Als der Renault Espace 1984 erstmals gezeigt wurde, revolutionierte er im wahrsten Sinne des Wortes die Automobile Welt, denn der 4,22 Meter lange Wagen (das würden wir heute als klein bezeichnen) war damals ein echtes Raumwunder. Das konnte bis zu sieben Passagiere befördern. Ab 1988 war er sogar als Version „Quadra“ mit Allradantrieb verfügbar.
Mit dem Espace machte Renault den Großraum-Van in Europa salonfähig, viele fanden ihn trotz oder wegen dem etwas plüschigen Innenraum cool.Superpraktisch war er sowieso.
Was noch vor einigen Jahren so begehrenswert war, ist heute eher eine Seltenheit, wenngleich einige Neuheiten scheinbar die Rennaissance vermuten lassen. Ein gutes Beispiel ist der Staria von Hyundai.
Bei Renault ist es damit jedoch vorbei, zu attraktiv schien den Vertrieblern das Thema SUV.
Doch war der Umschwung vom Van zum SUV mit 5 oder 7 Sitzen ohne Aufpreis die richtige Entscheidung?
Das wollten wir in unserem Test zwei Wochen lang mit dem Basismodell (ab 48.300 Euro) erfahren.
Komfortabel in jeder Hinsicht
Unser erster Eindruck beim Öffnen der Türen: das Platzangebot im nun 4,72 Meter langen SUV ist hervorragend. Der neue Espace knüpft an die Qualitäten des einstigen Raumwunders mit viel Platz für Passagiere und das mitreisende Ladegut. Ablagen gibt es ebenfalls etliche. Werden die Rückenlehnen der Fondsitze umgeklappt wächst der Stauraum von 777 auf beeindruckende 1.818 Liter.

Gut gemacht: die zweigeteilte Rückbank lässt sich um 22 Zentimeter verschieben, so gibt es mehr Platz für Passagiere oder Gepäck. In Stellung ganz hinten steigt die Beinfreiheit in der zweiten Reihe auf üppige 32 Zentimetern. Nicht nur auf langen Reisen ist das superbequem.
Werden die zusammengefalteten Aufstellsitze im Kofferraum aufgestellt, können zwei weitere Personen mitgenommen werden.
Bequem ist das für Erwachsene nicht, doch im Notfall natürlich für Kurzstrecken hilfreich.
Der Einstieg in Reihe drei bedarf allerdings einiger Gelenkigkeit.
Für Kinder ist das kein Problem, auch nicht das Platzangebot.
Gut: USB-C-Anschlüsse gibt es auf allen Plätzen.
Premium aus Frankreich
Wer im Wagen sitzt, wird die Umsetzung des Premiumanspruchs zum fairen Preis zu schätzen wissen. Der Eindruck ist hochwertig, Materialeinsatz und Verarbeitung ebenso, alles fühlt sich gut an.
Die serienmäßige Ausstattung ist großzügig, bis zu 32 Fahrerassistenzsysteme sind auf Wunsch aktiv um Komfort und Sicherheit zu verbessern.

Schon in der Basisversion gehören dazu:
- 20 Zoll große Alufelgen
- Rundum-Kamera
- beheizbare Windschutzscheibe
- Einparkhilfe vorne/hinten und seitlich mit Easy-Park-Assistent
- elektr. verstellbare Vordersitze mit Massagefunktion
- Lederpolsterung
- beheizbares Lederlenkrad
- Komfortkissen in Fond-Kopfstützen
- beheizbare Vordersitze
- Klimaautomatik
- LED-Scheinwerfer
- adaptiver Tempopilot
Auf Wunsch bietet Renault ein speziell beschichtetes XL-Glasdach (Innenraum heizt sich so im Sommer weniger auf), das auf 1,33 Meter Länge bis über die Plätze in Reihe drei für reichlich Licht und damit ein tolles Ambiente sorgt (+ 1.000 Euro).
Gewöhnungsbedürftig ist die Vielzahl von Hebeln und Schaltern an der Lenksäule. Da wird schon mal der Gangwahlhebel umgeschaltet, wenn der Scheibenwischer aktiviert werden soll. Vor allem, wenn der Wagen in der Familie häufiger wechselt ist das nicht so toll.
Hervorragend ist die Bedienung des Multimedia-Displays, bei dem auch eine verschiebbare Handauflage auf der Mittelkonsole hilft. Google-Funktionen wie Navigationskarten, Sprachassistent und anderes sind direkt integriert, nicht nur bei Muskfans kommt da Freude auf. Die sollten unbedingt das vielfältig einstellbare Soundpaket mit 485 Watt von Harman/Kardon wählen. Die 950 Euro dafür sind gut angelegt.

Hybrid ist hier Trumpf
Die Wahl bei der Motorisierung fällt nicht schwer, es gibt nur einen 200 PS (230 Nm) starken Hybridantrieb.
Die Kombination aus 1,2 Liter Dreizylinder-Turbobenziner mit 131 PS (klingt manchmal etwas rauh) und zwei E-Motoren (25 und 68 PS) bringt ihre Kraft über die Vorderräder auf die Straße.
Damit überspringt der 1,6 Tonnen schwere Wagen in 8,8 Sekunden die Tacho-Marke 100, oben ist bei 175 km/h Schluss.
Insgesamt ist das Fahrgefühl als sehr spritzig zu bewerten.
Laut vergleichbarem WLTP-Zyklus braucht der Hybridantrieb 4,6 Liter Super auf 100 Kilometer (CO2: 105 g/km). In unserem Test kamen wir unter Realbedingungen auf 7,1 Liter. In Anbetracht der Fahrzeuggröße ein ordentlicher Wert.
Erfreulich war, dass der Wagen nicht nur im Stadtverkehr oder in Tiefgaragen regelmäßig rein elektrisch unterwegs war.
Während der 14 Tage entpuppte sich der neue Espace zweifellos als angenehm komfortable Reiselimousine.
Mit leichtgängiger Lenkung und mitlenkender Hinterachse wirkte das große SUV sehr handlich.
Die Vierradlenkung ist in zwölf Stufen einstellbar und verkleinert den Wendekreis von 11,6 auf 10,4 Meter.
Das entspricht einem Kleinwagen wie dem Renault Clio.
Schon beeindruckend, wie mühelos damit das Manövrieren und Rangieren in Parklücken wird.






Tipps zur Blog-Nutzung
Alles rund um Mobilität: Autos, Bikes, Räder, Auto-Reisen,
Nutzfahrzeuge, Insider-Tipps, Motorsport, Verkehrsrecht und vieles mehr
Zur Startseite dieses Blogs geht es hier:
https://mobilitaet-heute.blogspot.com
Einfache Themensuche 1. oben im Blog mit der Lupe
(Suchwort eingeben, alles dazu wird gezeigt)
2. Kästen am Textende anklickenInteressantes senden an:
achim.stahn@interpress-ipr.de want to know more
press buttons below or:
Kommentare
Kommentar veröffentlichen