Im Sommer kehrt die Automarke Lancia zurück, Premiere ist im Februar

Nicht so viele Automarken verfügen über eine derartige Tradition, denn ein Großteil der heute bestehenden Namen ist noch gar nicht so lange im Spiel um die Gunst der Käufer. Vor allem die aus Asien und natürlich so gut wie alle reinen Elektro-Marken. Dagegen blickt Lancia auf eine 117-jährige Geschichte zurück, die in diesem Jahr neu geschrieben werden soll.
                 von Achim Stahn
 
Vieles ist noch nicht vom City-SUV Lancia Ypsilon bekannt, doch einiges schon.
Zum Beispiel die Premiere im Februar und der Marktstart bei uns Mitte 2024. 
 
Offiziell noch nicht bestätigt, vermuten wir als Antrieb den im Stellantis-Konzern bekannten E-Motor mit 156 PS. 
Der wird schon im Peugeot E-308, Jeep Avenger, Opel Mokka Electric oder Fiat 600 e eingebaut.
Als Kraftquelle dürfte die ebenfalls bekannte Batterie mit 54 kWh auch hier völlig für den Einsatzzweck ausreichen.
Die Reichweite laut WLTP dürfte bei rund 400 Kilometern liegen. 
 
Noch eine gute Nachricht: der E-Version folgt ein Mildhybrid-Benziner. 

Unsere Einschätzung: eingebaut wird der bekannte 1,2 Liter Benziner mit 100 PS, den ein 48-Volt-Mild-Hybrid-System unterstützt.

Der kompakte Italiener soll nicht nur mit seinem optischen Auftritt und vergleichbar viel Platz überzeugen, innovative Technologien feiern ebenfalls Premiere. 
 
Dazu gehört das Infotainmentsystem namens „S.A.L.A.“.
Das Kürzel steht für Sound Air Light Augmentation
 
Doch das ist nur die halbe Wahrheit, denn sala steht im Italienischen auch für Wohnzimmer, beschreibt damit perfekt den Komfort, den Passagiere an Bord des neuen Lancia Ypsilon genießen können. 
Jeder soll sich auch unterwegs wie zu Hause fühlen. 
 

Luca Napolitano, Chef der Marke Lancia:
„S.A.L.A. ist eine intuitiv und mühelos zu bedienende Technologie im typischen Stil von Lancia. Zentralisiert die Funktionen Audio, Klimatisierung und Ambiente-Beleuchtung. So ermöglicht das System, die Stimmung im Innenraum durch einfache Tastenbetätigung zu ändern.“

Lancia hat jetzt ein erstes Detailfoto zum System S.A.L.A. veröffentlicht. Zu erkennen sind die beiden hochauflösenden Monitore des Systems. Bedient wird alles ähnlich wie bei heutigen Smartphones. 
Die Startseite dient als zentrale Steuerung für Sound- und Klimaanlage sowie Ambiente-Beleuchtung.

Schick und raffiniert zugleich das Tavolino (Tischchen): eine tellerförmige Ablage mit höherem Rand für Schlüssel, Handy und andere Dingen, die wir brauchen oder lieben.

 
Der neue Lancia Ypsilon startet sehr exklusiv als limitiertes Sondermodell „Cassina Limited Edition“. 
Die auf 1.906 begrenzte Stückzahl steht für das Gründungsdatum von Lancia. 
 
Drei Modelle schon bekannt
Nach dem gut vier Meter langen Ypsilon sollen in den kommenden Jahren weitere Modelle folgen.
Chefdesigner Jean-Pierre Ploué ist schon eifrig dabei, die mit seinem Team auf die Straße zu bringen.
2026 soll in der Mittelklasse ein 4,7 Meter langes elegantes Fahrzeug mit Schrägheck („Aurelia“ ?) rein elektrisch als Flaggschiff der Marke punkten, ab 2028 das sportliche Hatchback-Modell Delta.

Luca meets Luca: Lancia-Chef Luca Napolitano und Cassina-Chef Luca Fuso.

Lancia hat sich für die Ausstattung des neuen Ypsilon einen hervorragenden Partner ausgesucht.
Natürlich aus Italien, natürlich mit langer Tradition, natürlich außergewöhnlich.
Die Möbel-Manufaktur Cassina wird wegen ihrer höchsten Designkompetenz, handwerklicher Fertigkeit, Langlebigkeit und makelloser Verarbeitung weltweit geliebt, wertet jetzt auch die erste Serie des Lancia Ypsilon auf.

Beide passen perfekt zusammen

Cassina gründeten 1927 die Brüder Cesare und Umberto Cassina in Meda.
Das Unternehmen war seiner Zeit ständig voraus, führte zum Beispiel im Italien der 50er Jahre das Industriedesign nach bisher unbekannter Vorgehensweise ein.
Das läutete den Übergang der bis dato handwerklichen zur serienmäßigen Fertigung ein. 
Mit Forschung und Innovation verbindet Cassina auch heute Technologie mit traditioneller Handwerkskunst und höchster Qualität.
 
Was viele bestimmt nicht wissen: 1952 baute Casina zusammen mit dem Möbeldesigner Gio Ponti die Inneneinrichtung des legendären italienischen Ozeandampfers Andrea Doria.
In den folgenden Jahren entstanden bei Cassina in Zusammenarbeit mit den wichtigsten Designern ihrer Zeit eine Vielzahl ikonischer Möbelstücke – vor allem zum Sitzen.
Dazu gehören Franco Albini, Toshijuki Kita, Patricia Urquiola, Philippe Starck oder Marco Zanuso.
 
Die Modelle werden teils bis heute produziert und erzielen als Original auf Versteigerungen hohe Preise. Weil sie einfach wunderbar und hoch dekoriert mit den wichtigsten Auszeichnungen der Branche sind.
 
Die berühmtesten Designklassiker von Cassina bietet die LC Kollektion von Le Corbusier: hochwertige Sessel, Sofas, Stühle und Tische plus Chaiselongue, die der Schweizer Architekt und Designer in den späten 1920er-Jahren gemeinsam mit Charlotte Perriand und Pierre Jeanneret entwickelte.

Weitere Beispiele für prägende Designentwürfe sind der „Willow Chair“ von Charles Rennie Mackintosh (1904), der Designer-Sessel „Red and Blue“ von Gerrit Thomas Rietveld (1918) oder der „Cab Chair“ von Mario Bellini (1979).

Kar-A-Sutra in der MOMA

Natürlich ist Cassina Dauergast in den großen Museen dieser Welt, auch im New Yorker Museum of Modern Art seit Jahrzehnten ein gern gesehener Gast.
Dort gab es 1972 eine ganz besondere Premiere: Damals zeigte das MOMA eine Ausstellung über Design aus Italien. 
 
Schnell stellte sich heraus, dass es eine der wichtigsten Ausstellungen des Jahrzehnts war. Was dort von avantgardistischen italienischen Architekten und Designern gezeigt wurde, verschlug den NYern im wahrsten Sinne die Worte, füllte die Medien mit den besten Kritiken überhaupt.
 
Auch der Mailänder Produktdesigner und Architekt Mario Bellini war dabei, mit einer außergewöhnlichen Autostudie, dem Kar-A-Sutra.
Sein Design stellte alle bisherigen Ideen auf den Kopf.
Ein kastenartiges Etwas, 4,88 Meter lang und 1,98 Meter breit, mit nie vorher gesehenen Proportionen.
Das Auto entwarf Bellini von innen heraus, versuchte es (O-Ton) „zu einem mobilen menschlichen Raum zu machen“. 

Das 1,2 Meter hohe Dach aus Glas konnte bis auf 2,15 Meter angehoben werden. So entstand ein enorm voluminöser Innenraum. Die Dach- und Fensterverglasungen waren entfernbar, so entstand ein großes Cabriolet.
Diese Mischung aus Auto und Wohnung inspirierte alle Automobildesigner in den Folgejahren, wer mag, kann den Kar-A-Sutra auch als Vorläufer des ersten modernen Van bezeichnen.

So groß wird der Kar-A-Sutra neue Lancia Ypsilon nicht, doch das Konzept eines geräumigen Gefährts mit viel Bewegungsfreiraum schon.      Fotos: Studio Castelli

To our english readers

In 1972 the Museum of Modern Art (MOMA) in New York held an exhibition: Italy: The New Domestic Landscape. A number of avant-garde Italian architects and designers were invited to submit work for what would become one of the seminal exhibitions of the decade.

When Milanese product designer and architect Mario Bellini was approached by curator Emilio Ambasz and asked to submit an entry, it didn’t take him long to find a subject to explore: rethinking the car.
 
Mario Bellini:
"To stretch out, sleep, smile, chat face-to-face, stand up, enjoy the sun, take photos, play cards, eat and drink, make love, buy a horse and a piano along the way … Forerunning the future, the car becomes a mobile human space."

 

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