Autovermieter bedienen in der Regel Fahrer von Langstrecken, jetzt ziehen sie die Stecker von ihren E-Autos raus

Bei den Autovermietern sah es noch vor einigen Jahren ganz anders aus, auch dort versprachen 'clevere' Manager satte Gewinne und ein megagroßen Image-Plus mit milliardenschweren Groß-Aufträgen bei Herstellern von Elektroautos.

 

Doch daraus wurde nichts, weltweit blieben die Vermieter auf ihren viel zu großen Stromer-Flotten sitzen, mussten versuchen diese möglichst schnell los zu werden. Was nicht gerade einfach war, auch heute nicht.

Das betrifft wohl auch einen der weltweitt größten Autovermieter, Hertz.
Dort gibt es nach einer misslungenen Zukunftswette auf den Erfolg von Elektrofahrzeugen laut Pressemeldung der Hertz Corporation am 15. März 2024 zum 1. April einen Chefwechsel. 
Die Führung des Unternehmens von Stephen Scherr übernimmt dann Gil West.
Der leitete in den vergangenen Jahren das operative Geschäft bei GMs Robotaxi-Firma Cruise, war davor erfolgreich bei Delta Airlines unterwegs. 
 
Diese Situation kommt aufgrund schwerwiegender Entscheidungen vor einigen Jahren, die heute so sicher keiner mehr machen würde.
Der erste Schritt war im Herbst 2021, da sorgte die Ankündigung von Hertz für großes Aufsehen, 100.000 Autos beim US-Hersteller Tesla kaufen zu wollen. 
 
Als Stephen Scherr den Chefposten im Februar 2022 besetzte, war er vorher fast 30 Jahre bei Goldman Sachs für diverse Finanzabteilungen tätig. Als damit 'profunder Kenner der Automobilwelt' legte er kurz nach seinem Arbeitsbeginn bei Hertz noch einmal tüchtig nach.
 
Er soll laut dpa zusätzlich bestellt haben:
- 175.000 Elektroautos bei General Motors
- 65.000 Elektroautos bei Polestar

Wir wir alle wissen, kann das nicht gut gehen. Ging es auch nicht.
Anfang 2023 musste Hertz den Rückwärtsgang einlegen. 
Laut dpa wird ein Drittel der weltweiten Elektroauto-Flotte verkauft, der Erlös zum Teil in neue Benziner investiert. 
 
In den USA betrifft das 2024 insgesamt 20.000 Stromer verschiedener Marken im Bestand. 
Da diese nicht mehr den ursprünglichen Preis erzielen (auch wegen mehrfacher Preissenkung z.B. bei Tesla), rechnet Hertz laut dpa mit einer Abschreibung von 245 Millionen Dollar.
Mit dem Umstieg rechnet Hertz allerdings auch mit einer Steigerung des operativen Gewinns.
 
Mit diesem drastischen Schritt soll das Angebot an die aktuelle Nachfrage angepasst werden. 
Negativ für den Autovermieter entwickelten sich auch 
- die Wiederverkaufswerte der Elektro-Mietflotte  (stark gesunken) 
- die Schadenshöhe bei anstehenden Reparaturen. Die liegt laut Hertz bei E-Autos im Vergleich zu Benzin- und Diesel-Modellen etwa doppelt so hoch. 
 

 

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