Wir schreiben den 29. März 1974, an diesem recht schönen Vorfrühlingstag rollte in Wolfsburg der erste VW Golf vom Band, vor 50 Jahren. Damals ahnte keiner, dass der Nachfolger des legendären Käfer zum erfolgreichsten Volkswagen und bis heute meistverkauften Auto in Europa werden würde.
von Achim Stahn
Spätestens im Oktober 1976 waren alle Skeptiker überzeugt, denn da konnte die Produktion des einmillionsten Golf gefeiert
werden. Bis heute folgten dem ersten Wagen von 1974 bereits über 37 Millionen weitere in allen möglichen Variationen.
Wer sich das einmal statisch anschaut, kommt auf eine weitere beeindruckende Zahl: an jedem Tag entschieden sich in den vergangenen 50 Jahren über 2.000 Autokäufer für einen Golf.
Nicht zu vergessen: Er gab seiner Fahrzeugwelt sogar den Namen, die Golf-Klasse.
Heute feiert Volkswagen den Geburtstag – und mit dem zugleich vorgenommenen umfangreichen technischen und optischen Update den Beginn der Zukunft dieses Weltbestsellers.
Hoffentlich auch noch lange, lange,
lange, denn immwr wieder wird vom Aus des Erfolgstypen von Insidern
berichtet, da sich VW ja bekanntermaßen voll auf elektrische Autos
fokussiert.
Doch die wollen aktuell nicht allzu viele kaufen ...
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50 Jahre her: Am 29. März 1974 rollte in Wolfsburg der erste Golf vom Band. |
Volkswagen schrieb 1974 über das neue Modell mit großer Heckklappe:
„Der
Golf bietet ein Maximum an Nutzraum und Sicherheit. Er ist
kompromisslos auf die Praxis ausgerichtet. Die tiefe Gürtellinie macht
ihn übersichtlich, die abfallende Fronthaube gibt den Blick auf die
Fahrbahn bis kurz vor den Wagen frei. Das tief heruntergezogene
Heckfenster macht das Rangieren rückwärts problemlos.“
Die
Rechnung ging auf: Das moderne Antriebskonzept des quer eingebauten
Frontmotors, das kurz zuvor mit Scirocco und Passat eingeführt wurde,
plus variabler Innenraum und das für Volkswagen erfrischend neue Design
überzeugten schnell.
Die Verkaufszahlen stiegen und stiegen konsequent weiter und weiter in die Höhe, auch Dank ständig neuer Modellvarianten und cleveren Ideen bei den Motoren wie GTI und TDI.
Beide standen und stehen für ganz besonders fahrfreudige Motorisierungen.
Mehr als 20 Millionen Golf rollten im Wolfsburger Stammwerk aus den Werkstoren, die anderen an anderen deutschen und internationalen Standorten von Belgien, Brasilien, China, Malaysia, Mexiko und Slowakei bis Südafrika.
Auch in diesem Sinne ist der Golf ein echtes Weltauto.
Auch in diesem Sinne ist der Golf ein echtes Weltauto.
1974 bis 1983: Golf I
Der von Giorgio Giugiaro und Volkswagen Design entworfene Golf trat als Nachfolger des insgesamt mehr als 21,5 Millionen Mal gebauten Käfers in große Fußstapfen. Keine leichte Aufgabe, die Erfolgsgeschichte des bis dato weltweit erfolgreichsten Autos fortzusetzen.Doch es klappte, schon vom ersten Tag an lagen die Verkaufszahlen weit über den mutigsten Vorstellungen der Macher hinter diesem ambitionierten Projekt.
Schnell war allen klar, dass die Modellpalette ausgebaut werden musste. Auch durch viele Anfragen und Wünsche von Kunden in den Autohäusern.
Die häufig gestellte Frage nach mehr Kraft erfüllte 1976 der erste Golf GTI.
Der 3,725 Meter lange Flitzer trug als Limousine den internen Werkscode 17 (A1).
Seine Premiere hatte er lackiert in der Farbe Marsrot im September auf der IAA in Frankfurt am Main.
Unter seiner Fronthaube steckte der quer eingebaute und 110 PS
starke 1,6-Liter-Einspritzmotor des Audi 80 GTE.
Damit spurtete das Leichtgewicht (810 kg) auf 100
in 9,2 Sekunden.
Die Höchstgeschwindigkeit gab das Werk mit
182 km/h an.
Begeistern konnte auch der Innenraum mit körpergerecht ausgeformten Sportsitzen mit dem heutige kultigen Schottenkaro, zum Schalten diente ein Golfball.
Die Produktionszahlen waren eher kleiner geplant (5.000 im Jahr), doch am Ende wurden rund 462.000 zwischen 1976 und 1983 produziert.
Auch wegen der hohen Nachfrage aus dem Ausland:
- 35 Prozent aller GTI rollten nach Frankreich
- 18 Prozent rollten nach
Italien
- 13 Prozent rollten in die Schweiz
Der GTI feiert auch Erfolge im
internationalen Motorsport.
Zuerst gab es ihn nur mit zwei Türen, der Viertürer folgte 1981.
Ein Jahr später wurde ein stärkerer 1,8-Liter Motor mit 112 PS eingebaut.
Golf D (1976) und später Golf GTD (1982) sorgten für die Akzeptanz des Diesel in der Kompaltklasse.
1979 kam mit dem Golf Cabriolet – zeitweise weltweit meistverkauftes offenes Auto – im wahrsten Sinne des Wortes frischer Wind in die beliebte Golf-Klasse.
Von der ersten Generation wurden inklusive aller Derivate bis 1983 insgesamt 6,9 Millionen Exemplare gebaut.
Mit dem Nachfolger wurden Technologien wie der geregelte Katalysator, ABS und Allradantrieb eingeführt.
Bis 1991 entstanden 6,3 Millionen Exemplare vom Golf II.
1979 kam mit dem Golf Cabriolet – zeitweise weltweit meistverkauftes offenes Auto – im wahrsten Sinne des Wortes frischer Wind in die beliebte Golf-Klasse.
Von der ersten Generation wurden inklusive aller Derivate bis 1983 insgesamt 6,9 Millionen Exemplare gebaut.
1983 bis 1991: Golf II
Mit dem Nachfolger wurden Technologien wie der geregelte Katalysator, ABS und Allradantrieb eingeführt.
Bis 1991 entstanden 6,3 Millionen Exemplare vom Golf II.
1991 bis 1997: der Golf III
Mit ihm leitete Volkswagen ab August 1991 eine neue Ära der Sicherheit ein. Als ersten Golf gab es ihn ab 1992 mit Frontairbags, zudem führten große Fortschritte im Bereich der Karosseriekonstruktion dazu, dass die Crasheigenschaften signifikant verbessert wurden.Mit den 4,8 Millionen Einheiten sind weitere Modellmeilensteine verbunden: etwa der erste Sechszylindermotor (VR6), der Tempomat und die ersten Seitenairbags.
Erstmals gab es diesen Golf zudem als Kombimodell namens Variant.
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VW Golf III |
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VW Golf IV |
1997 bis 2003: der Golf IV
Er war vor allem in der Wertigkeit ein großer Sprung und zudem die Basis eine besonders sportliche Version.Der 250 km/h schnelle R 32 erhielt 2003 außerdem als erster Volkswagen ein Doppelkupplungsgetriebe (DSG).
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VW Golf V |
2003 bis 2008: der Golf V
Er kam im selben Jahr nach 4,9 Millionen Exemplaren der vierten Generation auf den Markt.Mit ihm waren erstmals bis zu acht schützende Airbags an Bord.
Darüber hinaus punktete der bis 2008 3,4 Millionen Mal gebaute Golf V mit einer neuen Vierlenkerhinterachse, Bi-Xenonscheinwerfern und dem ersten Sieben-Gang-Direktschaltgetriebe (DSG).
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Golf VI |
2008 bis 2012: der Golf VI
Es folgten in nur vier Jahren bis Ende Juli 2012 weitere 3,6 Millionen Golf der sechsten Generation, Er bestand den Euro-NCAP-Crashtest seinerzeit mit Bravour und brachte Techniken wie automatische Fernlichtregelung, Park- und Berganfahrasssitenten sowie die adaptive Fahrwerksregelung DCC mit.Lohn der Mühen tausender Ingenieure und Designer: 2009 wurde ihm als einer der fortschrittlichsten Kompaktwagen der Titel „World Car of the Year“ verliehen.
2012 bis 2019: der Golf VII
Weniger Gewicht und weniger Verbrauch, das war das Credo bei der Vorstellung der Nummer sieben im September 2012.Er war bis zu 100 Kilogramm leichter als der Vorgänger, der bis zu 23 Prozent mehr verbrauchte.
Zu den neuen Technologien zählten:
- Multikollisionsbremse
- adaptive Geschwindigkeitsregelanlage
- Umfeldbeobachtungssystem „Front Assist“
- City-Notbremsfunktion
2014 kam der erste e-Golf auf den Markt.
Bis 2019 entstanden 6,3 Millionen Golf VII.
Seit 2019: der Golf VIII
Mit neuen Mild- und Plug-in-Hybridantrieben schreibt der aktuelle Golf VIII seit Oktober 2019 die Erfolgsgeschichte fort.Als einer der ersten Kompakten ermöglichte er mit seinem „Travel Assist“ das assistierte Fahren.
Mehr als eine Million Exemplare wurden bislang verkauft.
2024 kommt mit der Generation 8.1 die nächste Evolutionsstufe auf den Markt, die sich unter anderem mit der Sprachsteuerung über Chat-GPT noch stärker dem digitalen Zeitalter anpasst.
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Acht Generationen VW Golf von 1974 bis 2024 |
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