Runter mit den Preisen: Mehrheit der Deutschen will Autos unter 30.000 Euro

Seit mehr als einem Jahrzehnt untersucht die Unternehmensberatung Deloitte in einer weltweiten, repräsentativen Studie, wie Verbraucher zu den großen Themen der Automobilindustrie stehen. Im Fokus standen diesmal Elektromobilität, Konnektivität, Mobility Services und Präferenzen beim zukünftigen Autokauf. 

 

Für die Global Automotive Consumer Study 2024 wurden von September bis Oktober 2023 mehr als 27.000 Personen in 26 Ländern befragt. Davon 1.500 in Deutschland.

Die wichtigsten Ergebnisse vorab:
- Autos sind zu teuer (gefragt sind Preise bis 30.000 Euro)
- Interesse an batterielektrisch angetriebenen Autos ist sehr gering
- Automarke nicht mehr so wichtig
 
Für die Mehrheit der Autofahrer in Deutschland (55 %) ist laut Unternehmensberatung Deloitte der Preis das entscheidende Kriterium beim Kauf. Der sollte unter 30.000 Euro liegen. 
Der ist für die meisten (55 %) wichtiger als die Marke.
Vor allem bei den unteren und mittleren Fahrzeugklassen sind Käufer preisempfindlich.
 
Wer genau hinschaut wird feststellen, dass bei uns die Marke Dacia das größte Potenzial für Kunden hat, die bislang woanders eingekauft haben. Auch Fahrzeuge wie den rein elektrischen Spring. Nach der unseriös über Nacht von SPD, FDP und Grünen beendeten staatlichen Umweltprämie hilft Dacia mit einem Elektrobonus von 10.000 Euro. Der gilt für alle im Handel verfügbaren Spring, die Zulassung muss bis zum 31. März 2024 erfolgen.

1. Elektrifizierung von Fahrzeugen

Hohe Zinssätze und hohe Anschaffungspreise können dazu führen, dass das Interesse an E-Fahrzeugen in einigen Märkten noch weiter nachlässt als bisher. Trotz Preissenkungen der Autohersteller und staatlicher Anreize, die diese Fahrzeuge erschwinglicher machen sollen, stehen einer stärkeren Verbreitung weiter etliche Probleme im Weg, darunter Reichweitenangst, Ladezeiten und die Verfügbarkeit von Ladeinfrastruktur. Von den heute und morgen nicht vorhandenen Stromnetzen wollen wir hier gar nicht reden. Von deren Milliarden-Kosten ebensowenig.

Fazit der Befragung: Das Interesse der Verbraucher an Verbrennungsmotoren nimmt in einigen der untersuchten Märkte wieder zu, während die Bedenken hinsichtlich der Erschwinglichkeit von E-Modellen weiterhin die Kaufabsichten stark beeinflussen. 

In Deutschland tendieren wie in Indien 49 Prozent zu Benzinern/Dieseln (USA: 69 %, China: 33%).
In Deutschland tendieren 13 Prozent zu reinen E-Modellen (USA und Japan: 6 %, China: 33%).
Ein Jahr zuvor waren es bei uns noch 14 Prozent. 
Kein Wunder, bei den oben bereits beschriebenen Nachteilen.

Darüber wird nur hinter geschlossenen Türen gesprochen: mit E-Autos verdienen die Hersteller kaum oder kein Geld, manche legen sogar trotz ziemlich hoher Preise tüchtig drauf. 
Das kann natürlich nicht so weiter gehen, irgendwann sind die finanziellen Reserven am Ende, drohen Werksschließungen und Massenentlassungen gut bezahlter Mitarbeiter mit den entsprechenden Folgen für die jeweiligen Regionen (Einzelhandel, Gastronomie etc.).

Statt den von der deutschen Bundesregierung gewünschten 15 Millionen E-Autos im Jahr 2030 dürften es nach Einschätzung von Deloitte am Ende wohl nur gut zehn Millionen sein.

2: Zukünftige Fahrzeugwünsche

Der Preis steht bei den Verbrauchern in den Industrieländern, darunter in Deutschland, Japan und den Vereinigten Staaten, ganz oben auf der Liste der Faktoren, die für die Wahl der Fahrzeugmarke ausschlaggebend sind. Währenddessen stehen in anderen globalen Märkten die Leistung (China und Südkorea) und die Produktqualität (Indien) bei der Kaufentscheidung an erster Stelle.

Je nach Markt sind für die Befragten bei der Wahl ihrer nächsten Fahrzeugmarke entweder der Preis, die Produktqualität oder die Leistung am wichtigsten. 

Beispiel Preis. Während der in China nur für 33 Prozent eine Rolle spielt, sind es in Deutschland 55, in Japan 58 und in den USA 59 Prozent.

Für die Befragten in Deutschland steht der Preis an erster Stelle, gefolgt von Qualität, Ausstattung und Markenbekanntheit. Das Markenimage spielt mit 15 Prozent eine untergeordnete Rolle. Ein klares Zeichen auch dafür, dass der Autohändler ein wichtiger Garant für gute Verkaufszahlen ist. Was allerdings viele Automarken ganz anderes sehen, sich daher von langjährigen Partnern mal eben so trennen.

3: Konnektivität

Unter denjenigen, die sich für vernetzte Autos interessieren, besteht ein relativ großes Interesse an Funktionen, die aktuelle Informationen über Wartung, Verkehrs-/Straßensicherheit und Vorschläge für sicherere Routen liefern. Allerdings ist die Bereitschaft, für vernetzte Technologien extra zu bezahlen, in den Industrieländern nach wie vor vergleichsweise gering.

In Entwicklungsländern wie Indien, China und Südostasien ist man eher bereit, für vernetzte Fahrzeugdienste zu zahlen. Hier einige Beispiele:

  •  Indien = 71 Prozent
  • China = 60 Prozent
  • Südostasien = 55 Prozent
  • Republik Korea = 33 Prozent
  • USA = 25 Prozent
  • Japan = 23 Prozent
  • Deutschland = 20 Prozent

 

 

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