Mit ihm sollen angeblich die Speicher-Probleme von Wind- und Sonneneneregie gelöst werden, damit auch die geplanten Millionen von Elektroautos, Elektrobussen und E-Lkws sicher tanken können.
Kommentar dazu von Manfred Haferburg:
„Grüner Wasserstoff ist ein Energiewendeprojekt, dessen staatliche Zeit- und Umfangsvorhaben geprägt sind von Größenwahn, Allmachbarkeitsphantasien und physikalisch-ökonomischem Dilettantismus. Nicht mal die Staatliche Plankommission der DDR hätte es gewagt, mit derartigem Unfug in die Öffentlichkeit zu gehen.“
Harter Tabak, doch er gibt auch eine schlüssige Erklärung dazu, wenngleich Wasserstoff natürlich eine Rolle spielen wird. Aber nicht so wie uns einige Seiten versprechen.
O-Ton Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) vom 26.07.2023:
Klingt erst einmal clever, denn Sonne gibt es dort bekanntermaßen reichlich an so gut wie jedem Tag.
Vizekanzler Habeck erläuterte auf einem seiner diversen Wasserstoff-Trips eine seiner inzwischen zahlreichen „Wasserstoff-Importvisionen“:
„Bis 2030 will die Bundesregierung zehn Gigawatt Elektrolysekapazität aufbauen. Das reicht voraussichtlich aus, um 30 bis 50 Prozent des deutschen Wasserstoffbedarfs zu decken“.
2030 … das ist in sechs Jahren.
10 Gigawatt sind das Leistungsäquivalent von acht Kernkraftwerken – die in den letzten Jahren alle abgeschaltet wurden. Ein Elektrolyseur läuft aber mit Strom, idealerweise mit grünem Strom – sonst wird es kein grüner Wasserstoff.
Bei einer Verfügbarkeit von 20 Prozent braucht es ungefähr 10.000 neue Windräder der 5-MW-Klasse, um die Elektrolyseure anzutreiben.
Falls Wind weht.
Falls nicht: französischer Atomstrom ist auch grün.
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Neben dem Hyundai (Nexo) und Toyota (Mirai) bietet auch Honda das Modell Clarity in einigen Ländern der Welt als Wasserstoff-Brennstoffzellenautos an. Foto: Honda |
Wenn Milliarden keine Rolle spielen
Die neueste Idee: Photovoltaik-Anlagen in der Wüste sollen Wasserstoff produzieren.Klingt erst einmal clever, denn Sonne gibt es dort bekanntermaßen reichlich an so gut wie jedem Tag.
„Namibia hat, gemessen auch an europäischen Standorten, natürlich sehr, sehr große Standortvorteile – sehr sonnenreich, sehr starke Windgebiete, gerade am Atlantik“.
Upps, wer hätte das gedacht …
In der Wüste gibt es zwar viel Sonne, die man zur Wasserstoffproduktion nutzen könnte.
Doch wie sieht die Praxis aus?
Also real zur Nachricht aus dem so geliebten Wolkenkuckucksheim.
Nichts ist vorhanden, alles muss erst noch für viele hunderte Milliarden Euro gebaut werden
Um ein Kilogramm grünen Wasserstoff in einem Elektrolyseur zu erzeugen, werden schätzungsweise 20 Liter aufwendig aufbereitetes Reinstwasser benötigt. Doch wie wir alle aus der Schulzeit wissen: in der Wüste gibt es leider kein Wasser, denn sonst wäre es ja keine Wüste.
Aber die Elektrolyseure machen den Wasserstoff aus Wasser, viel Wasser.
Also müssen erst einmal:
- Wasserentsalzungsanlagen ans Meer gebaut werden.
- Die brauchen aber Strom, den es in der Wüste auch nicht gibt.
- Also muss ein Solarkraftwerk für die Wasseraufbereitungsanlagen gebaut werden.
- Auch Stromkabel und Puffer-Stromspeicher werden gebraucht.
- Dann braucht man noch ein paar Wasserleitungen zu den Elektrolyseuren, die auch noch gebaut werden müssen.
- Um die Elektrolyseure anzutreiben, braucht man mehr Solar- und Windkraftanlagen, sonst wird es kein grüner Wasserstoff.
- Dann benötigt man noch ein Wasserstoff-Speicherlager mit Verdichteranlagen für die 700 bar.
- Dazu kommen Kühlanlagen zur Verflüssigung bei minus 250 Grad.
- Rohrleitungen zu einem Hafen, wo die Wasserstofftankschiffe festmachen und laden können, werden auch benötigt.
- Auch die Speicher und Verarbeitungsanlagen gibt es nicht.
- Auch die Speicher und Verarbeitungsanlagen gibt es nicht.
- Der Hafen muss ebenfalls gebaut werden.
Jetzt wissen wir alle: das wird sehr teuer, sogar richtig teuer!!!
Doch wir sind noch lange nicht am Ende angekommen …
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Versuchstankschiff „Suiso Frontier“ |
Ein weiteres (extrem teures) Manko: Die Wasserstoff-Transportschiffe, die in ihren Tanks den Wasserstoff weiter bei minus 250 Grad halten, gibt es auch nicht.
Bisher gibt es nur ein japanisches Wasserstoff-Versuchstankschiff „Suiso Frontier“ mit 1.250 Kubikmeter Transportvolumen, das aber leider noch mit Schweröl angetrieben wird.
Also gilt es, möglichst schnell eine Wasserstoff-Tankerflotte für die von uns benötigten 82 Millionen Tonnen Wasserstoff zu bauen, die natürlich auch mit Wasserstoff angetrieben wird.
Dann braucht man noch in Deutschland:
- Wasserstoffterminals zum Anlanden
- Wiedervergasungsanlagen
- 10.000 km Wasserstoff-Transportautobahnen
- viele Gaskraftwerke
Was unter diesen Bedingungen wohl eine Tonne Wasserstoff oder eine Kilowattstunde grüner Strom kosten wird?
Auf jeden Fall ist die nicht günstig!
Auch die Energieausbeute kann bei den beschriebenen Vorgängen nicht besonders effizient sein.
Und das ist beim Schutz unserer Umwelt doch eigentlich ganz besonders wichtig.
Ein Schelm, wer Böses dabei denkt
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