lassen die Werkstätten noch viele Wünsche der eAuto-Fahrer offen. 
Zwei Beispiele: 
1. Es erwarten 73% der eAuto-Fahrer, dass ein von der Werkstatt gestellter Ersatzwagen ebenfalls elektrisch ist. 
2. Während kein Verbrenner-Kunde erwartet, dass die Werkstatt das Fahrzeug nach der Reparatur umsonst auftankt, meinen 32% der EV-Fahrer, dass kostenfreies Aufladen für sie „in jedem Fall“ oder „eigentlich“ dazugehört.

Dr. Axel Sprenger, Chef der UScale GmbH:
„Viele Werkstätten haben die Sorge, dass Ihnen mit der Elektromobilität die Arbeit ausgeht. Diese Sorge scheint bis auf Weiteres unbegründet. Langfristig ist jedoch damit zu rechnen, dass das Qualitätsniveau der Elektroautos weiter steigt und Werkstattbesuche zurückgehen.“



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