Kommentar von Stephen Moore zum Thema Elektroautos in den USA
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Die aktuelle Situation der E-Autos auf dem Heimatmarkt hat sich der Autor in
einem neuen Post (https://cornwallalliance.org) etwas genauer angeschaut
und kommt zu desaströsen Resultaten. Übersetzt hat die Original-Textpassagen Christian
Freuer für das Europäisches Institut für Klima und Energie, kurz EIKE
e.V.
E-Flop No. 1
Einer der größten Marketing-Flops aller Zeiten war der Edsel in den späten 1950er Jahren. Ford wollte mit einer völlig neu konzipierten Automarke den Markt aufrollen.
Das Ziel: endlich auf Augenhöhe mit dem Rivalen General Motors (GM) zu kommen. Dafür wurde eine aufwändige PR-Kampagne gestartet.
Foto: Tim Clark
Das absolute Highlight war am 13. Oktober 1957 die „Edsel Show” im TV-Sender CBS. Eine Stunde Auto-PR zur besten Sendezeit.
MEMO: Das Video ist am Ende des Textes in Originallänge zu sehen.
Mit
dabei auch Bing Crosby, Frank Sinatra und Louis Armstrong, die den neue
E-Wunderwagen von Ford besangen, natürlich begleitet von einem großen
Orchester. So etwas hatte das Nachkriegsamerika bis dato noch nicht erlebt.
Alle waren siegessicher Alle
Automobilexperten und Ford-Führungskräfte waren voll von der Marke
überzeugt, die den Namen von Henry Fords Sohn trug.
Hunderttausende
Verkäufe standen auf dem Plan, rosige Zeiten für alle Beteiligten lagen an, sorgten für freudige Gesichter in Erwartung hoher
Bonus-Zahlungen.
Doch die große Sache ging schief. Auch, weil sich niemand die Mühe gemacht hatte, Autokäufer zu fragen, was SIE von dem neuen Auto halten.
Es stellte sich heraus: fast keiner mochte es. Statt 400.000 wurden nur 10.000 verkauft. Nach zwei Jahren beendete Vorstandschef Henry Ford II das E-Projekt.
Die
offensichtliche Lehre für die Industrie: Man kann die Amerikaner nicht
dazu bringen, Autos zu kaufen, die sie nicht wollen. Angesichts der
„All-in“-Mentalität bei Ford und GM ist es klar, dass Detroit diese
Botschaft nie verstanden hat.
Ähnlich ist es heute in großen Teilen auch in Europa. Was nicht nur die schleppenden Verkaufszahlen für E-Autos zeigen.
Fakt ist: Alle westlichen Autokonzerne verbrennen zurzeit mit dem Bau
und Verkauf von Batterie-Elektroautos sehr viel Geld.
Fakt ist auch: Das Geld zum Bezahlen der Mitarbeiter wird weiter mit dem Verkauf von Verbrennerautos verdient.
Doch auf die Dauer kann das natürlich kein Geschäftsmodell sein.
Das führt nur hin zum Ruin (!) und Verlust hunderttausender (!) Arbeitsplätze.
Warum auch immer, Tesla spürt die Abneigung der Autofahrer gegen E-Autos nicht so stark wie alle anderen. Foto: Chad Russell
E-Flop No. 2
Die Nachfrage ist auch bei Elektro-Autos in den USA freundlich gesagt übersichtlich.
Tatsächlich
sind all die E-Modelle von Ford, GM, Porsche, Mercedes-Benz, VW, Lexus
und den meisten anderen Marken echte Ladenhüter, stehen unverkäuflich teils monatelang in den Showrooms.
Das führt natürlich zu etlichen Konsequenzen.
So wurden Mitarbeiter entlassen, kündigten vor wenigen Tagen Honda und General Motors das Ende ihrer
zweijährigen Zusammenarbeit beim Aufbau einer Plattform für
kostengünstige Elektroautos an.
Honda-Manager sagten, es sei „zu schwierig“.
Auch GM kippte sein ambitioniertes aber natürlich völlig unrealistisches Produktionsziel: bis Mitte 2024 sollten 400.000 E-Autos vom Band rollen.
Der Anlauf von zwei Elektro-Trucks wurde verschoben, damit sollen drohende
Verluste von 1,5 Milliarden Dollar zum Jahresende vermieden werden.
Inzwischen haben Rabattschlachten begonnen, auch Tesla hat die Preise in den vergangenen Monaten bereits mehrfach gesenkt. Noch schlimmer sieht es bei der Marke Rivian aus, der selbsternannte Tesla-Rivale gab bekannt,
mit jedem seiner verkauften rein elektrischen Pick-up (Modell R1T) einen Verlust von 31.000
Dollar einzufahren. Zu führt natürlich zum Desaster.
Geld vom Staat, doch kein Interesse
Erstaunlich
ist, dass in den vergangenen zwei Jahren weniger als 10 % aller
Neuwagenverkäufe Elektroautos waren.
Obwohl die US-Regierung
einen Scheck über 7.500 Dollar für den Kauf eines E-Fahrzeugs ausstellt
und einige Bundesstaaten weitere 5.000 Dollar beisteuern.
Nach Berechnungen der Texas Policy Foundation können sich die Gesamtsubventionen für Elektrofahrzeuge auf bis zu 40.000 Dollar pro Fahrzeug belaufen.
Dennoch spielen vollelektrische Fahrzeuge gemessen an den Gesamtzulassungen bei amerikanischen Konsumenten noch
immer eine untergeordnete Rolle.
Auch sonst ist E-Power kraftlos
Für
die Wind- und Solarenergie sieht es noch schlechter aus.
Das Wall
Street Journal berichtete letzte Woche, dass Investmentfonds für
„saubere Energie“ in den vergangenen Monaten bis zu 70 % fielen.
Die
Solarbranche war 2023 eine der am schlechtesten abschneidenden
Branchenaktien.
Dieser Einbruch findet zu einem Zeitpunkt statt,
an dem Exxon und Chevron eine gemeinsame 110-Millionen-Dollar-Übernahme
geplant haben.
Um die Öl- und Gasbohrungen im texanischen Permian Basin
zu erweitern – einem der größten Ölfelder weltweit.
Beide Unternehmen
meldeten gerade ihre bisher höchsten Gewinne.
Denn sie und ihre
Investoren schauen sich die realen Daten an, nicht die Propaganda für
grüne Energie.
2023 hat die Welt mehr fossile Brennstoffe verbraucht als
jemals zuvor in der Geschichte der Menschheit.
Obwohl die
Industrieländer Hunderte von Milliarden Dollar ausgaben, um Öl, Gas und
Kohle zu stoppen.
13. Oktober 1957:
die „Edsel Show” bei CBS
Das
bereits angeschlagene Unternehmen Ford musste durch das misslungene
E-Projekt 400 Millionen Dollar abschreiben. Klingt vielleicht nicht so
viel, doch heute wären das umgerechnet 4,5 Milliarden US-Dollar.
Damals
wie heute eine gigantische Summe.
Gigantische Abschreibungen gibt es auch heute für E-Modelle.
So
verzeichnete die seit 2022 abgetrennte Elektrosparte „Ford Model e“ im zweiten Quartal 2023
einen operativen Verlust von knapp 1,1 Milliarden Dollar (Umsatz 1,8
Mrd. US-Dollar).
Zum Vergleich: Die
Verbrennermodelle („Ford Blue“) brachten 25 Milliarden Dollar in die
Kassen, sorgten für ein Betriebsergebnis von 2,3 Mrd. Dollar.
E = das Synonym für misslungen
Der Markenname des E-Ford wurde im Laufe der Jahre zum Beispiel für eine große Katastrophe.
Bis zum heutigen Tag definiert
ihn das amerikanische Webster's Wörterbuch als Synonym für „etwas nutzloses weil unerwünscht”.
Auch im Marketingstudium lernen Stundenten in der Fallstudie Edsel, wie man es nicht machen sollte.
Der Edsel ist ein Musterbeispiel für gescheiterte Produkteinführungen und Nichtberücksichtigung der Käufer-Interessen.
Das zeigt sich auch bei der Nachfrage zu E-Modellen heute.
Der Wettbewerb dort verschärft sich dramatisch, nimmt zum Teil ruinöse Züge an.
So ist
beispielsweise in China das große Sterben von Start-up-Herstellern solcher E-Modelle voll im Gang.
Laut Expertenschätzungen gab es allein in China in den vergangenen zwanzig Jahren 500 bis 800
Neu-Gründungen. Viele davon sind nicht mehr übrig und reichlich (!) Geld wurde verbrannt.
Laut Nachrichtenportal Bloomberg blieben gut 100 übrig.
Zu denen mit den größten Erfolgsaussichten gehören BYD, TSAIC und Geely.
Zum Thema E-Autos schreibt Dr. Helmut Becker bei 'Tichys Einblick':
„Um es auf eine einfache Formel zu bringen: Kleinere und vor allem
preiswerte Elektroautos im Massensegment verkaufen sich wie 'geschnitten
Brot'. Bei großen und luxuriösen E-Autos, die halbwegs Rendite
versprechen, hält die Nachfrage mit der täglich größer werdenden Schar
von Modellen und Herstellern, vor allem aber mit den ambitionierten
Wachstumsplänen ihrer ehrgeizigen Führungskräfte, nicht mehr Schritt.
Die Lücke zwischen Angebot und Nachfrage von hochpreisigen Elektroautos
wird täglich größer. Was bislang keinen Premium-Hersteller stört, einmal
gefasste Expansionspläne werden mutig weiter umgesetzt.“
Sein Fazit: Ohne eine Verbleibe- und Bestandsperspektive für Verbrennerautos sehen
die deutschen Hersteller einer sehr schwierigen Zukunft entgegen.
China ist weiterhin die Nummer 1
Der weltgrößte Markt für E-Autos war auch 2023 China.
Dort wurden im vergangenen September 2023 etwa 808.000 Pkw mit alternativem Antrieb in verkauft (+26,8 Prozent gegenüber 2022).
Zum Vergleich: 1,49 Millionen waren
Verbrenner.
Zwischen
Januar und September 2023 wurden knapp 4,5 Millionen BEV (batterie-elektrische Modelle) neu zugelassen,
25 Prozent mehr als im Vorjahr.
Doch: Laut Insidern stehen in China
halb so viele verkaufte E-Autos auf irgendwelchen Halden und in Parkhäusern, verrotten dort langsam. Auf YouTube sind dazu reichlich Filme zu sehen.
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