Ein weiterer Hersteller knickt ein: Maserati verabschiedet sich vom Achtzylinder

Sportliche Autos aus Italien werden seit jeher mit großvolumigen Motoren in Verbindung gebracht. Vor allem wenn sie Lamborghini, Ferrari und Maserati heißen. 
         von Achim Stahn


Letztere Marke verabschiedet sich im neuen Jahr 2024 von einem seiner Markenzeichen, die faszinierende Epoche der grandiosen Motoren mit acht Zylindern wird dort beendet.
 
Die durchzugsstarke Kraft der V8 in jedem Drehzahlbereich und deren typisch-markanter Klang wird bald nur noch in Gebrauchtmodellen zu haben sein. 

Stattdessen setzt Maserati neben V6-Aggregaten wie alle anderen Hersteller auf vollelektrische Modelle. Die tragen dort den Namen „Folgore“, in Italien steht dieser Begriff für Blitz. 
Die gute Nachricht für Liebhaber und Sammler von V8-Motoren: einige solcher Neufahrzeuge stehen noch bei den Maserati Händlern, zudem wurde eine ganz besondere und streng limitierte Edition aufgelegt, sie heißt 334 Ultima, gibt es gleich für verschiedene Modellreihen.

Maserati Ghibli 334 Ultima

Ghibli 334 Ultima und das SUV Levante V8 Ultima werden von einem 580 PS starken Doppelturbo-V8 angetrieben. Bei der Ausstattung und beim aerodynamischen Feinschliff wurden die zwei auf ein neues Level gehoben. 
Im Sondermodell des Ghibli steht das Zahlenkürzel für die hier mögliche Höchstgeschwindigkeit von 334 km/h – der ist somit die weltweit schnellste Serienlimousine.

Natürlich verbraucht ein großvolumiger Achtzylinder mehr als die heute in kompakten Fahrzeugen eingebauten Aggregate mit vier oder drei Zylindern. Doch auch ein V8 ist heute im Vergleich zu Triebwerken noch gar nicht so lange her erstaunlich sparsam unterwegs. So konsumiert der Ghibli 334 Ultima laut vergleichbarem WLTP-Mittelwert 12,7 Liter Super (CO2: 286 g/km). 

Maserati Levante V8 Ultima

Achtzylinder-Geschichte begann 1959 

Obwohl die Geschichte von Maserati im Jahr 1914 in Bologna begann (da war Enzo Ferrari gerade einmal 16 Jahre alt), steht diese Marke heute im Schatten des Sportwagenherstellers aus Maranello. Beide starteten anfangs nur im Motorsport, Straßenfahrzeuge kamen erst später dazu, um die meist leeren Kassen zu füllen.

Deren Ära mit V8-Motoren startete bei Maserati 1959 mit dem 5000 GT Scià di Persia (Schah von Persien). Dessen Baunummer lautete 103, aus genau so vielen Fahrzeugen besteht jeweils die limitierte Auflage der beiden Ultima Modelle.

Entwickelt nach den hohen Vorgaben des Schahs von Persien, Mohammed Reza Pahlewi, wurde der 5000 GT schnell zum Objekt der Begierde zumeist finanzkräftiger Unternehmer weltweit. Auch der legendäre Fiat-Chef Giovanni Agnelli (er ließ sich eine Ferrari-Optik darüber montieren) oder Aga Khan gehörten dazu. 

Aus der vorausgegangenen Sportwagen-WM waren noch einige Motoren des Rennwagen 450 (4,5 Liter Hubraum, 400 PS) übrig, eine gute Ausgangsbasis. Der Hubraum wurde auf fünf Liter vergrößert und brachte es laut Werk auf 350 PS. Andere Quellen legen da noch etwas zu, sprechen von 400 PS. Eingebaut wurde alles in ein verstärktes Fahrgestell des 3500 GT.

Die passende Stufenheck-Coupe-Karosserie lieferte beim ersten Fahrzeug Touring-Milano mit je vier Rundscheinwerfern und Blinklichter vorne, sechs Rückleuchten waren es am Heck. Die dortige sehr flache Scheibe wurde panoramaartig weit ums Eck gezogen.  

Etwas später folgte 1963 mit dem Quattroporte der erste in größerer Stückzahl gebaute Maserati mit V8-Motor. Der Antrieb erwies sich als Erfolgsgeschichte: Seit Beginn rollten in Bologna über 100.000 Modelle mit so einem Triebwerk vom Band

Grandioses Meisterwerk: Maserati 5000 GT Scià di Persia






Hier ein rund zwei Minuten langer Film:




Tipps zur Blog-Nutzung

Alles rund um Mobilität: Autos, Bikes, Räder, Auto-Reisen,
Nutzfahrzeuge, Insider-Tipps, Motorsport, Verkehrsrecht und vieles mehr
   Zur Startseite dieses Blogs geht es hier:

   https://mobilitaet-heute.blogspot.com 
 

Einfache Themensuche 
1. oben im Blog mit der Lupe
(Suchwort eingeben, alles dazu wird gezeigt)
2. Kästen am Textende anklicken


Interessantes senden an 
achim.stahn@interpress-ipr.de

  

want to know more 

press buttons below or:

https://mobilitaet-heute.blogspot.com

Kommentare