Wir kämpften uns wieder einmal durch das Neuheiten-Angebot zum Thema Fahrzeuge auf zwei und vier Rädern,
stellen hier ein weiteres lesenswertes Exemplar kurz vor.
von Achim Stahn
Geländesport
ist untrennbar mit den Motorrädern der Marke BMW verknüpft. Ihre
Mehrfach-Siege bei der Wüstenrallye Dakar sind sicher vielen noch in
lebhafter Erinnerung. Auch mit diesem Thema beschäftigt sich dieses
Buch.
Die
erste Ausgabe der Dakar startete am zweiten Weihnachtstag 1978 in
Paris am „Place du Trocadéro“
gegenüber dem Eiffelturm. Damals machten sich 182 Fahrzeuge
aller Art auf die 10.000 Kilometer lange und extrem gefährliche Tour
quer durch das nördliche Afrika zur senegalesischen Hauptstadt Dakar, an
kamen dort nur 74. Neben den 80 Pkw und 12 Lkw gehörten auch 90
Motorräder zum Tross der Abenteurer. Modelle von Zuzuki, Honda, Kawasaki
und Yamaha, auch eine Moto Guzzi war dabei. Und der Franzose Hubert
Auriol auf einer Yamaha XT 500, mit der Cyril Neveu die Dakar als erster
ankam.
Schon
im nächsten Jahr war Auriol für BMW am Start mit einem Bike (800 ccm,
55 PS). Aller Anfang ist schwer, 1980 musste er mit Getriebeproblemen
aufgeben. 1981 holte Hubert Auriol dann den ersten BMW-Sieg auf seiner Enduro R80 G/S. Er traf am Salzsee Lake Rose nahe Dakar drei Stunden vor den Verfolgern ein.
Zwei Jahre später schaffte er es erneut.
Weiter ging es
mit dem Gesamtsieg 1984 und 1985 durch den mehrfachen
Motocross-Weltmeister Gaston Rahier aus Belgien. Ein genialer Fahrer,
der allerdings so seine Probleme mit der mächtigen BMW hatte.
Ohne
fremde Hilfe war deren Sattel zu hoch, denn er war nur 1,64 Meter groß.
Sein Trick: er stellte sich links neben das Motorrad, legte den ersten
Gang ein, gab
langsam Gas, setzte dann den linken Fuß auf den linken Zylinder und
schon saß er im Sattel.
In den 1980ern war die gesamte Konkurrenz mit
Einzylinder-Triebwerken unterwegs, gegen den Zweizylinder-Boxer von BMW war das zuwenig, der blieb jahrelang
überlegen. Vor allem beim Topspeed von 160 km/h konnten Yamaha und Honda nicht folgen.
Doch natürlich schläft die Konkurrenz nicht. Nach dem tödlichen Unfall von Dakar-Erfinder Thierry Sabine 1986 beim
Hubschrauber-Absturz in der Sahara von Mali, löste BMW sein Werksteam
auf.
Die Zweizylinder der Mitbewerber waren wesentlich
schlagkräftiger, die Siegchancen gering
Nach einer
längeren Pause ging es 1999 weiter.
Die F 650 R wurde in allen Details
verbessert und durch den Einsatz von reichlich Titan leichter gemacht
(168 kg). Das teuere Material wurde genutzt für Auspuffanlage, alle
Schrauben und weitere Bauteile.
Der Motor leistete
jetzt bei 675 ccm Hubraum 75 PS. Als Fahrer wurde der bis dato bei KTM
angestellte Richard Sainct
geholt, ein Glückgriff. Er siegte souverän, auch im Jahr danach.
Seit
mehr als vier Jahrzehnten ist das BMW-Motorradprogramm ohne GS-Modelle
kaum vorstellbar. Nicht ohne Grund, denn die beiden Buchstaben stehen
für Gelände und Sport. Diese Baureihe wurde erst im Sport richtig fit
gemacht.
Doch die off-road-Historie von BMW ist noch wesentlich älter.
Die Kompetenz off-road im Wettbewerb zu bestehen erarbeitete sich BMW
über Jahrzehnte bis hin zu den großen Erfolgen bei der Rallye Dakar.
Dieses im vergangenen Dezember erschienene Buch der beiden Autoren Bernd Albert und Andy Schwietzer beschreibt die aufregende Welt und Zeit der BMW-Motorräder im Rallye- und Geländesport in den Jahren 1926 bis 2007 sehr gründlich.
Die
BMW-Kenner erzählen die umfangreiche technische Entwicklung der
Wettbewerbsmaschinen (auch der Gespanne) inklusive aller
Wettbewerbsjahre in Wort und Bild. Detailliert wie nie zuvor, vieles
wird hier erstmals veröffentlicht.
Die
Arbeit an diesem Buch dauerte sieben Jahre, da immer wieder zuvor nicht
ahnende Hindernisse zu überwinden waren. Andererseits kamen auch
ständig Materialien herein, tauchten unerwartete Fakten und Kontakte
auf, die natürlich für ein umfassendes Gesamtbild berücksichtigt werden
mussten. Auch viele Zeitzeugen kommen in diesem Buch zu Wort.
Alle Fakten zum Buch
-
Titel: BMW Boxer Band 7 - Sand, Schlamm und knappe Zeiten
- Erscheinungstermin: 1. Dezember 2023
- Autoren: Bernd Albert und Andy Schwietzer
-
Verlag: Bodensteiner Verlag
-
Ausstattung: Hardcover
-
ISBN: 978-3-9824540-1-6
-
Seiten: 416
-
Format: 21 x 29,7 cm
-
Fotos und Abbildungen: über 800
- Preis: 69 Euro
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